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Schlechte Aussichten für Ausbau


Autor: Ralf Ruppert

Albertshausen bei Bad Kissingen, Freitag, 20. Dezember 2013

Bei der Ortsverbindungsstraße von Albertshausen nach Poppenroth hat sich der Bauausschuss selbst matt gesetzt: Drei Varianten wurden jeweils mit 7:4 Stimmen abgelehnt. Wie es jetzt weitergeht, ist noch völlig offen.


Breit mit Zuschuss, schmal ohne oder irgendwas dazwischen: Das waren die Ausbauvarianten, die die Tiefbauverwaltung für die Ortsverbindungsstraße zwischen den Stadtteilen Albertshausen und Poppenroth ausgearbeitet hat. Im Bauausschuss wurden fünf Optionen intensiv diskutiert, eine Mehrheit gab es am Ende für keine der Varianten: Drei Abstimmungen endeten identisch mit sieben Nein- und nur vier Ja-Stimmen. "Wir sind uns uneins über die Varianten, aber wir sind uns immerhin einig, dass die Straße ausgebaut werden muss", versuchte Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD), den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Nach den drei Abstimmungen brach er die Beratung ab und kündigte an, das weitere Vorgehen nun mit den Fraktionssprechern zu besprechen.

Die Straße war bereits Thema in den Bürgerversammlungen der beiden Stadtteile. "Die Poppenröther haben gesagt, dass sie keine breitere Straße wollen", fasste Blankenburg das Ergebnis zusammen. Dem schloss er sich auch selbst an: "Wir sollten keinen überörtlichen Verkehr auf die Straße ziehen, indem wir sie zu breit ausbauen." Zudem stellte der OB klar: "Die Straße ist ja nicht die einzige Verbindung zwischen den beiden Orten, sondern eine Abkürzung."

Untergrund ist schadhaft

Thomas Hornung von der Tiefbauverwaltung stellte die Optionen vor: Demnach würde eine einfache Unterhaltsmaßnahme bereits 480 000 Euro auf den 2,3 Kilometern zwischen den beiden Ortsschildern kosten. "Das wäre eine reine Deckschicht über den zum Teil schadhaften Untergrund", betonte Hornung, dass eine solche Maßnahme vermutlich nicht lang halte.

Deshalb hatte der Bauausschuss im Juli der Verwaltung auch den Auftrag gegeben, einen hochwertigeren Ausbau zu untersuchen. Eine Variante wäre ein Abfräsen der Deckschicht und ein so genannter Hocheinbau einer Asphalt-Tragschicht in einer Breite von 4,75 Meter. Der Haken: Diese Variante kostet 900 000 Euro und wäre nicht förderfähig. Deshalb war diese Option schnell aus dem Rennen, denn: Für einen Vollausbau auf fünf Meter (für 1,87 Millionen Euro) oder gar 5,5 Meter Breite (1,98 Millionen Euro) mit neuem Aufbau wäre der Anteil der Stadt sogar niedriger, nämlich jeweils rund 740 000 Euro, weil die Regierung von Unterfranken die Differenz übernimmt.
"Wir könnten jetzt eine richtig gute Lösung bauen", forderte CSU-Stadtrat Klaus Bollwein einen Ausbau auf 5,5 Meter. "Wir ziehen da nur den Verkehr an", widersprach Grünen-Stadtrat Richard Fix. Bei diesen Polen blieb es denn auch. Auf Nachfrage kündigte OB Blankenburg noch an, dass der Schulbus auf Grund der Widmung der Straße vermutlich ab dem kommenden Schuljahr den Umweg über Schlimpfhof nehmen muss.