Druckartikel: Schwaben und Franken vereint

Schwaben und Franken vereint


Autor: Peter Rauch

Bad Kissingen, Montag, 10. März 2014

Die Stadt feiert die 40-jährige Freundschaft der Feuerwehren aus Bad Kissingen und Schorndorf.
Urkunden, Fotobücher und Gedenksteine gab es anlässlich der 40-jährigen Freundschaft der Feuerwehren aus Bad Kissingen und Schorndorf (Rems-Murr-Kreis). Auf unserem Foto v.li. Stadtbrandinspektor Harald Albert, OB Kay Blankenburg, Schorndorfs Kommandant Torsten Grabarits und erste Bürgermeister von Schorndorf Edgar Hemmerich.  Foto: Peter Rauch


Bad Kissingen — "Wir können von unseren Freiwilligen Feuerwehren sehr viel lernen" betonte Oberbürgermeister Kay Blankenburg anläßlich eines Empfangs der Wehren aus Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) und Bad Kissingen im Rathaus. Anlaß für den Empfang war das 40-jährige Jubiläum "40 Jahre Freundschaft" zwischen den beiden Wehren (wir berichteten). Aber zurück zu den Worten Blankenburgs und zum Lernen aus dem Tun der Wehren: so stellte er einmal mehr fest, dass die Feuerwehren für die Gesellschaft eintreten, dass sie im Zusammenwirken mit anderen Hilfsorganisationen löschen, bergen und retten und, dass Pflichterfüllung, freiwillige Pflichterfüllung, auch Spaß machen kann, wenn sie mit Leidenschaft und Hingabe getan wird.
So könne man am Ende eines Tages ruhig behaupten "du hast heute keinen sinnlosen Tag verbracht", denn die vielen, vielen ehrenamtlichen Stunden die die Freiwilligen Feuerwehren für andere ableisten, seien unbezahlbar.

Nicht selbstverständlich

Noch einen weiteren Punkt führte OB Blankenburg auf, den man übernehmen könne, zeigten die Feuerwehren doch, wie man neue Kontakte knüpft und am Leben erhält. "Gerade wenn dies zwei Bundesländer übergreift ist es heute nicht mehr selbstverständlich, dass so eine Freundschaft über vier Jahrzehnte anhält".
Noch etwas weiter ging der Erste Bürgermeister von Schorndorf Edgar Hemmerich, der mit einer großen Abordnung seiner Feuerwehr nach Bad Kissingen gekommen war. "Heute gelte es die 40-jährige Freundschaft der beiden Wehren zu feiern und sich auf die Schultern zu klopfen, dass es so etwas gibt und seit 1974, dem Jahr der gewonnen Fußballweltmeisterschaft in Deutschland auch weiterhin besteht".
Mit der Übergabe von Urkunden und Fotobüchern durch die beiden Kommandanten Harald Albert und Torsten Grabarits wurde der Bund offiziell im Beisein der beiden Bürgermeister "besiegelt". Die noch lebenden Männer "der ersten Stunde der Freundschaft" Manfred Schmid, Karl Heinz Brand, Herbert Röttinger Bernd Sterrmann, erhielten jeweils persönlich einen gläsernen Gedenkstein, die beiden Kommandanten Torsten Grabarits und Harald Albert nahmen stellvertretend für ihre Feuerwehren einen Stein entgegen. Aber auch Wolfgang Kopatz von der Feuerwehr Schorndorf und Karl Heinz Mehringer von der Feuerwehr Bad Kissingen erhielten Erinnerungssteine für Aktivitäten zur Aufrechterhaltung der Feuerwehrfreundschaft. Wie diese entstanden ist, gab der Schorndorfer Manfred Schmid in einem kleinen Rückblick bekannt. Bedauerte dabei, dass der ehemalige Bundesgrenzschutz mit Standort in Oerlenbach der eigentliche Auslöser war, inzwischen aber durch Umstrukturierungen "ausgestiegen" sei.
So manchen Schwank von besuchten Feuerwehrfesten in Albertshausen, Arnshausen, Poppenroth und Winkels rief Schmid wieder ins Gedächtnis zurück, egal ob es sich nun um einen verletzten Feuerwehrkameraden handelte, der hier nach einem Sportunfall tagelang im Kissinger Krankenhaus lag, oder um ein stibitztes Blaulicht von einem Einsatzfahrzeug der Schorndorfer. Überhaupt Fahrzeuge - da "retteten" doch im Sommer 1981 die Schorndorfer das alte LF 15 der Kissinger vor der Verschrottung indem sie es kauften und den Oldie wieder herrichteten. Heute ist der rote Oldtimer bei Feuerwehrfesten und Oldtimertreffen ein viel bewunderter Anziehungspunkt, der dank seiner original belassenen Aufschrift auch noch Werbung für Bad Kissingen macht. Schmid gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass diese Freundschaft auch von den Jüngeren weitergepflegt wird und dass man dann in zehn Jahren in Schorndorf "Goldene Hochzeit" feiern könne.
Mit einer Stadtführung, die für einige der Teilnehmer auch zum Parkfriedhof führte, wo nicht nur der ehemalige Kommandant Walter Brust, sondern auch der ehemalige Polizeihauptkommissar im Bundesgrenzschutz, Dieter Wolf begraben liegen, endete der Besuch der Schorndorfer Delegation nicht ohne die obligatorische Fränkische Brotzeit.