Sorgen auf den Rhöner Hütten
Autor: Johannes Schlereth
LKR Bad Kissingen, Freitag, 04. Februar 2022
Viele Gäste zieht es zum Rodeln oder Wandern ins Gebirge. Aber: Einkehren ist nicht immer und überall möglich. Ein beliebtes Ausflugsziel hat bereits geschlossen. Mit diesen Problemen hadern die Rhöner Wirte.
Die Schließung des Kloster Kreuzbergs hat Aufhorchen lassen. Bis Ende Februar hat das beliebte Ausflugsziel geschlossen. Bei anderen Touristenattraktionen in der Region ist die Lage noch nicht so dramatisch. Aber: Viele Betreiber haben Sorgen.
Oberbacher Hütte: Pandemie und Personal sorgen für Kopfzerbrechen
"Wir können die nötigen Auflagen nicht einhalten und es fehlt uns an Personal", sagt Roland Heublein, von der Oberbacher Sektion des Rhönklubs, die die Oberbacher Hütte betreut. Normalerweise hat das Wanderheim am Gebirgsstein in den Schwarzen Bergen an den Sonntagen von Januar bis März ab 13 Uhr geöffnet. Heuer ist das nicht möglich. "Wir hatten im vergangenen Jahr eigentlich noch damit geplant", sagt er. "Aber die Pandemielage ist ja zunehmend schlechter geworden."
Weiter südwestlich gestaltet sich die Situation bei Bernhard Oßner am Berghaus Rhön entspannter. Er kann den Betrieb im Moment noch problemlos aufrecht erhalten. Die Öffnungstage sind die für den Februar üblichen, also mittwochs bis sonntags, jeweils 10 bis 22 Uhr. Montags und dienstags bleibt das Berghaus geschlossen. Dennoch sagt der Betreiber: "Wir suchen immer Personal." Konkret geht es um Mitarbeiter im Service und an der Essensausgabe. Oßner sorgt sich, dass er ab dem Sommerhalbjahr seinen Betrieb mangels Personals nicht mehr stemmen kann. Derzeit müssten 140 Plätze im Innenbereich bedient werden; wenn es draußen wärmer wird, kommen 500 auf dem Freisitz hinzu.
Berghaus Rhön: Toiletten als Ärgernis
Im Januar blieb das Berghaus Rhön für eine Woche geschlossen und Oßner kündigt eine weitere Woche irgendwann zwischen den Faschingsferien und dem Beginn der Sommersaison an. Grund sei aber nicht Personalmangel, sondern der Wunsch nach Urlaub. Ansonsten sollen die Öffnungszeiten - vorausgesetzt, die Corona-Lage ändert sich nicht dramatisch - vorerst so bleiben. Eine wochenlange Schließung wie am Kreuzberg stehe nicht im Raum.
Ein unerfreuliches Thema stellt für ihn das der öffentlichen Toiletten dar. Die sanitären Anlagen drinnen bleiben eigentlich den Gästen des Berghauses vorbehalten. Wer hineinwill, muss mindestens seinen 2G-Status nachweisen.
Corona und die Sache mit den Toiletten
Und da liegt das Problem: Denn Oßner und sein Team dürfen keine Ungeimpften einlassen. Der Gastronom will das auch nicht, um nicht Corona einzuschleppen. Ein Schild am Eingang weist explizit darauf hin.
Am Januar-Wochenende, als das Berghaus geschlossen hatte, erfreute sich das Würzburger Haus starken Besuchs. Wanderer standen an, um in den Innenraum zu gelangen. An den hölzernen Tischen im Außenbereich hatten viele Menschen Platz genommen. Dass das - vor allem unter der Woche - nicht immer so ist, muss Pächter Frank Reuter derzeit wieder erfahren. Zwar liege auch am Würzburger Haus Schnee. Das allein nutze nichts. Oft sei die Hütte in Nebel und Nieselregen gehüllt. Es fehle die Sonne. Ohne die seien zu wenige potenzielle Gäste unterwegs.