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Spiele wie zu Großmutters Zeiten


Autor: Peter Klopf

Aschach bei Bad Kissingen, Montag, 12. August 2013

Ziel des Aktionstages ist, die Kinder vom Computer mit einseitiger Bewegung wegzulocken und zu mehr körperlicher und geistiger Bewegung zu animieren.
Sechs Bierdosen hat Jonas Barthelmes mit dem Ball schon abgeräumt. Fotos:Peter Klopf


Womit spielten die Kinder als es weder Fernsehen noch Computer gab und Spielsachen für deren Eltern finanziell unerreichbar waren? Antworten darauf und Anregungen, wie sie Kinder kreativ und ohne Hightech-Spielzeug beschäftigen können, gab das traditionelle Spielfest im Park des Schlosses Aschach. Dabei durften große und kleine Museumsbesucher in der herrlichen Schlossanlage Spiele aus (Ur)Großmutters Zeiten spielen.


"Meine Erwartungen wurden übertroffen, wie viele Angebote es hier gibt. Es gibt was zu essen und viele Spiele. Was könnte schöner sein?", bemerkt Meike Hippler, die mit ihrem Sohn Timon gekommen war.
Kartoffelkegeln, Murmeln, Kreiseln, Stelzenlaufen, Seifenblasen und viele andere Kinderspiele, die heute teilweise in Vergessenheit geraten sind, konnten auf der Wiese am Backhäuschen und im Außenbereich der Schlossanlage ausprobiert werden. Beim Flechten von Blumenkränzen durften Kinder und Eltern ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Theaterspiel mit Handpuppen und die Möglichkeit, ein eigenes kleines Theater in der Schuhschachtel zu basteln begeisterte die Kinder genauso, wie das breit gefächerte Spielangebot vom Spielmobil des Kreisjugendringes Bad Kissingen.

In historischen Gemäuern

Begeistert ist auch Tatjana Sittler: "Wir sind zum zweiten Mal hier. Es hat uns letztes Jahr sehr gut gefallen. Die vielseitigen Spielmöglichkeiten haben uns imponiert." Ihr Ehemann Dominik ergänzt: "Mir gefällt das ganze Umfeld im historischen Gemäuer von Schloss Aschach. Das Spielfest hier zu veranstalten, ist schöner als auf einem Sportgelände oder einem Spielplatz."
"Wir wollen Kindern die Spiele ihrer Großeltern nahe bringen, damit auch sie lernen, mit einfachen Materialien, wie Stricken, Säcken, Reifen oder anderen in jedem Haushalt vorhandenen Mitteln ihre geistigen Fähigkeiten zu entfalten und einfache Spiele zu entwickeln", sagt Museumspädagogin, Renate Kiesel.

Motorik und Reaktion fördern

Museumsleiterin Annette Späth fügt hinzu: "Das Spielefest gibt es seit rund zehn Jahren. Unser Anliegen ist es, die Kinder vom Computer mit einseitiger Bewegung von Maus und Tastatur wegzuholen und sie zu mehr Bewegung von Körper und Geist zu animieren. Denn mit vielen Spielen wird die Motorik, Reaktion und Geschicklichkeit gefördert. Auch sollen Eltern und Kinder lernen, wie schön es sein kann, wenn man gemeinsam spielt".