Sauberer Klang ohne Klappern
Autor: Günther Straub
Hetzlos, Montag, 10. Dezember 2012
Segnung In Hetzlos wurde die historische Schlimbach-Orgel grundlegend restauriert. Die Pfarrgemeinde investierte 35 000 Euro.
Nach rund viermonatigen Restaurationszeit konnte jetzt die Orgel wieder in der "guten Stube der Pfarrei", wie Pfarrer Karl Theodor Mauer die Kirche in Hetzlos nennt, erklingen. Dafür zollte der Ortsgeistliche auch den zahlreichen Spendern, die die Arbeiten ermöglicht haben, ein großes Lob.
Das Dankeschön ging auch weiter an die Kirchenverwaltung und den Pfarrgemeinderat und besonders an den Regionalkantor und Orgelsachverständigen Peter Rottmann, der die Arbeiten während der ganzen Zeit begleitet hat. 35 000 Euro, hat die Überarbeitung durch die Orgelbaufirma Hey aus Ostheim gekostet, informierte der Pfarrer. Dass sich das gelohnt hat, konnte Rottmann am Weihetag, es war das Fest "Maria Empfängnis", den zahlreichen Kirchenbesuchern zeigen.
Peter Kleinhenz, der Organist aus Frankenbrunn, der sonst die Gottesdienste in Hetzlos musikalisch mitbegleitet, war ebenfalls begeistert. "Kein Klappern ist zu hören, die Töne bleiben nicht mehr hängen, das Orgelspiel ist mit vorher nicht mehr vergleichbar. Es macht jetzt einfach wieder Spaß am Orgeltisch zu sitzen". Dem pflichteten auch die Hetzloser Kirchenbesucher bei und bedankten sich mit einem begeisterten Applaus.
Helmut Wald, langjähriger Hetzloser Musikant, war ebenfalls begeistert über das was er hören konnte "Die Töne sind wieder viel klarer und schöner", betonte er. Pfarrer Mauer hofft, dass die Orgel nun noch lange zum Lobe Gottes erklingen kann. "Sie, die Königen der Instrumente, trägt viel zur Schönheit der Liturgie bei".
Bevor es zur Restaurierung kam, wurde das Orgelwerk durch den Sachverständigen Rottmann unter die Lupe genommen. Dabei stellte Rottmann fest, dass dieser Gehäusetyp in der 1775 erbauten Hetzloser Kirche nur vom Orgelbauer Schlimbach in Würzburg stammen konnte. Die Entstehungszeit dürfte das letzte Viertel des vorigen Jahrhunderts gewesen sein.
Erheblicher Bedarf
Bereits 2008 wurde von einem mangelhaften Zustand gesprochen und erhebliche technische Mängel festgestellt. Das Orgelinnere war als stark verschmutzt angegeben worden. Auch dem Orgelmotor wurde ein schlechtes Zeugnis ausgestellt, stark verölt und sehr geräuschvoll wurde er bezeichnet. Dass eine Restaurierung notwendig ist, wurde ebenfalls bestätigt. Ferner schreibt Rottmann in seinem Gutachten, dass es sich bei diesem Orgelwerk um eine kostbare Denkmalorgel in der Orgellandschaft der Region im Bistum Würzburg handelt, die einen großen Wert darstellt. Ihr Erhalt müsse mit Nachdruck gefordert werden. Allerdings, so Rottmann, müsse das Spielwerk mit sämtlichen Trakturen, der Windladen, der Windversorgung restauriert werden. Die schadhaften Pfeifen müssen ebenfalls ersetzt werden. Außerdem sei das Orgelgehäuse schreinertechnisch zu überarbeiten.
Enorme Aufgabe
Für die kleine Filialkirche war dies eine enorme Aufgabe. Um so größer die Freude jetzt nach dem Abschluss der Arbeiten. Kirchengemeinde und Ortspfarrer zeigen sich zufrieden. "Ich hoffe, dass diese Orgel in unserer Santa Maria-Kirche in Hetzlos das Gotteslob unter den Gläubigen noch mehr fördern wird", schloss der Ortspfarrer.