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Schüler schnuppern Arbeitsluft


Autor: Günther Straub

Oberthulba, Montag, 08. Juli 2013

Die Achtklässler der Volksschule Thulbatal zeigten, was sie bei ihren Praktikumstagen in den heimischen Betrieben alles gelernt haben.
Fabian Diemer stellte den Beruf des Elektronikers vor. Er ist auch nach diesem Praktikum nicht sicher, ob es das Richtige für ihn ist. Schulleiter Hanna schaute dem Schüler interessiert über die Schulter.  Foto: Günther Straub


Sandra Dorn von der Agentur für Arbeit begleitet die Schüler zwei Jahre lang. "Wir wollen helfen, dass die jungen Leute nicht nur bald einen Beruf erlernen, sondern auch einen, der ihnen Spaß macht", betonte Dorn. Hierbei hilft das Berufsorientierungsnetzwerk des Landkreises, bei dem auch die Mittelschule der Volksschule Thulbatal mitarbeitet.
Die Schüler stellten ihre betrieblichen Lernaufgaben jetzt an Messeständen im Pausenhof einem großen Publikum vor.

"Es ist nicht immer leicht, die Firmen für die Betriebspraktika zu bekommen", dankte Schulleiter Hans Jürgen Hanna den beteiligten Unternehmen. Der Rektor machte sich natürlich selbst auch ein Bild davon, was die Schüler aus diesen 14 Tagen in den Betrieben an Wissen mitgebracht haben.
Die Mädchen und Jungen beurteilten die Praktikumstage als hilfreich. Während die einen sich für einen Beruf begeistern konnten, erkannten andere, dass sie sich noch weiter informieren sollten. Die Mutter von Franziska Klubertanz meinte: "Es macht schon viel Freude, wenn man das Interesse der Kinder sieht, doch als Eltern macht man sich schon Sorgen, bis die Kinder ein Beruf erlernen können. Es sollte ja auch der richtige für sie sein."

Sogar einen Stuhl bezogen

Franziska Klubertanz aus Thulba war bei der Raumausstatter-Firma Farben-Kessler in Oberthulba. Gekonnt stellte sie den Beruf des Raumausstatters mit einer Powerpoint-Präsentation vor. "Das Legen der Böden, das Fertigen von Gardinen, das Nähen von Kissen und auch das Tapezieren haben mir viel Spaß gemacht. Sogar einen Stuhl durfte ich neu beziehen", erzählte die clevere Schülerin. Der Betrieb stellt jedoch leider keine Auszubildenden in diesem Beruf ein. "Aber es gibt noch einige Betriebe im Landkreis, die Raumausstatter ausbilden", unterstrich Sandra Dorn.
Ganz anders gestaltete sich das Praktikum von Jessica Graf aus Wittershausen. Sie absolvierte 14 Tage in der Katharinenschule in Fuchsstadt, weil sie Heilerziehungspflegerin werden möchte. "Was mir etwas schwer gefallen ist, war das Wickeln der schon etwas größeren Kinder, doch man gewöhnt sich auch daran", erzählte sie. Der Beruf verlangt schon in der Ausbildung viel ab, zum Beispiel auch das Erlernen der Gebärdensprache. Von den vier Jahren Ausbildung sind zunächst zwei Jahre im BBZ zu absolvieren.

Elektroniker oder Straßenarbeiter

Fabian Diemer aus Frankenbrunn wählte den Beruf des Elektronikers, sein Praktikum absolvierte er bei der Firma Elektro Beck in Schondra. Bei der Präsentation montierte er Steckdosen in eine Wand. Das Licht brannte, alle Strippen waren also richtig geklemmt. Fabian kann sich aber auch vorstellen, Straßenarbeiter zu werden. Ein Praktikum hat er bereits absolviert.
Timm Schipper interessiert sich für den Maurerberuf. Als Fliesenleger probierte sich Pascal Eckendörfer aus. Christian Döll vom Oberthulbaer Kaiser-Hof schnupperte in den Beruf des Mechanikers für Land- und Baumaschinen bei der Firma Müller in Holzhausen hinein. Schwer nannte Anja Winkler den Beruf der Pferdewirtin: "Man muss sich schon kräftig plagen auf einem Reiterhof." Sie war im Gestüt Marahepa in Poppenroth. An weiteren Ständen ging es um Kaufleute im Einzelhandel und Erzieher.

Lob für Engagement

/> Ein großes Lob spendete Lehrerin Fiona Wehner, die zusammen mit Christina Füller die jungen Leute begleitet: "Alle Schüler der Klasse 8a waren mit Begeisterung bei der Sache und haben ihre Arbeit gewissenhaft und gut gemacht."