Anna Kleinhenz spielt eine starke Saison bei der SG Garitz/Nüdlingen
Autor: Jürgen Schmitt
Nüdlingen, Freitag, 08. November 2013
Anna Kleinhenz gehört zu den Talenten der SG Garitz/Nüdlingen. Im Spiel am Samstag (18 Uhr) gegen Nabburg will die 19-Jährige das Vertrauen des Trainers mit guter Leistung zurückzahlen.
Jubel. Klingt gut. Für Anna Kleinhenz sowieso. Ziemlich oft hört die Nüdlingerin den Song von "Klingande". Elektronische Musik mit warmen Saxophonklängen und sanften Stimmen. Das französische Duo trifft genau den Geschmack der Gymnasiastin, die im nächsten Jahr ihr Abitur macht. Eigentlich ist "Jubel" schwedisch, die Bedeutung im deutschen aber ähnlich. Passt also perfekt als Motivations-Song. "Das Lied hat einen guten Rhythmus und bringt mir die nötige Ruhe, die man braucht, um die richtigen Entscheidungen zu treffen", sagt
Anna Kleinhenz, die jetzt immer öfter Entscheidungen treffen muss bei den Handballerinnen der SG Garitz/Nüdlingen (1./14:2). Mit 19 Jahren. "Anna ist ein großes Talent, aber noch nicht am Limit ihrer Möglichkeiten. Sie setzt hervorragend das um, was ich von ihr erwarte, soll aber fleißig weiter an sich arbeiten", sagt Harun Tucovic.
Der SG-Trainer wird Anna Kleinhenz auch im Spiel gegen die HSG Nabburg/Schwarzenfeld (6./9:7) auf der wichtigen Position "Rückraum Mitte" einsetzen. Dort, wo sich die Schülerin besonders wohl fühlt, "weil ich diese Position schon in der Jugend gespielt habe". Seit zehn Jahren greift Anna Kleinhenz im Verein zur Handball-Kugel. Fast normal, wenn man in Nüdlingen aufwächst. "Durch Freunde bin ich zur DJK gekommen. Damals waren ja auch die Herren sehr erfolgreich", erzählt Anna Kleinhenz.
Und freut sich über die große Rückendeckung aus dem privaten Umfeld, zumal die eigene Schwester ebenfalls im Kader steht. "Theresa und ich sind ja nur 15 Monate auseinander. Sie ist zwar im Moment verletzt, es macht aber wahnsinnig Spaß, mit ihr zu spielen. Außerdem hilft sie mir enorm, weil sie ganz genau weiß, wie es mir geht. Und mein Freund spielt ja selbst Handball. Er baut mich oft auf, beruhigt mich oder gibt mir Tipps."
Der Handballsport besitzt für Anna Kleinhenz eine hohe Priorität. "Spiele oder Training sind wichtiger als Partymachen. Es gibt ja immer noch genügend andere Tage. Meine Freunde haben das aber akzeptiert und finden das gut. Viele schauen ja auch regelmäßig zu." Trotz der Schule und trotz Nebenjob gönnt sich die Nüdlingerin dennoch ein weiteres Hobby. "Ich tanze in der Faschings-Garde beim NCC Nüdlingen. Das ist Ausgleich zum Handball, den ich auch brauche."
Die 19-Jährige hat viele Facetten, verreist sehr gerne, will nach dem Abitur studieren, "sonst hätte ich nach meinem Realschul-Abschluss ja nicht weitermachen müssen". Die jüngste Niederlage in Mintraching, die erste der Saison, wurde längst aufgearbeitet. "Nach der hohen Niederlage waren wir natürlich alle enttäuscht. Aber mittlerweile haben wir alle einen fetten Haken darunter gesetzt. Mit so was muss man auch klarkommen und darf das nicht überbewerten."
Fehler wurden gezielt angesprochen, im Training wurde am Ballgefühl gearbeitet. "Wir wollen Wiedergutmachung betreiben und uns vor allem im Angriff steigern. Ich erwarte vom Team ein Signal", so Tucovic, der die Oberpfälzer aus dem Landkreis Schwandorf trotz der zwei jüngsten Niederlagen nicht klein redet. "Da wird gute Jugendarbeit geleistet. Und die Mannschaft ist eingespielt und hat mit dem Unentschieden gegen Mintraching bereits ein Ausrufezeichen gesetzt." Vorsichtig optimistisch ist auch Anna Kleinhenz. "Wir haben uns in der Abwehr deutlich verbessert. Aber wir müssen noch schneller und beweglicher werden, auch im Kopf, und weiter an der Abstimmung feilen." Selbstkritik, die Tucovic sicher gerne hört. "Anna hat die Voraussetzungen. Sie ist dynamisch, schnell und ehrgeizig. Was sie braucht, ist Konstanz."
Dass die jungen Spielerinnen in der Mannschaft stets selbstständig Entscheidungen treffen dürfen, sieht Anna Kleinhenz als große Stärke an. "Jeder darf auch sagen, was er denkt. Gibt es Probleme, richtet man sich natürlich an die erfahreneren Spielerinnen. Ich wünsche mir, dass die Stimmung so gut bleibt, dann kann das eine schöne Saison werden." Das Vertrauen des Trainers weiß Anna Kleinhenz zu schätzen. "Da bin ich schon stolz drauf. Ich versuche im Training immer hundert Prozent zu geben, um ans Limit zu kommen." Abteilungsleiterin und Ex-Spielerin Tanja Sadowski ist ihr Vorbild, "weil sie ein hohes Spielverständnis und das Auge für den Mitspieler hat. Da würde ich gerne hinkommen".