Aldin Dzafic: Der Weg ist noch lange nicht zu Ende
Autor: Jürgen Schmitt
Diebach, Donnerstag, 31. März 2022
Als Fußballer beim SC Diebach war der 30-Jährige nie gänzlich weg von der Sport-Bühne. Warum das Volleyball-Comeback besonders überraschte.
Dass Aldin Dzafic in seiner knapp bemessenen Freizeit seine beiden Kinder gerne beschäftigt und dabei auch mal auspowert, passt natürlich bestens zum 30-Jährigen, der im Sport selbst gerne Spaß und Ehrgeiz zu verknüpfen verstand. Weil der ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger im Jahr 2018 mit seiner Frau das Ausflugslokal Forellenhof von den Schwiegereltern übernommen hatte, war im Sportteil der Heimatzeitung zuletzt nicht mehr so viel zu lesen über den Diebacher, der in Tuzla (Bosnien-Herzegowina) geboren und aufgewachsen ist. Aber mit dem Steilpass lässt sich das ja ändern.
Wer hat Sie angespielt?
Aldin Dzafic:
Wie sieht Ihr Laufweg aus?
Nach der Schule habe ich mich für eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger entschieden und 2010 meine Staatsprüfung bestanden. Mit dem Sport war ich mir, bis ich 17 war, unschlüssig. Vom Basketball bis Tischtennis habe ich fast alles durchgemacht, bis ich mich für Volleyball entschieden habe. Die Entscheidung war nicht so leicht, da ich ein Zocker bin und finde, dass jede Sportart etwas schönes an sich hat. Man lernt viele verschiedene Charaktere und Persönlichkeiten kennen. Ich denke, dass mich das für das Berufsleben und meine Entwicklung als heutiger Geschäftsmann und Familienvater sehr gut vorbereitet hat. Nach eineinhalb Jahren im Volleyball-Geschäft wurde ich in die Nationalmannschaft Bosniens berufen. Es folgte der Sprung aus der 2. Liga in die 1. Liga zum Verein OK Mladost Brcko, mit dem ich Vizemeister und Zweiter im Pokal wurde. Danach bin ich zurück zu meinem Ausbildungsverein OK Bosna Kalesija und habe dort ebenfalls in der 1. Liga gespielt und mal wieder den 2. Platz im Pokal erreicht. Im Sommer 2014 kam der Anruf vom damaligen Hammelburger Trainer Tado Karlovic, der mich überzeugen konnte, dass ich hierher komme, um zu arbeiten und Volleyball zu spielen. Auf Anhieb haben wir den Sprung in die 2. Bundesliga geschafft, wo der Verein heute noch spielt, sehr gut sogar. Durch Freunde und Bekannte bin ich zum Fußball gekommen, erst beim FC Hammelburg und dann beim SC Diebach. Nach einem Kreuzbandriss 2017 hatte ich mit dem Volleyball aufgehört.