Schluss mit wechselseitigem Parken in Bad Kissingen
Autor: Ralf Ruppert
Bad Kissingen, Donnerstag, 15. Sept. 2016
Die Stadt schraubt demnächst sämtliche Schilder zum zeitweisen Parken entlang von Straßen ab.
Das wechselseitige Parken wird aus Bad Kissingen verbannt. Voraussichtlich bis Ende Oktober sollen sämtliche Zusatzschilder unter den Parkverbotsschilder abgeschraubt werden, die das Parken entweder vom 1. bis 15. oder vom 16. bis Monatsende auf einer Seite zulassen. Das hat der Bauausschuss des Bad Kissinger Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung einstimmig entschieden.
Betroffen dürften von der Entscheidung nicht nur Anwohner, sondern auch viele Auswärtige sein.
"Seit wir das kostenlose Parken in der Innenstadt abgeschafft haben, weichen viele Pendler auf den Sinnberg oder den Stationsberg aus", sagt Rainer Warzecha, Leiter des Bad kissinger Ordnungsamtes. Dort gebe es viele Straßen, in denen noch wechselseitig geparkt werden darf.
Umfang steht noch nicht fest
Wie viele es insgesamt in der Stadt sind, kann aber auch Warzecha nicht sagen: Das Prinzregentenviertel und einzelne Straßen in
Hausen wurden in der Sitzung aufgezählt. "Wir fahren das Stadtgebiet jetzt erst einmal ab", kündigte Warzecha eine Bestandsaufnahme an, sobald der Beschluss rechtskräftig ist.In der Innenstadt sei das wechselseitige Parken bereits mit Einführung der Parkgebühren abgeschafft worden, berichtete Warzecha. Jetzt soll also das straßenbegleitende Parken im gesamten Stadtgebiet samt der Stadtteile auf eine feste Seite verlagert werden. Auf welche? "Soweit nicht Sicherheitsgründe dagegen sprechen, ist das Parken grundsätzlich auf der Straßenseite zu erlauben, auf der sich die meisten Parkmöglichkeiten befinden", lautet der Beschluss des Gremiums.
"Das ist eine klare Linie", verteidigte Bürgermeister Anton Schick (DBK) diese Regelung auf Nachfrage unter anderem seines Fraktionskollegen Alexander Koller. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Neuregelung zu planen und beim Service-Betrieb in Auftrag zu geben. Eine feste Beteiligung der Anwohner gebe es nicht, aber: "Es steht jedem Bürger frei, sich an die Verwaltung zu wenden und Argumente vorzubringen", betonte Warzecha.
Immer wieder Strafzettel
Der Leiter des Ordnungsamtes berichtete auch, dass es gerade an den Wechseltagen, also am 1. und 16.
des Monats, immer wieder Probleme bei Müllabfuhr und Feuerwehr gegeben habe, weil ein Teil der Autos noch auf der einen, der Rest bereits auf der neuen Seite stand. "Einige Anwohner parken früher, andere später ihre Autos um." Die städtische Verkehrsüberwachung tolerierte zwar das Falschparken bis 10 Uhr des Wechseltages, allerdings gebe es trotzdem immer wieder Strafzettel: Vor allem den Kur- und Urlaubsgästen im Prinzregentenviertel sei die Parkregelung nicht
bewusst.CSU-Stadtrat Wolfgang Lutz befürchtete Probleme mit dem Straßenkehren: "Man muss halt die Zeit ausnutzen, in der frei ist", erwiderte Ordnungsamtsleiter Warzecha. "Auch der Winterdienst verliert zunehmend an Bedeutung", erwartet Bürgermeister Schick auch keine große Benachteiligung durch aufgehäuften Schnee.
Keine Mehrheit gab es im Bauausschuss dagegen für den Antrag der Freie-Wähler-Fraktion, den verkehrsberuhigten Bereich in einem Teil der Garitzer Seehofstraße aufzuheben. Die "Spielstraße" erfülle ihren Zweck nicht mehr, hatten die Freien Wähler argumentiert, zudem fahre der Stadtbus durch den Bereich. Die Straße ist seit 1996 zwischen Jahnstraße und Friedhofsweg verkehrsberuhigt. "Außer der Umbeschilderung entstehen keine Kosten", berichtete Warzecha zu den Konsequenzen. Eine bauliche Veränderung sei nicht notwendig, auch bei einer Umwidmung sei nicht unbedingt der Einbau von Hochbords notwendig.