Spielfeld wird 85 000 Euro teurer
Autor: Stefan Geiger
Oerlenbach, Freitag, 16. Mai 2014
Zusatzleistungen und allgemeine Verteuerungen, die sich durch die späte Genehmigung und dem damit verbundenen späten Baubeginn ergeben, sind für die deutliche Preissteigerung verantwortlich.
Mit einem klaren Votum stellten sich die 52 Mitglieder, die zur außerordentlichen Vereinsversammlung des TSV gekommen waren, hinter das neue Kostenkonzept für das zweite Spielfeld, dessen Bau bereits begonnen hat. Ging der TSV im Jahr 2010 noch von 215 000 Euro aus, so führten neben allgemeinen Verteuerungen noch Zusatzleistungen wie für Zisterne bzw. Auffangbecken und besserer Bodenaufbau für den Platz zu einer Erhöhung der Kosten auf 300 000 Euro.
Mit Eigenleistung sparen
Vorsitzender Nico Rogge erklärte, wie es dazu gekommen ist. Unter seinem Vorgänger Sven Schüller hatten die Mitglieder am 30. Juli 2010 ohne Gegenstimme das Projekt befürwortet. Damals dachte man, man könne nach einem raschem Ja des BLSV mit dem Bau sofort beginnen.
"Aus zunächst kurzen Verzögerungen entwickelten sich harte Kämpfe", fasste Rogge das zusammen, was dann kam. Am 13. Dezember schließlich erteilte München grünes Licht für den vorzeitigen Baubeginn einschließlich der Zusage für Förderung und Kredit.
Die öffentliche Ausschreibung erfolgte in zwei Losen. Unter den acht Bewerbern erhielt die Firma Koch aus Veilsdorf bei Hildburghausen zu 40 000 Euro den Zuschlag für die Erdarbeiten. Für den Platzbau gaben fünf Unternehmen Angebote ab. Den Zuschlag erhielt die Firma Söder (Kilianshof/Rhön) zu 185 000 Euro. Zuvor hatte der Verein den Grunderwerb zu 30 000 Euro übernommen. Weitere Aufgaben wie Zisterne/Auffangbecken, Einfriedung und Begrünung sollen weitgehend in Eigenleistung erfolgen. "Zur Sicherung planen wir noch ein Polster von 15 000 Euro ein", rundete Rogge die Kostenübersicht ab.
Eingehend schilderte Rogge die Gründe für die Verteuerung: "Die allgemeine Rate von 1,6 Prozent je Jahr machten in vier Jahren 12 000 Euro aus. Die Erdarbeiten stiegen um 5000 Euro, da zur Böschungssicherung eine Blockschichtung und gemäß Baugesetz nötige Stellplätze hinzukamen.
Der Sportplatzbau erhöhte sich um 55 000 Euro, darunter Bewässerungsanlage, zusätzliche Bodenschicht unter dem Rasen, Parkplätze und 15-maliges Mähen und 20-maliges Bewässern nach Fertigstellung, um Garantieleistungen nicht zu gefährden. Die Kostenmehrung bringt im Vergleich zur Erstberechnung deutliche Verbesserungen", erklärte Rogge.
Zur Finanzierung verwies Rogge auf die zugesagten Zuwendungen und auf günstige Kreditzinsen. "Wir können uns die Maßnahme leisten, ohne weitere Aufgaben wie Sportbetrieb und Sportheimunterhalt zu gefährden", sicherte er zu.
Auf Nachfrage ergänzte er, dass die BLSV-Gelder erst mit der endgültigen Baugenehmigung fest stünden. "Da gibt es keine Bedenken, zumal wir inzwischen in Abstimmung mit der Gemeinde die Vermessung nachreichten", beruhigte Rogge.
Kassier Michael Ferger ergänzte, dass zunächst ein Kredit in Höhe von 145 000 Euro nötig sei, um neben Darlehen den BLSV-Zuschuss vorzufinanzieren. "Im Jahr kommen auf uns zunächst 1750 Euro an Zinsen und 500 Euro an Tilgung zu. Dieses Verhältnis dreht sich im Laufe der Jahre, vergleichbar mit einer Hausbaufinanzierung", fasste er zusammen.
Ohne Gegenstimme befürworteten die Mitglieder das Projekt, das bis Herbst abgeschlossen sein soll. Die Firma Koch wird in der kommenden Woche mit den Erdbewegungen fertig.
Kostenübersicht Grunderwerb 30 000 Euro, Erdarbeiten der Firma Koch 40 000 Euro
Sportplatzbau Firma Söder 185 000 Euro, Einfriedung 10 000 Euro, Zisterne/Auffangbecken 10 000 Euro, Begrünung 10 000 Euro, Sicherheitspuffer 15 000 Euro. Gesamtkosten: 300 000 Euro.
Finanzierung (gerundet):
Eigenkapital 50 000 Euro, BLSV-Zuschuss 50 000 Euro
Gemeindezuschuss (20 Prozent) 53 000 Euro, Vorsteuer über Finanzamt 25 000 Euro, BLSV-Darlehen (zinsfrei) 25 000 Euro, Rest (Konto) 67 000 Euro.
Zwischenfinanzierung BLSV-Zuschuss und -Kredit sowie Konto gerundet auf 145 000 Euro.
Verantwortlich Vorstand und eine zehnköpfige Sportplatzbau-Kommission.
Ausstattung Das neue Feld werde eingezäunt und mit Flutlicht ausgestattet. Das Spielfeld ist 105 Meter lang und 60 Meter breit. Neu geschaffen werden 77 Parkplätze, davon vier Behindertenplätze.
Spendenaktionen Es ist möglich, ein Stück Rasenfläche fiktiv zu kaufen und so den TSV Oerlenbach beim Sportplatzbau finanziell zu unterstützen. Auch Sondereinheiten , wie zum Beispiel Strafraum, Mittelkreis oder Elfmeterpunkt, können gesponsert werden, außerdem auch Flutlichtmasten, Ersatzbänke und Tore. Auch ein Gewinnspiel wird der TSV Oerlenbach ausloben Weitere Auskünfte dazu erteilt Paul B. Küthe unter Tel.: 09725/94 02.