So läuft die Landtagswahl im Stimmkreis Bad Kissingen
Autor: Ralf Ruppert
Bad Kissingen, Freitag, 21. Sept. 2018
Die Wahl-Benachrichtigungen sind raus, in Bad Kissingen hat sogar schon jeder Zehnte seine Briefwahl-Unterlagen abgeholt.
Die anstehenden Landtags- und Bezirkstagswahlen sind auch eine logistische Herausforderung: "Die Stimmzettel kamen mit zwei Lkw, das waren insgesamt 50 Paletten", berichtet Klaus Plescher. Der Sachgebietsleiter am Landratsamt ist stellvertretender Wahlleiter im Stimmkreis Bad Kissingen. Der umfasst nicht nur den Landkreis Bad Kissingen, sondern auch den westlichen Landkreis Rhön-Grabfeld: Insgesamt wurden für die 35 Kommunen jeweils 103 300 Exemplare der vier Stimmzettel gedruckt. "Die Unterlagen sind alle draußen", berichtet Plescher über die Verteilung. Trotzdem gebe es noch viel zu tun.
Der Tisch von Klaus Plescher liegt voller Wahl-Unterlagen. Nach einer Europawahl ist die Landtagswahl erst die zweite, die Plescher zentral betreut. "Sonst war ich meistens als Wahlhelfer in einem Wahllokal." Wahlleiterin ist Juristin und Abteilungsleiterin Nina Opfermann. Die meisten Fragen gehen aber an Plescher: "In vielen Kommunen gab es Personalwechsel", berichtet er. Deshalb kommen viele Nachfragen.
Prüfung kleiner Wahllokale
Ab 2. September konnten die Kommunen die Wahlbenachrichtigungen verschicken. Bei der Stadt Bad Kissingen haben bereits 1775 der 17 635 Wahlberechtigten die Briefwahl beantragt, davon 550 online. 10,1 Prozent haben also bereits die Stimmzettel daheim.
Zu den Vorbereitungen gehört auch, dass Plescher sich alle gemeldeten Wahllokale noch einmal anschaut: "Die Daten müssen stimmen, damit es am Wahlabend glatt läuft." Die Kommunen sind angehalten, zuerst die Landtagswahl auszuzählen. "Die Bezirkstagswahl kommt dann erst am Montag", sagt Plescher. Froh ist er, dass nicht auch noch über die drei zunächst diskutierten Volksentscheide abgestimmt wird. Lediglich der Bürgerentscheid zum Bürgerhaus Hammelburg steht am 14. Oktober noch an.
Bei einigen Wahllokalen hat Plescher genau hingeschaut, weil sie nahe an der Untergrenze von 50 Wählern sind. In Singenrain zum Beispiel gab es bei der Bundestagswahl nur 94 Wahlberechtigte, davon wählten aber 89, 70 sogar direkt im Wahllokal. 3. Bürgermeister und Ortssprecher Jürgen Metz hat bereits Aufrufe verteilt, damit auch heuer wieder möglichst viele Wähler am 14. Oktober ins Feuerwehrhaus kommen.
Die Stimmkreis-Wahlleiter sind für den richtigen Ablauf der Wahl zuständig, die Ergebnisse der Landtagswahl gibt am 14. Oktober der Landeswahlleiter bekannt. Der Wahlkreis Unterfranken verliert dabei gegenüber 2013 einen Abgeordneten: Statt 20 sind es nur noch 19. Maßgeblich war dafür die Bevölkerungsstatistik aus dem Jahr 2016, teilt Daniela Lamprecht vom Büro der Landeswahlleitung mit.
Über die Zusammensetzung des Landtags ist - anders als bei der Bundestagswahl - die Summe aller Erst- und Zweitstimmen maßgeblich, heruntergebrochen auf die Bezirke. Die Direktkandidaten der zehn Stimmkreise in Unterfranken sind dabei gesetzt, vor fünf Jahren gingen alle fünf an die CSU. Sollten der CSU rechnerisch weniger Sitze im Landtag zustehen, gibt es sogar Überhangmandate.