Sechs neue Windräder bei Eltingshausen gebilligt
Autor: Stefan Geiger
Eltingshausen, Donnerstag, 27. August 2015
Nordwestlich von Eltingshausen bzw. der Schwarzen Pfütze sollen bis zu 220 Meter hohe Anlagen gebaut werden.
Der Gemeinderat hat einen Bebauungsplan gebilligt, der sechs Windräder nordwestlich von Eltingshausen bzw. der Schwarzen Pfütze vorsieht. Die Anlagen sollen auf Gemeindegrund stehen. Die Anregungen der Behörden waren in den Bebauungsplan aufgenommen worden. Eine erneute öffentliche Auslegung folgt.
Das im Regionalplan ausgewiesene Vorranggebiet WK 43 hatte der Gemeinderat mehrfach beraten.
In einer eigenen Bürgerversammlung hatte die Energieallianz Bayern, der die Gemeinde die Maßnahme anvertraute, die Planungen vorgestellt. Nach Beteiligung der Öffentlichkeit und Abklärungen mit dem Landratsamt Bad Kissingen stimmte der Gemeinderat jeweils einhellig den Anpassungen zu.
Große Abstände zu Ortschaften
Die Gesamthöhe der je drei Energieanlagen auf Eltingshäuser bzw.
Rottershäuser Gemarkung ist auf 220 Meter begrenzt. Die Abstände zu Schwarzer Pfütze sowie Rottershausen und Eltingshausen sind so groß, dass die einschlägigen Immissionsschutzvorgaben eingehalten werden. Nötigenfalls dienen im Einzelfall Abschaltzeiten dazu, Schall und Schattenwurf zu berücksichtigen. Für die Zufahrten werden weitgehend vorhandene Feld- und Waldwege genutzt. Nur kurze Strecken sowie die Standortflächen kommen dazu. Für den Bau werden 7,3 Hektar Fläche gebraucht. Davon gehen 2,3 Hektar Wald verloren und müssen per Ersatzpflanzungen ausgeglichen werden. Die restlichen fünf Hektar können mit waldbaulichen Verbesserungen wettgemacht werden.
Zwei Windräder bekommen einen neuen Standort, wobei möglichst wenig wertvolle Waldbestände gerodet werden sollen. Mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurden diese Zonen abgestimmt.
Ein Standort könnte Konflikte mit Fledermäusen und Rotmilan bringen. Elf Bäume werden in dieser Zone im Herbst gefällt und dafür je 30 Vogel- und Fledermäusekästen aufgehängt. Außerdem bleiben 30 Altbäume mit Höhlen für Vögel stehen, heißt es.
Umfangreich hatte sich ein Bürger mit der "Windenergie WK 43" auseinandergesetzt. Das Gebiet sei windschwach, führte er an. "Der erfahrene Windplaner wertet den Standort als geeignet. Der Regionalplan belegt zudem eine ausreichende Windhöffigkeit", hielt der Gemeinderat dagegen.
Konflikte mit Landschafts- und Artenschutz seien lösbar. Eingriffe in das Landschaftsbild seien unumgänglich, aber so gehalten, dass sie konzentriert entstehen und eine Verspargelung ausschließen. Grundsätzlich könnten Windräder im Wald errichtet werden. "Die einzelnen Standorte sind mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten abgestimmt sowie die Belange für Rodung und Wiederaufforstung und Erholung geprüft. Wertvoller Wald wird nicht geopfert", stellt die Gemeinde klar. Die Immissionsschutzvorgaben zu den Wohnsiedlungen würden eingehalten.
In Richtung Eltingshausen belaste bereits die Hochspannungstrasse das Landschaftsbild. Die Einwirkung der Windräder sei verträglich. Zum Schutz von Rotmilan und Fledermäusen sei ein Standort in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde verlegt worden. Ausgleichsmaßnahmen und Schallschutz seien mit den Fachbehörden abgestimmt, die Bürger frühzeitig in das Verfahren einbezogen worden.