Terrassenschwimmbad: Sanierung ab Oktober
Autor: Sigismund von Dobschütz
Bad Kissingen, Sonntag, 10. Sept. 2017
Edelstahl statt Fliesen: Bauamtsleiter Jan Voll, Stadtsprecher Mario Selzer und Betriebsleiter Roland Bühner erklären die Details
Seit Anfang September ist das Terrassenschwimmbad wieder geschlossen. Jetzt wartet das städtische Bauamt auf den Beginn der vom Stadtrat beschlossenen Generalsanierung. Im Oktober soll es losgehen und im kommenden Juli der erste von drei Bauabschnitten schon abgeschlossen sein.
Letzte Generalsanierung vor 30 Jahren
"Nach 30 Jahren ist mal wieder eine Generalsanierung fällig", verweist Bauamtsleiter Jan Voll auf die Historie des Terrassenschwimmbades. Vor über 60 Jahren war mit Unterstützung der US-Army das später oft als "eines der schönsten Freibäder Deutschlands" bezeichnete Freibad gebaut und 1954 eröffnet worden. Nur wenige Wochen später wurden im August die Deutschen Meisterschaften im Schwimmen und Springen ausgetragen, wozu das Schwimmbecken mit sieben 50-Meter-Bahnen und das Sprungbecken mit seinem 10-Meter-Turm bestens geeignet waren.Nach fast 35-jähriger Dauernutzung wurde zwischen 1986 und 1988 die Anlage erstmals generalsaniert. Zu den Gesamtkosten von über acht Millionen DM gab es noch einen staatlichen Zuschuss von etwa 60 Prozent, weshalb die Stadt nur vier Millionen DM zahlen musste. Damals wurde das Kinderbecken an seinen heutigen Standort verlegt, das Nichtschwimmerbecken vergrößert und zusätzlich das Aktionsbecken angebaut.
Strittigster Punkt in der Diskussion um die Kosten der im Herbst vom Stadtrat beschlossenen zweiten Generalsanierung nach nochmals 30-jähriger Nutzung des Freibades war der Verzicht auf eben dieses Aktionsbecken und die dortige Anlage einer gepflasterten Liegefläche mit Pflanzeninseln. "Damit fallen 137 der insgesamt 2 426 Quadratmeter Wasserfläche weg", nennt Betriebsleiter Roland Bühner genaue Zahlen.
Der Stadtrat hatte seit Juli 2016 seine Beschlüsse zur Badsanierung wiederholt geändert, mehrfach waren vom Bauausschuss getroffene Einzelentscheidungen teils aus politischen, teils aus Kostengründen widerrufen worden. Noch im September 2016 war die Entscheidung zugunsten einer Sanierung auch des Aktionsbeckens gefallen, dann aber im Januar bei der Verabschiedung des Haushalts endgültig gekippt worden. Der Stadtrat wollte 320 000 Euro sparen.