Sparkasse ist für die Zukunft gut aufgestellt
Autor: Sigismund von Dobschütz
Bad Kissingen, Mittwoch, 26. April 2017
"Das Geschäftsjahr 2016 war alles in allem zufriedenstellend", fassten Sparkassenchef Roland Friedrich und sein Stellvertreter Michael Rendl zusammen.
Die Bilanzsumme der Sparkasse Bad Kissingen mit ihren 19 Zweigstellen ist um 5,4 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro gestiegen. Mit 1,34 Milliarden Euro wurde das Jahresergebnis trotz erschwerender Niedrigzinspolitik nur knapp verfehlt. "Das Geschäftsjahr 2016 war alles in allem zufriedenstellend", fassten Sparkassenchef Roland Friedrich und sein Stellvertreter Michael Rendl ihren Jahresbericht zusammen.
Eigenkapital aufgestockt
Im Unterschied zu DAX-geführten Geschäftsbanken habe bei der Bad Kissinger Sparkasse nicht Gewinnmaximierung die erste Priorität, erläuterte Friedrich, sondern die Nachhaltigkeit der Geschäftsentwicklung. "Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt." Das bilanzielle Eigenkapital konnte auf 92,3 Millionen Euro aufgestockt werden und liegt schon jetzt bei 15,9 Prozent, während die nach den Basel III-Vorschriften erst für 2019 geforderte Mindestkapitalausstattung bei 13 Prozent liegt. Friedrich: "Das ist eine wichtige Botschaft für unsere Kunden: Alle Einlagen unseres Hauses sind absolut sicher." Auch die Liquiditätslage war im Geschäftsjahr 2016 "mehr als ausreichend". Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse sei auch in Zukunft jederzeit gegeben, ergänzte der Vorstandsvorsitzende. Um gute Ergebnisse aber erreichen zu können, sei die Sparkasse täglich gefordert, dem sinkenden Finanzmarkt entgegenzuwirken. Negativzinsen seien nur eine der Herausforderungen gewesen. So müssen Kreditinstitute für Einlagen bei der Europäischen Zentralbank, statt Zinsen zu bekommen, aktuell einen Zins von 0,4 Prozent für hinterlegte Gelder bezahlen. "Das ist ein Kuriosum in unserer 181-jährigen Unternehmensgeschichte. Wir werden für unser kundenorientiertes Geschäftsmodell bestraft." In diesem Zusammenhang ist auch zu verstehen, dass sich der jährliche Zinsertrag der Sparkasse im Jahr 2016 um 2,5 Millionen Euro auf 28 Millionen verringerte."Doch Nostalgie ist kein Geschäftsmodell", sind sich die beiden Sparkassenvorstände einig. Den negativen Marktentwicklungen treten sie mit Effizienz steigernden Maßnahmen entgegen: Die Digitalisierung wird vorangetrieben, alle Geschäftsstellen mit den Online-Medien verknüpft. "Jeder zweite Deutsche nutzt inzwischen Onlinebanking", wissen Friedrich und Rendl. Dennoch ist ihnen auch die Bedeutung des persönlichen Kundengesprächs gerade im ländlichen Raum bewusst. Friedrich: "Wir gehen davon aus, dass wir alle 19 Geschäftsstellen halten können." Allerdings wurden die Öffnungszeiten der Kundenfrequenz angepasst. Deshalb hat auch die Bad Kissinger Zentrale neuerdings in der Mittagspause zwischen 12.30 Uhr und 14 Uhr geschlossen.
335 Mitarbeiter
Fortschreitende Digitalisierung, Onlinebanking und das Automatengeschäft ermöglichen eine "harmonische Minderung der Beschäftigtenzahl", ergänzte Vorstand Michael Rendl. Heute beschäftigt die Sparkasse 335 Mitarbeiter, über 40 Prozent davon in Teilzeit. Das ist die höchste Quote aller Sparkassen in Bayern. "Aber wir drängen unsere Mitarbeiter nicht in die Teilzeit", versicherte Rendl. "Es ist deren persönliche Entscheidung." Niemand wird entlassen, allenfalls werden altersbedingt frei gewordene Stellen nicht neu besetzt. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiter liegt bei 44,5 Jahren, 14 Prozent sind über 60 Jahre alt. So verliert die Sparkasse jährlich zwischen fünf und zehn Mitarbeiter, deren Posten aber meistens neu besetzt werden. Rendl: "Wir brauchen qualifizierten Nachwuchs".Aktuell bildet die Sparkasse 15 junge Leute aus. Der Vorstand ist stolz auf überdurchschnittliche Ausbildungsergebnisse, die auch schon mit Staatspreisen ausgezeichnet wurden. Erst kürzlich erreichte Katharina Heilmann (21), die seitdem in der Hammelburger Filiale beschäftigt ist, den vierten Platz von insgesamt 1123 Absolventen der Sparkassenakademie Landshut.
Ausbildungsbewerber werden auch nach ihrer regionalen Verwurzelung und ihrem sozialen Engagement am Heimatort ausgewählt. Die Verbundenheit der Sparkasse mit der Region zeigt sich nach Rendls Worten aber auch in anderen Punkten: So zahlt die Sparkasse für 2016 etwa 1,3 Millionen Euro an Gewerbesteuer - "Geld, das in die kommunalen Haushalte fließt". Im Verbund mit der Sparkassenstiftung trat die Sparkasse 2016 mit einer Gesamtsumme von fast 240 000 Euro auch wiederholt als Sponsor und Förderer bei über 200 Projekten in der Region auf.
"Wir machen es als verlässlicher Partner vor Ort den Menschen in der Region einfach, ihr Leben besser zu gestalten", schlossen die beiden Sparkassenvorstände ihren Jahresbericht 2016. Die erfolgreiche Geschäftspolitik sei ihrem Unternehmen gerade im Februar von der Bankenaufsicht mit der Risikoprofilnote A bestätigt worden. Diese Bestnote unterstreiche zugleich die Zukunftsfähigkeit der Sparkasse, betonte Friedrich. "Das sind wir schließlich unseren Kunden schuldig, die uns ihre Ersparnisse anvertrauen."