Spielplätze steigern Attraktivität

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Der Spielplatz Heideneller in Poppenroth hat schon 2017 neue Spielgeräte erhalten. Foto: Mario Selzer/Archiv
Der Spielplatz Heideneller in Poppenroth hat schon 2017 neue Spielgeräte erhalten.  Foto: Mario Selzer/Archiv
Bürgerversammlung in Poppenroth Foto: Sigismund von Dobschütz
Bürgerversammlung in Poppenroth  Foto: Sigismund von Dobschütz
 

Die Themen reichten von Geburten über Spielplätze, Kindergarten und Schulbusverkehr bis zu infrastrukturellen Maßnahmen.

Die Einwohnerzahl des Ortsteils ist innerhalb des vergangenen Jahres um 24 (drei Prozent) auf 848 gestiegen. "Das ist keine Selbstverständlichkeit", betonte Oberbürgermeister Kay Blankenburg in der Bürgerversammlung angesichts des demographischen Wandels und der allgemeinen Landflucht. Die Attraktivität aller Ortsteile für junge Familien zu steigern, sei ein Grund, weshalb die Stadt ihre Spielplätze ausbaut und sich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus in freiwilliger Leistung an den Kindergärten beteiligt. So zahlt die Stadt an den vom St. Johannisverein getragenen Kindergarten in Poppenroth einen jährlichen Zuschuss von 200 000 Euro für die Personalkosten und beteiligt sich freiwillig an Investitionen mit einem Eigenanteil von ebenfalls 200 000 Euro. "Wir bleiben in jedem Fall am Kindergarten dran", versprach der Oberbürgermeister.

Sitzplatzgarantie gefordert

Einer ersten Kritik sah sich Blankenburg beim Thema der Schülerbeförderung ausgesetzt. Ein Einwohner forderte für jeden Schüler eine Sitzplatzgarantie. "Sie riskieren die Gesundheit unserer Kinder." Diese Sitzplatzgarantie sei vom Gesetzgeber nicht gefordert, entgegnete ihm Blankenburg. Dem nicht konkret belegten Vorwurf, die Schulbusse seien oft überfüllt, widersprachen der für das Schulwesen zuständige Kämmerer Gerhard Schneider und der Leiter der Henneberger Grundschule, Stadtrat Bernd Czelustek (SPD). Aus seinen beruflichen Erfahrungen in anderen Kommunen sagte der Schulleiter: "Bad Kissingen ist in der Schülerbeförderung ausgesprochen großzügig. Kein Grundschüler muss im Bus stehen."

Heftige Kritik gab es auch beim altbekannten Thema der Verbindungsstraße zwischen Poppenroth und Albertshausen. "Die Straße ist mehr als kaputt. Sie haben deren Sanierung bei der Wahl 2014 versprochen", warf ihm ein Bürger Unterlassung vor. "Wir haben Sie hier im Ort mehrheitlich gewählt. Die Frustration im Ort ist riesengroß." Es habe damals einen entsprechenden Haushaltsposten gegeben, widersprach Blankenburg dem Vorwurf, er habe zur Wahl nur taktiert. "Manchmal muss ich Entscheidungen treffen, die mir selbst nicht gefallen." Es gibt, so der Oberbürgermeister weiter, eine vom Stadtrat beschlossene, nach Haushaltslage abzuarbeitende Prioritätenliste, in der diese Verbindungsstraße ganz unten steht.

Ständig sei zu hören, die Stadt habe kein Geld, ärgerte sich ein anderer Teilnehmer der Bürgerversammlung und forderte den Oberbürgermeister mit der Frage heraus: "Was tun Sie, um diesen Zustand endlich zu ändern?" Doch Blankenburg blieb sachlich: "Ein Heilmittel, um diesen Zustand sofort abzustellen, gibt es nicht." Bei seiner Wahl habe er versprochen, Grund- und Gewerbesteuer nicht zu erhöhen. Diese Zusage habe er gehalten. "Steuern zu erhöhen, wäre das Einfachste, aber auch das Einfallsloseste." Stattdessen sei es sein Ziel, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen und die Stadt insgesamt attraktiver zu machen. "Die Entwicklung gibt uns Recht." Die Gewerbesteuer sei trotz gehaltenen Steuersatzes in fünf Jahren von fünf (2013) auf über acht Millionen Euro im Jahr gestiegen. Zudem hätten die Gästezahlen mit über 250 000 pro Jahr ein Rekordmaß erreicht.

Die Diskussion endete mit einem kräftigen Schlussapplaus.