Schulbeginn: So klappt es
Autor: Charlotte Wittnebel-Schmitz, Heike Beudert
Bad Kissingen, Montag, 13. Sept. 2021
Schulpsychologin Marlena Wahn gibt sieben Tipps, wie Kinder mit Hilfe der Eltern ihren Schulrhythmus besser finden.
Die meisten Kinder freuen sich auf den Schulstart. Doch nicht allen Jungen und Mädchen fällt es leicht, sich sofort auf den neuen Rhythmus einzustellen. Auch für Eltern ist das nicht immer leicht. Sie fragen sich nicht selten, was sie tun können, damit es mit dem Schulstart klappt. Marlena Wahn ist Schulpsychologin für Grund- und Mittelschulen am Staatlichen Schulamt in Bad Kissingen. Sie gibt sieben Tipps, wie Eltern ihren Kindern den Schulstart erleichtern können.
Kind hat Angst zur Schule zu gehen
Was mache ich, wenn mein Kind Angst zeigt bzw. keine Lust hat zur Schule zu gehen? Wie reagiere ich, was sage ich?
Nehmen Sie Ihr Kind mit seinen Ängsten ernst und machen Sie deutlich, dass es ganz natürlich und normal ist, vor etwas Neuem und Unbekanntem Angst zu haben. So geht es uns Erwachsenen ja auch, wenn wir beispielsweise eine neue Arbeit beginnen. Erinnern Sie Ihr Kind daran, wie es in der Vergangenheit solche Situationen bereits erfolgreich gemeistert hat (etwa Einschulung, Schulwechsel). Was hat ihm hier geholfen? Vielleicht kann ein kleiner Glücksbringer in der Hosentasche oder ein Kuscheltier in der Büchertasche unterstützen. Stellen Sie den Schulbesuch jedoch nie zur Debatte. Nur indem sich Ihr Kind immer wieder in die Situation begibt, die ihm eigentlich Angst macht, verliert sie ihren Schrecken. Bei hartnäckigen Ängsten empfiehlt es sich, den Klassenlehrer anzusprechen und gegebenenfalls den Schulpsychologen hinzuzuziehen.
Kind trödel ständig
Was mache ich, wenn mein Kind morgens nur schwer in die Gänge kommt und lange trödelt? Wie gelingt eine angenehme Aufstehroutine am Morgen, mit der ich mein Kind unterstütze?
Es ist nur ein schwacher Trost, aber dieses "Problem" kennen wohl nahezu alle Familien. Hier hilft ein fester Rhythmus, der täglich eingehalten wird: Am Abend rechtzeitig zur Ruhe kommen, so dass Ihr Kind gut einschlafen kann. Grundschulkinder sollten etwa zehn Stunden schlafen, Jugendliche noch mindestens acht Stunden (laut AOK). Stehen Sie frühs nicht zu knapp auf. Für viele Kinder ist es angenehmer, von einem Elternteil als vom Wecker geweckt zu werden.
Nur wenn früh genug Zeit eingeplant ist, verfällt man als Eltern nicht in Hektik und in eine Dauer-Antreib-Ermahnungs-Schleife. Denken Sie auch an Ihren eigenen Schlaf. Wer selbst ausgeschlafen ist, kann früh auch gelassener bleiben. Loben Sie Ihr Kind, wenn das Anziehen, Zähneputzen, Frühstücken zügig gelingt. Manchen Kindern hilft es, wenn um halb acht der Schulfreund vor der Tür steht und zum Schulweg abholt. Hier sind oft die Gleichaltrigen die besseren Erzieher als die Eltern.
Freunde in der Klasse finden
Wie kann ich es meinem Kind erleichtern, dass es an der neuen Schule oder in der neuen Klasse bald Freunde findet?