Sicherheitsgewinn für die Schüler
Autor: Kathrin Kupka-Hahn
Aschach bei Bad Kissingen, Dienstag, 15. Dezember 2015
Die Schüler aus Burkardroth müssen morgens nicht mehr die Straße überqueren, um zum Bus nach Münnerstadt und Bad Neustadt zu gelangen. Zudem kann der Berufsverkehr jetzt ohne große Einschränkungen durch Aschach rollen.
Ab heute ist alles anders. Zumindest für die Schüler und Passanten, die morgens von Aschach mit dem Bus nach Münnerstadt oder Bad Neustadt fahren. Denn die beiden Bushaltestellen an der Ortsdurchfahrt wurden auf den Schlossparkplatz verlegt. Darauf haben sich Polizei, Landratsamt, Markt Bad Bocklet und die beteiligten Busunternehmen Wolf und Schneider geeinigt.
Somit entfällt ab sofort für die Schüler aus Burkardroth das gefährliche Überqueren der Schlossstraße. "Die Situation war so nicht mehr hinnehmbar", sagt Lothar Manger dazu, der Verkehrssachbearbeiter bei der Bad Kissinger Polizei ist.
Zwar fehlt momentan noch das Bushaltestellenschild auf dem Schlossparkplatz. "Das wird in den nächsten Tagen jedoch angebracht", versichert Andreas Sandwall, der 2. Bürgermeister des Marktes Bad Bocklet. Schließlich fahren die Busse künftig auf den Parkplatz, drehen eine Runde und halten in der Bucht vor der Ausfahrt, um ihre Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Damit die großen Fahrzeuge genügend Platz zum Wenden haben, gilt auf der der Fränkischen Saale zugewandten Seite des Parkplatzes jetzt zwischen 6 und 8 Uhr ein absolutes Halteverbot. "Wenn wir hier Sicherheit schaffen, möchte ich, dass die Autofahrer so vernünftig sind und sich an die Verbote halten", so Sandwall. Schließlich wird der Parkplatz gegenüber von Schloss Aschach von einigen Bewohnern der näheren Umgebung als Pendlerstopp genutzt.
Für Reisebusse reserviert
Zudem stellen manche Lkw-Fahrer hier ihre Anhänger ab, um sie zwischenzuparken.
Gestern früh befanden sich zwei auf dem Parkplatz, einer davon stand in dem für Reisebusse reservierten Bereich. Das ist aber nicht gestattet. Vermutlich wird hier künftig stärker kontrolliert."Aschach ist ein wichtiger Umstiegspunkt im Landkreis", sagt Michael Schäder, Nahverkehrsbeauftragter im Landratsamt. Deshalb sei es aus seiner Sicht wichtig, den Standort aufzuwerten. "Langfristig sollte hier auf dem Schlossparkplatz ein Busbahnhof entstehen und eine Unterstellmöglichkeit für Wartende geschaffen werde", fügt er hinzu. Die örtlichen Voraussetzungen dafür seien ideal. Auch das touristische Potenzial, ergänzt Sandwall.
Als ein erster Schritt dahin ist nun die Verlagerung der beiden Bushaltestellen zu werten. Zu dem Entschluss kam es, als Schäder bei einem Ortstermin vor zwei Wochen gemeinsam mit den Busunternehmern und Peter Nietsch die Situation erneut begutachtete. Letzterer ist Leiter des Straßenamtes und zugleich Öffentlicher Verkehrssicherheitsbeauftragter im Landkreis. "Dann hat alles schneller geklappt als gedacht", so Schäder.
Faktor Zeit noch ungewiss
Die Busse aus Burkardroth (Linie 8142) halten ab heute nicht
mehr unterhalb vom Schloss, sondern fahren auf den Parkplatz, wo sie die Schüler in der vorgesehenen Haltebucht aussteigen lassen. Hier sollen die Jungen und Mädchen stehen bleiben und auf den Bus Richtung Münnerstadt/Bad Neustadt warten. Dieser kommt aus Bad Bocklet und fährt ebenfalls auf den Parkplatz. Dann geht dessen Tour durch Aschach wie gehabt weiter. Allerdings räumt Schädler ein, dass man erst mal abwarten müsse, wie die Umstellung klappt.
"Schließlich kostet das Anfahren der Haltestelle auf dem Schlossparkplatz Zeit", so der Nahverkehrsbeauftragte. Und die sei für die Busfahrer enorm wichtig. Für Busunternehmer Harald Schneider ist das jedoch kein Problem. "Mir ist es lieber, hierher zu fahren, damit die Kinder sicher umsteigen können", sagt er. Auch die Autofahrer profitieren von der aktuellen Änderung. Sie müssen morgens nicht mehr in Aschach im Stau stehen und darauf warten, dass die Busse weiterfahren. Sie haben jetzt weitestgehend freie Fahrt - bei Tempo 30.