Als es noch Zuschauermagnete in Franken gab
Autor: Maximilian Glas
Bad Kissingen, Mittwoch, 08. Juli 2020
Diese Sportvereine zogen 2019/20 vor der Pandemie die meisten Zuschauer in ihren Bann.
Hüpfende Fans Arm in Arm in der Kurve, rhythmische Trommelklänge am Spielfeldrand oder spektakuläre Choreografien während des Spielereinlaufs: Bilder, die man in der Vergangenheit Woche für Woche als etwas absolut Gewöhnliches wahrgenommen hat, in Zeiten des Coronavirus aber gefühlt bereits eine Ewigkeit her sind. In sämtlichen deutschen Profiligen wird aktuell an Hygiene- und Sicherheitskonzepten gearbeitet, um zum Start der neuen Spielzeiten zumindest einem gewissen Prozentsatz an Zuschauern den Zutritt in die Stadien und Hallen zu gewähren.
Doch feststehen dürfte bereits jetzt: An die gewohnten Zuschauerzahlen wird in der Saison 2020/21 kein Profiverein herankommen. Besonders für die Klubs in den Hallensportarten ein zukunftsbedrohender Umstand, so setzt sich der Etat vieler Klubs zu mehr als der Hälfte aus Zuschauereinnahmen zusammen.
Seit Donnerstag darf vielerorts immerhin etwas aufgeatmet werden. In einem Nothilfspaket sagt der Bund Vereinen in den Profiligen im Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball sowie der 3. Fußball-Liga insgesamt ein Volumen von 200 Millionen Euro zu.
Im nächsten Teil unserer neuen Serie "Top 10" listen wir die fränkischen Sportvereine mit den höchsten Zuschauerzahlen der vergangenen Saison auf - etwaige Geisterspiele wurden nicht in den Zuschauerschnitt eingerechnet.
Vor zweimaliger Geisterkulisse kämpft der 1. FC Nürnberg in der Relegation um den Verbleib in der 2. Bundesliga. Sollte es kein Happy End geben, könnte es sein, dass die "Glubberer" nächste Saison sportlich gesehen nur noch die Nummer 3 in Franken sind. Doch selbst bei einem Abstieg in die 3. Liga ist davon auszugehen, dass der FCN der fränkische Zuschauerkrösus bleibt. Als der Club das letzte Mal drittklassig war (1996/97), kamen immerhin noch rund 15 000 Fans ins Max-Morlock-Stadion.
Vierkampf um Platz 3
Knapp 30 000 Zuschauer (siehe Übersicht unten) pilgerten in der vergangenen Runde zu den 13 Zweitliga-Heimspielen. Ein Schnitt, der ohne die Corona-Krise vermutlich noch in die Höhe geschnellt wäre, schließlich empfingen die Nürnberger in den letzten beiden Heimpartien den Aufsteiger VfB Stuttgart und den Lokalrivalen SpVgg Greuther Fürth.
Letzterer folgt in unserer Rangliste auf dem zweiten Platz - mit 10 054 Zuschauern pro Spiel gerade noch im fünfstelligen Bereich. Eng geht es auf den Rängen 3 bis 6 zu. Den Drittplatzierten Brose Bamberg (5659) und den Sechsten HC Erlangen (4870) trennen gerade einmal knapp 800 Fans im Durchschnitt.