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Sozial muss man leben


Autor: Dieter Britz

Münnerstadt, Freitag, 29. Juli 2022

Abschlussfeier der Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege und Sozialpflege am Berufsbildungszentrum Münnerstadt
Bei der Abschlussfeier der Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege und Sozialpflege wurden (von links) Kevin Söder, Sophie Wehner, Antonia Züchner, Sonja Aphichaya Schmidt, Elena Stäblein und Silas Kansog (dahinter) ausgezeichnet. Hintere Reihe: ihre Lehrerinnen und Lehrer Claus Berger, Julia Burkard, Angela Rothenwaldt und Eva Schorer.


"Sie erlebten Momente, die gut für Sie waren und Momente, die vielleicht nicht ganz ihren Erwartungen entsprachen. Kurzum Sie erlebten gute Zeiten und schlechte Zeiten" - so fasste Studiendirektor Georg Gißler, der Leiter des Berufsbildungszentrums (BBZ) bei der Abschlussfeier der Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege und Sozialpflege die Zeit der Ausbildung zusammen. Die Absolventinnen und Absolventen sind nun ausgebildete und geprüfte Kinderpflegerin, Sozialbetreuer oder Hauswirtschafterin.

Die Corona-Pandemie hat auch hier stark in die Ausbildung hineingegriffen, das wurde in fast allen Ansprachen deutlich. Verabschiedet wurden fünf 11. Klassen und eine 12. Ein Teil derjenigen, die jetzt die 11. Klasse erreicht und ihre Prüfungen erfolgreich hinter sich gebracht hat, bleibt am BBZ und hängt die die 12. Klasse an.

In seiner Abschlussrede in der Aula des BBZ vor den Schülerinnen und Schülern und zahlreichen Gästen erinnerte Gißler auch an die Wichtigkeit von Vertrauen, Verlässlichkeit und Freiheit im Leben. Er zitierte den Liedermacher Konstantin Wecker: "Freiheit heißt keine Angst ham - vor nix und niemand". Er würdigte auch die Schülerinnen und Schüler, die mit dem Miteinander-Preis ausgezeichnet werden sollten, den der Förderverein vergibt.

Preise für gutes Miteinander

Die Leistungsbesten würden, wie es üblich ist, ausgezeichnet - "das ist gut so". Auch die Absolventinnen und Absolventen sollten ins Rampenlicht gerückt werden, die mit sozialem Engagement andere Menschen bewegt haben und mit ihrer Zuverlässigkeit für gute Zeiten in der Klassengemeinschaft sorgten. Dies habe etwas mit den pädagogischen Leitgedanken der Schule zu tun: "Wir stehen für ein gutes Miteinander von Lernenden, Lehrenden, Mitarbeiterinnen, Mitarbeiten und Eltern. Wir begegnen uns mit gegenseitiger Wertschätzung".

Wer diese Miteinander-Preise bekommt, das bestimmten die Klassengemeinschaften selbst. Übergeben wurden sie von Elmar Wiessner, dem Vorsitzenden des Fördervereins des BBZ, der früher selbst hier unterrichtete und von seiner Stellvertreterin Marianne Schlegel. Er würdigte die Arbeit dieser Schülerinnen, und betonte "man darf ‚sozial‘ nicht nur im Namen haben, man muss es auch leben". Er bescheinigte der Schule: "hier wird gute Arbeit geleistet".

Nicht nur Reden wurden gehalten oder Preise übergeben, auch die einzelnen Klassen gestalteten das Programm ihrer Abschlussfeier. Rosen und Geschenke wurde an die Lehrerinnen und Lehrer überreicht, Sketche und Ratespiele lockerten den Nachmittag auf. Die Gäste erfuhren auch ein paar Interna wie: "Es war nicht immer leicht mit euch, mit uns aber auch nicht" oder "alle dachten, wir schaffen das nie".

Auszeichnungen für besondere Leistungen gingen an Silas Kansog (Notendurchschnitt 1,22), Elena Stäblein (1,22) und Elisabeth Jeger (1,33). Miteinander-Preise erhielten Annalena Zeitz, Hanna Schleyer, Pauline Reinhardt, Nele Hofgesang, Bachir Baldé und Elisabeth Jeger.