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Seelsorger für die Einsatzkräfte


Autor: Stefan Geiger

Oerlenbach, Dienstag, 15. Januar 2013

Seit September 2012 ist Jochen Fiedler als evangelischer Pfarrer im Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei in Oerlenbach eingesetzt. Von seinem Vorgänger hatte er sich Tipps geben lassen, etwa für den Unterricht.
Pfarrer Jochen Fiedler ist seit 1. September 2012 evangelischer Seelsorger bei der Bundespolizei Oerlenbach. Unser Bild zeigt ihn in seinem Dienstzimmer. Die feierliche Einführung steht am Donnerstag, 17. Januar, an. Foto: Stefan Geiger


"Ich bin sehr froh, dass ich diese Aufgabe übernehmen durfte. Es macht mir riesigen Spaß", sagt Pfarrer Jochen Fiedler, der neue evangelische Seelsorger im Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei in Oerlenbach. Er hatte die Ausschreibung der evangelischen Landeskirchen Bayern und Baden-Württemberg gelesen und sofort Interesse. "Dies wuchs nach Gesprächen mit meinem Vorgänger Pfarrer Robert Augustin weiter." Die Zusage habe ihn erfreut und ermutigt, die Stelle mit Zuversicht, Elan und Gottvertrauen anzugehen. Unterricht und diese Sonderseelsorge reizten ihn sehr.

"Zusammen mit meinem Kollegen der katholischen Kirche werden wir in Absprache mit den Lehrkräften in den Ausbildungsklassen - derzeit gibt es fünf für den mittleren und zwei für den gehobenen Dienst - berufsethischen Unterricht erteilen", erklärt er seine Arbeit.

Sein Dienstsitz ist Oerlenbach, aber: "Ich werde für die Bundespolizeieinrichtungen von Hof und Weidhaus bis Mannheim sowie von Augsburg und Weil am Rhein bis zur Grenze zu Hessen unterwegs sein." Pfarrer Fiedler möchte die Menschen in ihren Anliegen unterstützen und ermuntern, Fragen des Glaubens nachzugehen.

Wenn die Belastung steigt

"Die Vermittlung berufsethischer Orientierung an den Grundwerten ist gerade im Polizeiberuf und speziell in Grenzsituationen, wenn es ernst wird, wichtig", ist Fiedler überzeugt. "Dabei tauchen Fragen nach Sinn des Lebens, Religionen, Gott und Zukunft auf." Dies gelte sowohl im Alltag als auch bei besonderen Diensten wie Demonstrationen und Unglücksfällen, wo physische und psychische Belastungen steigen. Da werde er in Uniform - zu erkennen am Schulterstück mit Kreuz - mit vor Ort sein.

"Ganz besonders am Herzen liegt mir die Ökumene", stellt der Geistliche heraus. Diese werde er mit seinem katholischen Amtsbruder bei Gottesdiensten wie zu christlichen Festen und Vereidigung ebenso praktizieren wie bei Anlässen des Gedenkens, Bittens und Dankens oder gar im Trauerfall. Im Verwaltungsgebäude hat er sein Dienstzimmer, wo Termine vereinbart werden können.

"Ich habe mich inzwischen gut eingelebt. Mein Vorgänger hat mir wertvolle Grundlagen, etwa zum Unterricht hinterlassen und damit den Einstieg erleichtert", erklärt Fiedler, der inzwischen mit seiner Frau, die an der Berufsschule Haßfurt unterrichtet, ein Haus in Bad Kissingen erworben hat. Der Sohn studiert, die Tochter besucht ein Gymnasium in Ansbach.

Einer Mitarbeit in den Pfarreien werde er sich nicht verschließen. Im Moment habe die neue berufliche Situation Vorrang.



Der Termin Die feierliche Einführung ist für Donnerstag, 17. Januar, geplant. Um 10 Uhr beginnt in der Kirche St. Burkard der Gottesdienst mit Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (Bückeberg) und Dekan Peter Jentsch (Potsdam). In der Kirche schließen sich Grußworte an, ehe ein Empfang der Bundespolizei am Standort Oerlenbach stattfindet.