Siegfried Albert hat Ebenhausen geprägt
Autor: Stefan Geiger
Ebenhausen, Freitag, 06. Juni 2014
Bestürzung und tiefes Mitgefühl löst der Tod von Siegfried Albert, der über Jahrzehnte das kommunale und gesellschaftliche Leben in Ebenhausen und in der Großgemeinde Oerlenbach mitgeprägt hat, aus.
24 Jahre gehörte er dem Gemeinderat an, 1988 war der Festausschussvorsitzender bei der 1200-Jahr-Feier Ebenhausen und mit vielen Vereinen, vor allem den Sport-Anglern und der Trachtengruppe, eng verbunden.
Siegfried Albert wurde am 12. Januar 1938 in Wollbach (Landkreis Bad Kissingen) geboren. Nach der Schule begann er 1953 eine Ausbildung bei der Bundesbahn. Anschließend arbeitete er auf den Bahnhöfen Bad Kissingen, Ebenhausen, Münnerstadt und Schweinfurt. 1972 wechselte er zum Grundverwaltungsdienst mit Schwerpunkt Immobilien nach Lichtenfels, später nach Würzburg, ehe er 1997 krankheitsbedingt in den Vorruhestand trat.
1963 zog er mit Ehefrau Nordhild kurz nach der Hochzeit von Wollbach nach Ebenhausen. Hier fand er Kontakt zu Land und Leuten, schloss sich Vereinen an und errichtete 1972 ein Eigenheim.
Zweiter Bürgermeister
1978 kam er für die Wählergemeinschaft Ebenhausen in den Gemeinderat. Von 1984 bis 1990 war er dritter und anschließend bis zu seinem Ausscheiden 2002 Zweiter Bürgermeister. In seine Mitverantwortung fielen unter anderem die Altortsanierung von Ebenhausen, neue Baugebiete sowie die Sanierung bzw. Bau von Rathaus, Schulhäusern und Sporthallen.
Für seine Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung zeichneten ihn der Freistaat Bayern 1997 mit der kommunalen Verdiensturkunde und die Gemeinde Oerlenbach 2002 mit der Bürgermedaille aus. Daneben wirkte er viele Jahre als Schöffe am Amtsgericht Bad Kissingen.
In Vereinen engagiert er sich unermüdlich. Dem Sport-Angel-Club diente er über 20 Jahre lang als Vorsitzender, Kassier und Schriftführer. Der Verein ernannte ihn 2012 zum Ehrenmitglied. Er war Gründungsmitglied der "Action Kindergarten" und gehörte TSV, Faschingsclub, Eigenheimervereinigung, Männergesangverein sowie Blaskapelle an. Im CSU-Ortsverband Oerlenbach war er stellvertretender Vorsitzender. Von 1995 bis 2001 arbeitete er in der Kirchenverwaltung mit. 1967 war er beim Faschingsclub mit seiner Gattin Prinzenpaar.
Bei der 1200-Jahr-Feier von Ebenhausen 1988 übernahm er Verantwortung im Festausschuss. Mit seiner Ehefrau war er maßgeblich an der Gründung der Trachten- und Trachtentanzgruppe beteiligt.
Neben Wanderungen und Reisen, vor allem mit dem Lieblingsziel Süditalien, unternahm er drei große Radwallfahrten: 2001 von Lourdes nach Santiago de Compostela, 2003 von Lyon bis Lourdes bzw. Atlantikküste und 2004 von Südportugal bis Fatima.
In Familie, Dorf und Gemeinde lässt der verstorbene eine große Lücke zurück. Offenheit, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Loyalität zeichneten ihn aus. Aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Ehefrau und seinen drei Kindern mit Familien. Acht Enkel werden ihren Opa sehr vermissen.
Die Aussegnung wird am Mittwoch, 11. Juni, um 14.30 Uhr im Waldfriedhof Ebenhausen stattfinden.