Salinenstraße: Ein Engpass für mehr Sicherheit
Autor: Thomas Mäuser
Bad Kissingen, Donnerstag, 28. November 2013
Die Rücknahme einer Fahrspur an der Einmündung der Salinenstraße in die Amtsgerichtskreuzung soll Fußgängern helfen und entspricht den Vorschriften.
Nur noch zwei Spuren sind geblieben, dort, wo die Salinenstraße an der Amtsgerichtskreuzung endet. Entstanden ist eine Engstelle, aber eine planmäßige.
Eine Maßnahme, deren Sinn sich nicht auf den ersten Blick erschließt. "Die Ausbuchtung dient der Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer, der Fußgänger", sagt der Leiter des städtischen Tiefbauamtes, Thomas Hornung.
Und Hauptkommissar Alfons Geisel von der Polizeiinspektion Bad Kissingen ergänzt, dass es gar nicht anders geht, wenn an diese Stelle wieder ein Zebrastreifen kommt.
Hornung spricht von einem "autobahn-ähnlichen" Charakter der Maxstraße. Eine Straße, die zum schnellen Durchfahren reize. Unfälle mit Fußgängern seien gerade an der Amtsgerichtskreuzung relativ häufig passiert.
Die Zurücknahme einer Spur an der Salinenstraßen-Einmündung sorge dafür, dass die Autofahrer langsamer fahren müssen. Zwar entstünden so auch Rückstaus auf der Maxstraße, wenn Fahrer nach links in die Salinenstraße abbiegen wollen. "Aber diese Rückstaus nehmen wir mit Blick auf die Sicherheit der Fußgänger bewusst in Kauf", sagt Hornung.
Zebrastreifen kommt noch
Der noch nicht aufgebrachte Zebrastreifen zwischen Amtsgericht und evangelischem Gemeindehaus führe künftig nur mehr über zwei Fahrstreifen. Hornung zitiert Unfallstatistiken, nach denen ein Zebrastreifen über drei Spuren ein erhöhtes Unfallrisiko birgt. Und schließlich ermögliche die Ausbuchtung mehr Aufstellfläche für die Fußgänger mit einem besserem Blick in die Kreuzung.
Eng wird es an der Amtsgerichtskreuzung vor allem dann, wenn sich größere Fahrzeuge wie Busse und Lastwagen ins Gehege kommen. Zum Beispiel die Ausflugsbusse, die am Parkplatz Tattersall ihren Abstellplatz haben.
Alles kommt rum
Laut Thomas Hornung mussten Lkw mit Anhänger und Omnibusse schon bisher auf dem Weg von der Salinen- in die Maxstraße und umgekehrt die Gegenfahrbahn mitbenutzen. Und auch jetzt komme alles um die Kurve, selbst größere Busse.
Dies bestätigt Reinhard Weltz vom Stadtbus-Unternehmen. "Wir kommen rum, brauchen aber die Gegenfahrbahn", sagt Weltz. Allerdings müssen die Stadtbusse hier im Regelfall nicht abbiegen, sondern nur, solange die Umleitung wegen der Baumaßnahmen in Von-Hessing- und Maxstraße noch gilt. Allerdings sagt Weltz auch, dass die Einmündung der Salinenstraße nicht zufriedenstellend gelöst sei, "es ist alles etwas eingeengt".
Klare Richtlinien
Polizeihauptkommissar Alfons Geisel dagegen betont: "Ein Zebrastreifen darf nicht eingerichtet werden, wenn mehr als ein Fahrstreifen in die selbe Richtung führt." Da gebe es ganz klare Richtlinien, die sich aus Unfallstatistiken herauskristallisiert hätten. Lasse zum Beispiel ein Fahrer auf der rechten Spur einem Fußgänger Vorrang auf dem Zebrastreifen und nähere sich auf dem mittleren Streifen ein weiteres Fahrzeug, so bestehe die Gefahr, dass dessen Fahrer den Fußgänger übersieht.
Da die Überwege an der Amtsgerichtskreuzung wieder um Zebrastreifen ergänzt werden, gebe es für die Polizei gar keine andere Möglichkeit, als die jetzt praktizierte Lösung zu empfehlen, sagt Alfons Geisel.
Noch ein Nebeneffekt am Rande: Auf dem zurückgenommenen Fahrstreifen entsteht Platz für einen Baum und drei Pkw-Stellplätze.