Schlittentest Rhön: Die zwei Seiten des Kreuzbergs
Autor: Ralf Ruppert
Bad Kissingen, Mittwoch, 01. Februar 2017
Das Neustädter Haus lockt unsere Tester Elisabeth und Johann mit den längsten Abfahrten, Klosterwiese und Rothhang bieten viel Abwechslung.
Angelika und Michael Hohmann aus dem Bad Neustädter Stadtteil Herschfeld sind eigentlich passionierte Ski-Fahrer. Mit ihren kleinen Kindern Mona (4) und Lisa (7) gehen sie aber auch mal gerne Rodeln. "Bei uns vor der Haustür geht es auch, aber es liegt nur ganz wenig Schnee", berichtet Angelika Hohmann. Deshalb sind sie zu viert auf den Kreuzberg gefahren. "Hauptsächlich sind wir wegen des Klosters hier", spielt für Michael Hohmann auch das zünftige Essen eine wichtige Rolle. Das haben sie sich ergattert, bevor der große Ansturm kam: An schönen Tagen müssen die Besucher im Kloster nämlich schon mal bis zu einer Stunde anstehen.
Der Kreuzberg hat jede Menge Rodel-Pisten. Offiziell verzeichnet sind die Klosterwiese unterhalb des Klosters und der Rothhang am Kreuzberg-Sattel. Das Neustädter Haus wiederum hat die Abfahrten ins Tal: In Richtung Sandberg auf der einen, in Richtung Haselbach auf der anderen Seite kann man die Wanderwege gut nutzen. "Das ist die längste Abfahrt, die wir je gefahren sind", sind sich unsere Tester Elisabeth (9) und Johann (11) einig, nachdem sie die rund eineinhalb Kilometer bis zum Dreitannen-Lift gerodelt sind.
Schwierige Zufahrt
Der Nachteil: Auf dem schmalen Wanderweg kommen Fußgänger oder andere Schlittenfahrer entgegen. Auch der ein oder andere Hund kann da mal den Rodlern hinterher jagen. Bis auf ein flaches Stück laufen Bob und Schlitten gut auf der festgetretenen Piste. Weiter unten gibt es parallel zur Skipiste oberhalb von Haselbach eine Wiese, die von der Pistenraupe geglättet ist. Allerdings ist die Wiese ziemlich flach und dient auch als Übungshang für die Ski-Anfänger. Ein Problem ist vor allem am Wochenende die Zufahrt zum Neustädter Haus: Die schmale Straße ist nicht geräumt und hat nur wenige Ausweichmöglichkeiten, um den Gegenverkehr vorbei zu lassen. Außerdem gibt es nur wenige Stellplätze auf dem Bergrücken. Deshalb ist es sinnvoller, im Tal am Lift zu parken, auch wenn man sich dort die Plätze mit den Ski-Fahrern teilen muss. Insgesamt kommt der Bereich rund um das Neustädter Haus auf Platz 3 des Schlittenpisten-Tests: 19 von 25 Punkten vergaben die Tester. Auf Platz 2 landete die andere Seite des Kreuzbergs: Klosterwiese und der Rothhang weiter unterhalb haben wir gemeinsam getestet, weil sie nicht weit auseinander liegen. Der Kreuzberg mit rund einer Million Besuchern im Jahr ist an sich schon einer der meist besuchten Sehenswürdigkeiten in der Rhön. Wenn die Wintersportler noch oben drauf kommen, kann es schnell zu Engpässen kommen. Selbst der bezahlte Parkplatz unterhalb des Klosters ist oft überlastet, die Stellplätze am Kreuzbergsattel waren an den sonnigen Wintertagen ebenfalls voll belegt.