Saale-Zeitung Leserfotos zum Tag des Baumes
Autor: Benedikt Borst
Bad Kissingen, Montag, 24. April 2017
Von der Alten Linde bei Thundorf bis zur Reither Eiche: Leser haben Fotos von ihren Lieblingsexemplaren geschickt - mit persönlichen Geschichten.
Oma und Opa gingen oft bei Langendorf im Wald spazieren, schreibt David Monette. Er hat sich auf den Aufruf der Saale-Zeitung zum Tag des Baumes gemeldet und erzählt von seinem Lieblingbaum. Monettes Großeltern haben immer eine alte Eiche mit hohlem Stamm besucht. "Wäre das nicht ein schöner Platz für eine Madonna?", haben sie sich gefragt. Vor einem Jahr hat Monettes Großvater dort eine Statue aufgestellt, in Erinnerung an die inzwischen verstorbene Frau. "Opa ist oft dort und in Gedanken bei seiner Frau, meiner Oma", schreibt der 16-Jährige.
Anziehungspunkt für Menschen
Manche Bäume üben eine große Faszination auf Menschen aus. Um sie ranken sich Sagen und Legenden, sie dienen als Treff- und Orientierungspunkt und werden sogar zur Glaubensstätte, etwa indem religiöse Menschen Marienbilder an den Stämmen befestigen. "Bäume stehen oft in Verbindung zu Aberglauben, Religion und Kult", sagt Förster Maik Despang. Prädestiniert dafür sind Baumriesen wie die Bildeiche in Albertshausen und die Tausendjährige Eiche bei Reith.
Frei auf der Wiese
80 besonders große, alte und einzigartige Bäume sind im Landkreis Bad Kissingen als Naturdenkmäler geschützt. Natürlich hat nicht jeder Baum die Chance, ein Naturdenkmal zu werden. Vor allem auf die Art und den Standort kommt es an, erklärt Despang. Insbesondere Eichen und Buchen bringen gute Voraussetzungen mit, weil sie langlebig sind und einen massiven Stamm ausbilden können. Der Förster der Betriebsgemeinschaft Oberthulba steht vor der Bildeiche in Albertshausen und betrachtet das uralte Exemplar. Die mächtige Eiche steht allein auf einer Wiese am Ortsrand, wo sie genug Licht und Wasser findet, um ungestört zu wachsen. Die ersten Äste, jeder für sich so groß wie ein kleiner Baum, setzen bereits wenige Meter über dem Boden an. "Das ist der Unterschied zu Bäumen, die im Wald stehen", sagt er. Im Wald wachsen sie schlank nach oben, zum Licht. Die unteren Äste sterben ab, die Krone verzweigt sich erst in vielen Metern Höhe.
Charakteristische Baumriesen stehen dagegen in der Regel frei und sie wachsen trotz ihres hohen Alters weiter. "Auch wenn viele Bäume innen hohl sind, sie wachsen", erklärt Despang. Abhängig vom Alter und vom Standort kann der Stamm pro Jahr um bis zu einen Zentimeter Umfang dicker werden.