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Spaziergang für Menschen mit Demenz


Autor: Marion Eckert

Sandberg, Donnerstag, 25. März 2021

Die erste Veranstaltung des Projektes "Natur unvergesslich" soll in Sandberg stattfinden. Teilnehmen kann jeder - mit und ohne Erkrankung.
Bürgermeisterin Sonja Reubelt (links) und Projektmanagerin Martina Heinrich laden am 7. April zum ersten Waldspaziergang "Natur unvergesslich" in Sandberg ein.


Am Mittwoch, 7. April ist es soweit: Die erste Veranstaltung des Projektes "Natur unvergesslich" soll in Sandberg stattfindet. Der Spaziergang ist konzipiert für Menschen mit Demenz in Begleitung einer vertrauten Person. Es können aber auch alle anderen Interessierten teilnehmen.

Treffpunkt ist um 10 Uhr am Wanderparkplatz am Ortsausgang von Sandberg in Richtung Bischofsheim. Der Zeitumfang der Veranstaltung ist auf anderthalb Stunden festgelegt. Die Organisatorin Martina Heinrich weißt darauf hin, dass die Veranstaltung nur stattfinden kann, wenn die aktuellen Coronazahlen es zulassen.

Beim ersten Waldspaziergang geht es um das Thema "Holz und Wald einst und jetzt". Auf dem Spaziergang begleitet der Förster die Teilnehmer. Es wird daran erinnert, wie früher im Wald gearbeitet wurde und mit welchen Geräten. Aber auch die Waldarbeit von heute wird gesprochen. Die Veranstaltung ist nicht geeignet für Spaziergänger mit Rollatoren und Rollstuhlfahrer.

"Natur unvergesslich" gehört zu dem Projekt "Rhöner Walderleben für Menschen mit Demenz", für das sich die Gemeinde Sandberg im Rahmen der bundesweiten "Allianz für Menschen mit Demenz" den Zuschlag erhielt. Für drei Jahre wird das Projekt vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben mit jeweils 10 000 Euro jährlich, insgesamt 30 000 Euro gefördert.

Für die gesamte Region gedacht

Martina Heinrich aus Schönau wurde als Koordinatorin und Projektmanagerin von der Gemeinde Sandberg eingestellt. Doch es ist kein reines Sandberger Projekt, betonte Bürgermeisterin Sonja Reubelt. "Es ist ein Projekt für den gesamten Landkreis, für die Nachbarlandkreise, für die gesamte Region."

Martina Heinrich ist überzeugt, dass Waldspaziergänge für demente Menschen ein gutes Angebot sind, damit sie ihren Bewegungsdrang ausleben können. Das Laufen vermittele ein Stück Selbstbestimmung, die durch die Krankheit in anderen Dingen oft nicht mehr möglich sei. Auch das allgemeine Wohlbefinden und die körperliche Beweglichkeit werde durch Spaziergänge an der frischen Luft günstig beeinflusst.

Gespräche in angenehmer Umgebung

Zudem biete das Naturerleben ein niederschwelliges Angebot für demenziell Erkrankte und ihre Angehörigen, aber auch für andere Senioren und Interessierte. Heinrich sieht die Waldspaziergänge als einen idealen Einstieg für Menschen, die befürchten von einer Demenz betroffen zu sein oder gerade diese Diagnose bekommen haben. Am Beginn der Erkrankung gebe es oft viel Unsicherheit und viele Fragen. Beim Spazierengehen können in einer angenehmen Umgebung Gespräche geführt und Informationen gegeben werden. Menschen werden begleitet und unterstützt. "Manchmal tut es auch einfach nur gut, sich mit einer neutralen Person über den Betreuungsalltag austauschen zu können und so die eigenen Kräfte zu stärken." Auch Tabus rund um das Thema Demenz können bearbeitet und abgebaut werden.

Im Moment wird eine Homepage aufgebaut, die verschiedene Information zum Projekt und dem Thema Demenz beinhalten soll.

Waldspaziergang

Organisation Eine Anmeldungfür den ersten Spaziergang im Projekt "Natur unvergesslich" ist unter Tel.: 0151 442 822 80 oder natur-unvergesslich@sandberg-rhoen.de zwingend erforderlich, und zwar bis Montag, 5. April. Alle Hygieneregeln werden beachtet, die Teilnahme erfolgt auf eigene Verantwortung.

Termin Die nächste Veranstaltung soll am Mittwoch, 5. Mai in Schönau stattfinden. Dann wird es um Kräuter am Wegesrand gehen.