Schräge Plätze schaffen Parkraum in Bad Kissingen
Autor: Thomas Mäuser
Bad Kissingen, Mittwoch, 19. Juni 2013
In der Von-Hessing-Straße wird es künftig mehr Parkplätze geben als bisher, nämlich 21 statt der gewohnten zwölf. Möglich machen wird das die schräge Anordnung der Stellflächen. Der Bauausschuss entschied sich bei einer Gegenstimme für diese Lösung der Parkraumvermehrung.
Es war beileibe nicht die erste Sitzung, in der sich die Stadträte mit dieser Frage befassten. Vorausgegangen waren etliche Grundsatzdiskussionen, und auch am Dienstag bestand die Gefahr, dass das Problem erneut von Grund auf aufgedröselt und diskutiert würde. Bürgermeister Toni Schick (DBK), der in Vertretung von OB Kay Blankenburg (SPD) die Sitzung leitete, verlor schließlich etwas die Geduld und kürzte das Verfahren per Abstimmung ab.
Wie sich schnell herausstellte, wusste er sich damit einig mit fast sämtlichen Stadtratskollegen.
Schräglage
So einigte sich der Bauausschuss darauf, die Parkplätze künftig schräg statt parallel zur Straße anzuordnen. Und zwar ohne bauliche Veränderungen gegenüber der bisherigen Planung. Es muss lediglich die Markierung anders aufgetragen werden. Sollte sich das Schrägparken nicht bewähren, wäre die Parkplatzanordnung schnell rückrüstbar.
Kostengünstigste Lösung
Der Effekt dieser Lösung: Die Stadt spart Geld. Alle anderen Lösungen hätten den Stadtsäckel nicht unerheblich belastet. Vor allem der ebenfalls angedachte und vom Bauamt durchgerechnete höhengleiche Ausbau der Straße samt Ausweisung als Tempo-30-Zone oder als verkehrsberuhigter Bereich. Dabei hätten sich mit beidseitiger Längsanordnung zwar 24 Stellflächen gewinnen lassen, doch die Mehrkosten wären bei fast 180 000 Euro gelegen.
Die nun beschlossene Lösung hat den Nachteil, dass die Polizei abgeraten hat. Sie befürchtet aufgrund des rückwärts-Ausparkens eine erhöhte Unfallgefahr. Das beeindruckte den Bauausschuss allerdings wenig, funktioniere diese Lösung doch an anderen Stellen der Stadt auch.
Mit einer Verlegung von Rad- und Fußweg ein Stückchen nach Osten konnte sich der Ausschuss nicht anfreunden. Das worden und hätte einen teilweisen Neubau bedingt. Die Mehrkosten hätten zwischen 37 000 und 75 000 Euro gelegen. Außerdem hätte es einer Vereinbarung mit der Sparkasse bedurft, auf deren Grund und Boden der nach außen verschobene Gehweg dann gelegen hätte.
Letztendlich stimmte nur Grünen-Stadtrat Richard Fix, der die Vermehrung der Stellflächen angeregt hatte, der kostengünstigsten Lösung nicht zu. Er hatte zwar keine Einwände gegen das Schrägparken, doch den Geh- und Radweg hätte er aus Sicherheitsgründen gerne nach außen versetzt gesehen. Im Übrigen monierte er, dass nun eine Entscheidung getroffen worden sei, bevor die Stadt ihr künftiges Radwegekonzept vorgestellt und zur Diskussion vorgelegt hat