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Sinntalbrücke: 3500 Tonnen Stahl in der Warteschleife


Autor: Ulrike Müller

Riedenberg, Donnerstag, 05. Sept. 2013

Nach der spektakulären Sprengung der alten Sinntalbrücke dauern die Aufräumarbeiten an. Am Rande der Baustelle ragen skurrile Schrottberge in den Himmel. Die bleiben auch noch eine Weile liegen - aus gutem Grund.
Der Schrott bleibt liegen, bis die Preise steigen. Fotos: Ulrike Müller


Lange Zeit lag die alte Sinntalbrücke, die am 22. Juni gesprengt wurde, als breites Stahlband am Boden. Nun ist von der Brücke nichts mehr zu sehen außer Schrott, der sich hier und da zu skurrilen Haufen türmt. Die Zerlegung der alten Brücke ist abgeschlossen, bestätigt Stephan Plannerer vom gleichnamigen Unternehmen, das für den Abbruch zuständig ist. "Wir haben das Gelände soweit beräumt", sagt Plannerer.

Insgesamt geht es um 6500 Tonnen Stahl, von denen 3000 schon abtransportiert und verkauft sind. Der Rest, etwa 3500 Tonnen, lagert derzeit noch auf dem Gelände. Am Widerlager Würzburg, unten im Tal und am Widerlager Fulda sammelten Plannerers Leute das Material, um es dann zu verkaufen, wenn der Schrottpreis wieder nach oben geht. "Zur Zeit zahlen die Stahlwerke 270 Euro pro Tonne", sagt Plannerer. Nach Abzügen blieben noch etwa 250 Euro für das Unternehmen übrig. Zu wenig, findet Plannerer, denn im Sommer, als der Preis im Keller war, musste das Unternehmen schon knapp die Hälfte des Materials verkaufen, um Platz auf der Baustelle zu schaffen. Nun hofft Plannerer, dass der Preis im Herbst wie gewohnt anzieht.



Der Verkehr auf der Brücke läuft normal
Auch wenn Plannerer erst einmal abwartet, geht es auf der Baustelle weiter voran. "In den vergangenen Tagen haben wir die Schutzwälle zurückgebaut", berichtet Plannerer. Die Wälle waren als Polster für die Brücke gebaut worden, die am Stück gesprengt worden war. Nun modellieren die Baufirmen das Gelände, legen Wege zu den Pfeilern an, damit diese gewartet werden können. Im geringen Ausmaß müssten auch noch Leitungen verlegt werden, gibt Plannerer einen Überblick. Der Bau eines neues Regenrückhaltebeckens stehe unmittelbar bevor, sagt Plannerer.

Bisher stören die Schrottberge am Rande der Baustelle nicht. Plannerer rechnet damit, dass Ende September wieder damit begonnen wird, das Material abzufahren. Bis dahin zerkleinern die Arbeiter die größten Teile. Auf der neuen Sinntalbrücke merken die Autofahrer kaum, was unter ihnen passiert. "Es sind immer mal wieder kleine Sachen zu machen", berichtet Bauleiter Hartmut Metz, "aber im Prinzip läuft der Verkehr auf der Brücke normal."