Rote Zahlen im Ebenhäuser Wald
Autor: Stefan Geiger
Ebenhausen, Sonntag, 14. April 2013
Hoher Pflegeaufwand und geringerer Holzeinschlag bringen die Waldkörperschaften in vorübergehende Schieflage. Doch es stehen noch Holzverkäufe aus.
Mit einem Minus von fast 30 000 Euro schlossen die Waldkörperschaften "Heckig", "Busch" und "Kuhplatz" das Wirtschaftsjahr 2012 ab. Das Defizit prägte die Diskussion in der Mitgliederversammlung. Vorsitzender Ludwig Hilpert und Revierförster Maik Despang verdeutlichten die außergewöhnliche Situation mit neuem Waldwirtschaftsplan, hohem Pflegeaufwand, noch ausstehenden Holzverkäufen und geringerem Holzeinschlag.
"Wie geht es mit unseren
Körperschaften weiter, wenn wir jährlich ein Defizit von 30 000 Euro machen?" fragte Ludwig Sauer. Manfred Greubel teilte die Sorgen, bat aber, der Sache auf den Grund zu gehen. Viel Geld sei in Wirtschaftsplan und Pflege geflossen. Die Bestände verzeichneten Wertzuwachs. "Es wurde in die Zukunft investiert. Gewiss kommen wieder Jahre mit einem Plus", richtete er den Blick nach vorne, zumal vor Jahren an die Mitglieder Hochwaldgeld ausgezahlt worden sei.
Detailliert listete Hilpert die einzelnen Arbeiten im letzten Jahr auf. "Nach mehreren Besprechungen und Waldbegang erhielten wir unseren neuen Forstwirtschaftsplan, der die Maßnahmen für die nächsten 20 Jahre regelt. Das Werk ist Basis der künftigen Arbeit, nachhaltig und unverzichtbar und kostete 8000 Euro", betonte er. Im Wald selbst hatte die Pflege Vorrang. "Vier Wochen lang haben wir in Holzecke, Fuchslöcher, Fichtenweg und Breitloh ausgegrast." Eine 3,6 Hektar große Zone in der "Alten Landstraße" habe eine Fachfirma übernommen, nachdem über das Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten Alef Bad Neustadt eine Förderung zugesagt war. "Das war für uns sehr günstig, wir hätten die Arbeiten nicht besser machen können."
Fit für die Zukunft
"In Absprache mit Revierförster Despang fällten wir im Oktober zehn Furnierstämme", führte Hilpert an. In Fuchslöcher, Breitloh, Fichtenweg, Unterer Heckigsboden, Holzecke und Büche seien Pflanzen gesetzt, mit Tubexröhren gegen Verbiss geschützt und mit Stäben markiert worden. Ferner seien dürres Holz entfernt, Zäune repariert, Douglasien geschützt und fünf Fledermauskästen aufgehängt worden. Für die Pflegezonen mit Naturverjüngung sei Förderantrag gestellt.
Weniger Brennholz
Den Holzeinschlag in Fichten- und Laubholzstreifen übernahm erst in diesem Jahr per Harvester eine Fachfirma in den Abteilungen Birkenacker, Holzecke und Alte Landstraße sowie in einem Lärchenbestand im Steinernen Weg. "Insgesamt fiel nicht so viel Brennholz an. Einiges müssen wir noch aufarbeiten. Erst dann folgt die Verteilung an die Mitglieder", rundete Hilpert ab. Mit viel Zahlenmaterial ergänzte Revierförster Despang den Körperschaftswaldbericht. Die Finanzen fügten Georg Sittler und Winfried Warmuth an.
Kritisch sah vor allem Wilhelm Wahler die Entwicklung. Er fordert Einsparungen bzw. Mehreinnahmen. Dazu nannte er Polder- statt Sterholz beim Brennholzeinschlag und die Vergabe von Abraum. Wie auch Ludwig Brandenstein und Erich Greubel anregten, gilt ab sofort, dass bis zum 1. Oktober jedes Mitglied beim Vorsitzenden Ludwig Hilpert Abraumaufarbeitung anmelden kann. "Das wird Reisigholz mit bis zu zehn Zentimetern Stärke sein", informierte Hilpert und erinnerte an den Beschluss der Mitglieder, dass Brennholz nur in Ster ab gegeben wird. Wer es in Langform wünscht, könne sich mit der Fortstbetriebsgemeinschaft (FBG) in Verbindung setzen.