Druckartikel: "Sagt einfach Prinzessin"

"Sagt einfach Prinzessin"


Autor: Peter Rauch

Katzenbach, Montag, 10. November 2014

Auf die Frage, wer in Lauter und Katzenbach Faschingsprinzenpaar werden darf, gibt es komplizierte Antworten.
Prinz Köählschdiel" alias Matthias Fehr und seine Frau als Hoheit an seiner Seite sind das neue Prinzenpaar, das in Lauter und Katzenbach die Herrschaft übernommen hat. Foto: Peter Rauch


"Mir höm wessen Raach gsenn, mir ham widder a'n Pabst, nee a Prinzenpaor" ("Wir haben weißen Rauch gesehen wir haben wieder einen Papst, nein, ein Prinzenpaar"). So wurden Lauterer und Katzemicher darüber aufgeklärt, dass nun, in der fünften Jahreszeit eine andere Regierung für die beiden Burkardrother Ortsteile zuständig ist. Genauso kurz fasste sich die neue Faschingsprinzessin Christina Fehr auf die Frage, wie sie denn nun gerufen werden möchte.

"Och, eichentlich hab ich mir darüber noch kee Gedanken gemacht, sagt einfach ,Prinzessin' oder ,Hoheit' zu mir."

Einfacher hat es ihr Mann Matthias: Sein Name ist auf dem Schild, dem Signum seiner Macht, verewigt: "Prinz Köählschdiel" (Kohlstiel), so heißen alle Faschingsprinzen aus Lauter und Katzenbach. Die Faschingsprinzessin bekam heuer auch erstmals ein Zepter, an dessen Spitze ein Kohlkopf samt Blättern prangt. "Köählschdiel und Schildbürger", das sind die Spitznamen für die Lauterer und die Katzenbacher. Und es ist üblich, dass nur zwei Leute Prinzenpaar werden können, wenn einer aus dem einen und der andere aus dem anderen Ort stammt.
Seit vier Jahren geht das schon so mit dem Prinzenpaar, das in einem Jahr in Lauter und im nächsten in Katzenbach leben muss. Bisher hat man immer verheiratete Paare gefunden, bei denen ein Partner aus der Nachbargemeinde zugezogen ist.

Aber das ist nicht das Einzige. Hat das Prinzenpaar seinen Wohnort in Lauter, geht der Festzug ins andere Dorf und umgekehrt. Und weil man auf die Burkardröther Narren Rücksicht nehmen will, findet zwischen Katzenbach und Lauter nur alle zwei Jahre ein Faschingszug statt. Für soviel "Faschingsbürokratismus" braucht's ein Prinzenauswahlkomitee - aus dem Vereinsring.