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Schönes neues Zwergenland


Autor: Gerd Schaar

Hammelburg, Montag, 03. Dezember 2012

Im Evangelischen Kindergarten St. Michael entstanden zwölf Krippenplätze. Die Anmeldeliste ist bereits gefüllt.
Gefreut hatten sich die Kinder über den Umbau im Kindergarten St. Michael. Einziehen werden hier allerdings die ganz Kleinen von einem bis drei Jahren.  Fotos: Gerd Schaar


Es sieht aus wie im Zwergenparadies. Kleine Bettchen zum Ausruhen, Miniklosetts in zwei Größen, extrem niedrige Waschtröge und eine Wickelstation weisen auf die ganz junge Kundschaft hin. Es ist an Alles für die Kinder im Alter ab einem Jahr gedacht worden. Ein Dutzend dieser Kleinkinder kann jetzt in die Krippenstation des Kindergartens St. Michael abgeliefert werden. Wie auch andernorts folgt man hier dem Zug der Zeit nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG).
Nach dem evangelischen Gottesdienst gab es am Sonntag die kleine Feierstunde nach dem Abschluss der Umbauarbeiten. Pfarrer Robert Augustin erbat gottes Segen für die neuen Räumlichkeiten und die entstandene Kinderkrippe.
"Das ist aber gut gelöst worden", ist Vater Andrej Lebsak begeistert.

Ganz besonders freue er sich darüber, dass bald seine beiden Söhne Maxim (5) und Raphael (18 Monate) zugleich in diesem Kindergarten ihre Bleibe haben dürfen. Denn mit der Errichtung der Krippenplätze dürfen auch Kinder im Alter von einem bis drei Jahre aufgenommen werden.Zuvor waren es lediglich Kinder ab drei Jahren, die den Kindergarten bzw. die Tagesstätte besuchen dürfen.
"Die Kinder brauchen diesen Platz", betonte Bürgermeister Ernst Stross (SPD) und wies darauf hin, dass im Bereich der Stadt Hammelburg und seinen Ortsteilen sieben von acht Kindergärten schon Krippenplätze haben. "In dieser Richtung hat sich für unsere Stadt viel getan", dankte er dem Stadtrat für die zustimmende Unterstützung. Durch diese Krippenplätze hätten die Eltern von Kleinkindern mehr berufliche Planungssicherheit erlangt. Stross bezifferte die Gesamtmaßnahme mit rund 157 000 Euro. Die Baukosten werden hoch gefördert durch Mittel des Bundes.
"Die Kommune hat hier mehr als ihre bloße Pflicht geleistet", dankte Pfarrer Augustin. In diese Baumaßnahme seien noch weitere Projekte integriert, wies der Geistliche auf ein geplantes Behinderten-WC und die Ausgestaltung des Außenbereichs hin. Diese Baustellen gebe es im kommenden Jahr. Dickes Lob von allen Seiten erhielt das Architektenbüro Hessdörfer und Seifert. Letzterer konnte bestätigen, dass die am Umbau beteiligten elf Firmen alle aus der Region stammen. Ursprünglich seien die Kosten mit 134 000 Euro veranschlagt worden. Doch seien zusätzliche Baumaßnahmen für den Brandschutz und die Fluchtwege zwangsläufig hinzu gekommen. "Dennoch haben wir die Kosten und den Zeitplan im Griff", bestätigte Marcus Seifert.
"Die neuen Krippenplätze werden gut angenommen", bestätigte Gisela Röhner, die Leiterin des Kindergartens St. Michael. Zurzeit sei die Anmeldungsliste schon voll. Zusammen mit ihren fünf Mitarbeiterinnen musste sie sich im Rahmen einer Teamqualifikation die nötige Zertifizierung für die Krippenarbeit aneignen. Weiterhin gibt es 30 Kindergartenplätze für die Kids ab drei Jahre.