Schwärzelbacher sind für den Abriss
Autor: Gerd Schaar
Schwärzelbach, Freitag, 08. März 2013
Die Zukunft des alten Gasthofs war ein zentrales Thema der Bürgerversammlung im Sportheim. Durch die Beseitigung des maroden Gebäudes könnte in dem Bereich ein großer Dorfplatz entstehen.
Seit Mitte der 80er Jahre steht das Gebäude leer. "Heute ist es kein schöner Anblick mehr", meint nicht nur ein Anwohner aus dem Bereich Poststraße und Lindenstraße. Ins Visier geriet das abrissreife Haus jetzt erneut wegen der geplanten Dorferneuerung.
"Überhöhter Kaufpreis"
"Die Gemeinde Wartmannsroth wollte es schon längst kaufen und abreißen", erklärte Bürgermeister Jürgen Karle (FWG). Doch im vergangenen Herbst habe der Eigentümer einen überhöhten Kaufpreis genannt - etwas das Fünffache dessen, was sich die Gemeinde vorstelle.
"Wenn wir auf solch ein Angebot eingehen, gibt es eine Signalwirkung. In anderen Grundstücksverhandlungen sind dann ebenfalls überhöhte Preise zu erwarten", erklärte Karle die momentane Zurückhaltung.
Ortsbeauftragter und 2. Bürgermeister Edgar Lutz (FWG) betonte, die örtlichen Vereine würden notfalls auch etwas Geld beisteuern. Doch solle die Verhandlungspolitik der Gemeinde nicht unterlaufen werden.
Kreisrätin Paula Vogler bedauerte, dass solch ein Problem die Bemühungen zur Gestaltung eines neuen Dorfplatzes behindere. Durch Einbeziehung des Grundstücks des alten Gasthauses könnte ein deutlich größerer und attraktiver Platz entstehen. "Der Schandfleck soll weg!", forderte Vogler zum Kauf auf.
"Als Baulücke einstufen"
Elmar Eusemann schlug vor, das leer stehende Gebäude als Baulücke im Rahmen der Dorferneuerung einzustufen. "Schandfleck oder Dorfplatz?", brachte es Winfried Heim auf den Punkt.
Auf Voglers Nachfrage, wie es mit dem Gewerbegebiet Limpelbach voran gehe, verwies Karle auf das Internetportal (www.wartmannsroth.rhoen-saale.net). "Günstiger als 15 Euro pro Quadratmeter kann man wohl kaum an solche Gewerbeflächen kommen", so Karle. Allerdings habe Schwärzelbach keine Autobahnanbindung vor der Haustüre. "Auch siedeln sich hier keine Ärzte an", war der Bürgermeister froh, dass es wenigstens in Hammelburg noch einige Mediziner gebe.
Zum Thema Winterdienst wurde darum gebeten, bei Beerdigungsterminen die Friedhofstraße breiter zu räumen. "Der Schneehaufen vor meinem Hof, der die Zufahrt der Igelswiese blockiert hat, war nicht von mir", wehrte Martin Hoos die Nachfrage des Ortsbeauftragten Lutz ab.
Ein weiteres Thema war die Maßnahme zur Beseitigung des Oberflächenwassers im Bereich Ellenbergstraße. Dort sei ein neuer Schacht geplant, bestätigte Bürgermeister Karle.