Druckartikel: Aufsteiger SV Riedenberg fehlt es an Torgefahr

Aufsteiger SV Riedenberg fehlt es an Torgefahr


Autor: Peter Balthasar

LKR Bad Kissingen, Sonntag, 03. August 2014

Neuzugang Dustin Höppner lässt den FC Fuchsstadt jubeln. Absteiger SV Garitz leistet sich einen Fehlstart. TSV Münnerstadt beweist Cleverness.
Feiner Techniker in den Reihen des FC 06 Bad Kissingen: Christian Heilmann (rechts) bringt das Leder trotz Bedrängnis vor den Kasten des SV Riedenberg (von links) Max Schultheiss, Thomas Vorndran und Torwart Florian Dorn  Foto: ssp


SV Riedenberg - FC 06 Bad Kissingen 1:2 (0:0). Tore: 1:0 Philipp Dorn (49.), 1:1 Christian Heilmann (64.), 1:2 Nico Limpert (77.).
Beim Saisonauftakt musste der Aufsteiger vor 230 Zuschauern Lehrgeld zahlen, "die optische Überlegenheit nutzt nichts, wenn du nicht die notwendigen Tore erzielst", so das enttäuschte Fazit von SV-Keeper Florian Dorn. FC-Coach Rüdiger Klug war natürlich nicht nur über die drei Punkte hocherfreut, "die Mannschaft hat den ausgegebenen taktischen Plan auch hervorragend umgesetzt".
Der sah vor, dass die 06er nicht so tief stehen sollten. "Wir wollten die Gastgeber schon an der Mittellinie in Zweikämpfe verwickeln und spätestens vor dem eigenen Sechzehner zu Abschlüssen zwingen." Ohne ihren verletzten Spielmacher Christoph Dorn haperte es beim Aufsteiger vor allem im Spielaufbau.Marcel Klug (10.) hatte mit einem Schrägschuss, den der heimische Goalie gerade noch zur Ecke lenken

konnte, den Führungstreffer für die Gäste auf dem Fuß. Die Platzherren kreuzten wenig später zweimal vor dem von Florian Rottenberger gehüteten FC-Kasten auf, doch der Kopfball von Philipp Dorn (14.) verfehlte ebenso sein Ziel wie der Schlenzer von Simon Hergenröder (18.). Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs stand FC-Routinier Waldemar Bayer im Blickpunkt. Zunächst machte er mit einem Volleyschuss, den Dorn gerade noch an die Latte lenken konnte, auf sich aufmerksam, dann schlug er nach einem Kopfball von Philipp Dorn das Leder von der eigenen Torlinie weg.

Rottenberger überrascht

Nach Wiederanpfiff eröffnete Markus Rüttiger die Serie guter Chancen, als er so Florian Rottenberger zu einem Hechter Richtung langes Eck zwang. Der FC-Neuzugang machte zwei Minuten später eine etwas unglückliche Figur, "aber der Schuss war tricky", so der Kollege auf der anderen Seite . Philipp Dorn zog nämlich völlig überraschend ab, eigentlich war mit einem Anspiel auf die Außen zu rechnen. "Danach haben wir die Vorentscheidung verpasst", ärgerte sich später SV-Co-Trainer Stefan Dorn. "Wir haben die notwendige Aggressivität im Spielaufbau nicht mehr gebracht und es an Zielstrebigkeit Richtung gegnerisches Tor missen lassen." Die Gäste steckten den Rückstand jedenfalls problemlos weg, ein Freistoß von Christian Laus aus dem Halbfeld passierte zunächst Freund und Feind, der irritierte Torhüter ließ die Kugel nach einer leichten Berührung von Christian Heilmann passieren. Jetzt fand ein offener Schlagabtausch statt, wobei die Klug-Elf das bessere Ende für sich hatte. Nachdem die SV-Deckung das Spielgerät trotz zweier Versuche nicht aus der Gefahrenzone brachte, war gegen den Hinterhaltschuss von Nico Limpert unter das Quergestänge kein Kraut gewachsen. Es folgten wütende Angriffe der Grün-Weißen, doch die waren zu undurchdacht vorgetragen. Trotzdem hätten es noch zum Ausgleich reichen können, doch Rottenberger fingerte einen Schuss des eingewechselten Manuel Schuhmann aus dem Winkel (89.). "Nächste Woche gegen Gessdorf wird es schwerer", vermutete FC-Torjäger Ervin Gergely, der kurzfristig wegen einer Mandelentzündung passen musste.
Riedenberg: Fl. Dorn - Schultheiß, Galloway, Schaab, Seuring - Krapf (85. M. Dorn), Carton, Vorndran - S. Hergenröder, Ph. Dorn (88. Schuhmann), Rüttiger (59. Römmelt).
Bad Kissingen: Rottenberger - Wirth, Hamzic, Limpert, Weh ner (73. Günther) - Dittrich (46. L. Werner), Laus, Heilmann, Ament - Bayer (81. W. Werner), Klug.

SV Garitz - DJK Schwebenried 0:4 (0:0). Tore: 0:1 Oliver Mützel (56.), 0:2, 0:3 Manuel Weißenberger (60., 67.), 0:4 Tobias Barth (76.).
Die Gastgeber werden sich mit dem Gedanken an einen sofortigen Wiederaufstieg nicht belasten müssen, der Spielverlauf im zweiten Durchgang war ernüchternd. Der letztjährige Vizemeister brachte vor dem Seitenwechsel wenig zu Wege, ein Kopfball von Oliver Mützel, den SV-Neuzugang Christoph Schießer von der Torlinie bugsierte, war das einzige Highlight im ersten Durchgang. Mit der Einwechslung von Manuel Weißenberger kippte die Partie. Nach weitem Schlag von Christoph Weeth setzte sich Mützel ab, der dann vom zögerlichen Herauskommen von Torhüter Philipp Werner profitierte. Der sah sich nach weiteren Diagonalschlägen zweimal allein Weißenberger gegenüber, der abgeklärt einschoss. Die Schützlinge von Detlef Schäfer, die in Tobias Ehrenberg eine laufstarke Angriffsspitze aufboten, bemühten sich zwar, doch klare Einschussmöglichkeiten wurden nicht herausgespielt. Es klemmte beim Landesliga-Absteiger im Defensivbereich, nach einem langen Fleischmann-Ball setzte sich der ebenfalls eingewechselte Tobias Barth ab und sorgte für einen aus Sicht der Platzherren unbefriedigenden Saisonstart. "Gegen Wiesentheid muss alles besser werden", so der verletzte Sandro Cazzella (Fingerbruch).
Garitz: Werner - Gerlinger, Krieter, Schmitt, Rüth (84. Bieber) - Schießer, M. Niebling, Herold (75. Baier), Flassig (66. Glöckler), Lang - Ehrenberg.

FC Fuchsstadt - FC Gerolzhofen 3:2 (1:0). Tore: 1:0 Dustin Höppner (23.), 1:1 Timo Jopp (56.), 2:1 Dustin Höppner (57.), 2:2 Alexander Kneißl-Bedenk (67.), 3:2 Johannes Feser (84.).
"Es war ein richtig gutes Spiel" kommentierte Fuchsstadts-Pressesprecher Andreas Luxem, "wobei der Gast recht robust zur Sache ging". Die Kohlenbergler hatten die Mehrzahl der Chancen, auf Vorarbeit von Johannes Feser, Simon Bolz ließ die Kugel geschickt durchrutschen, netzte Neuzugang Dustin Höppner ein. Mit einem Freistoß egalisierte Timo Jopp, doch im Gegenzug bewies neuerlich Höppner nach Kopfballverlängerung von Jogo Feser Torriecher. Zehn Minuten später ließ sich die heimische Deckung von einem Pass in die Tiefe überraschen, der durchgestartete Gäste-Routinier Alexander Kneißl-Bedenk, der die Spielmacherrolle übernommen hatte, ließ Keeper Frank Fella keine Abwehrmöglichkeit. Die Schützlinge von Coach Dirk Züchner, die unbedingt mit einem Sieg in die Runde starten wollten, forcierten noch einmal das Tempo, der Siegtreffer beruhte allerdings auf einem schweren Lapsus von André Weimann. Der spielte das Leder von der Mittellinie zu seinem Torhüter zurück, in den schwachen Pass sprintete Feser, der sich nicht zweimal bitten ließ. "Der Sieg war verdient, wir haben insgesamt mehr investiert", so der Schlusskommentar Luxems.
Fuchsstadt: Fella - Baldauf, Thurn, T. Stöth, Tretter (61. Bold) - Lieb, Wolf (77. P. Stöth), Plehn, Höppner - Feser, Bolz (91. Heinlein).

TSV Großbardorf II - TSV Münnerstadt 0:2 (0:1). Tore: 0:1 Maximilian Seit (23., Eigentor), 0:2 Johannes Kanz (79.).
Die Lauertaler starteten mit einem Auswärtssieg in die Saison. "Wir haben clever gespielt und unsere Routine hat sich schließlich durchgesetzt", freute sich Abteilungsleiter Günter Scheuring. Die Gäste gingen zwar glücklich in Führung, der Treffer beruhte allerdings auf starkem Druck auf das gegnerische Tor, wobei ein missglückter Befreiungsschlag vom Innenpfosten über die Torlinie flog. Die Mannen von Karsten Schilling hielten zu diesem Zeitpunkt das Match offen und hatten Pech, als Münnerstadts Johannes Kanz auf der Linie klärte. Nach der Pause berannten die Grabfelder eine Viertelstunde lang das Gäste-Tor, doch deren sattelfeste Defensivreihe um Christoph Krell ließ nichts anbrennen. Die müder werdenden "Jung-Gallier" sahen sich dann einer clever agierenden Gahn-Elf gegenüber, die mit langen Bällen die heimische Deckung aufriss. Ein solcher Schlag führte zu einem Eckball, den der nach vorne geeilte Kanz per Kopf in die Maschen verlängerte. Danach spulten die Gäste ihr Programm ab, mit Ballstafetten ließen sie den Gegner ins Leere laufen.
Münnerstadt: Wolf - D. Mangold, Krell, Kanz, Müller - Geis (91. Kraus), Nöthling, Schmitt, Markart (88. May)- M. Knysak, Coprak (75. Kröckel).