Robert Schmitt ist Metzger aus Leidenschaft
Autor: Peter Rauch
Bad Kissingen, Donnerstag, 06. November 2014
Der Obermeister der Fleischerinnung feiert seinen 70. Geburtstag
Bad Kissingen — Am Freitag, 7. November, feiert Robert Schmitt seinen 70. Geburtstag. Geboren wurde der über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Metzgermeister am 7. November 1944 in Würzburg und lebte bis zu seinem vierten Lebensjahr im Fürstenhof in Bad Kissingen, wo seine Mutter Emma als Köchin für die Arzt-Familie Sotier arbeitete.
1949 erfolgte nach der Heirat von Emma und Wilhelm Schmitt der Umzug nach Sulzthal, wo er seine Schul- und Jugendzeit verbrachte.
Mit 14 Jahren begann Robert Schmitt dann seine Metzgerlehre und musste wieder nach Bad Kissingen, wo er im damaligen Fränkischen Hof, einer Gastwirtschaft mit Metzgerei lernte. Nach der bestandenen Gesellenprüfung ging es wieder zurück nach Sulzthal in den elterlichen Betrieb, und 1968 erfolgte die Heirat.
Beruflich ging es mit der Meisterprüfung weiter, und schon bald, konkret 1974 stellte sich die große Frage nach der Selbstständigkeit. Und so übernahm die Familie Schmitt die Metzgerei Beige in der Erhardstraße. Weil Robert Schmitt schon damals ziemlich unternehmungslustig war, übernahm er nach einem Jahr die Metzgerei Schuldes in Garitz als erste Filiale, wenig später kam ein weiteres Fleischereifachgeschäft in Bad Kissingens Turmgasse hinzu.
Der Betrieb beteiligte sich in dieser Zeit an vielen nationalen und internationalen Wettbewerben mit großem Erfolg und brachte öfters Goldmedaillen nach Bad Kissingen.
In diese Zeit fiel auch die Eröffnung von Schmitt und Schmitt Metzgerei-Bäckerei am Marktplatz. Diese Kombination von zwei unabhängigen Ladengeschäften mit Imbiss war damals ein Vorzeigeobjekt für den gesamten fränkischen Raum, und das Geschäft entwickelte sich bald zum Hauptumsatzträger des Unternehmens. Die Metzgerei Robert Schmitt beschäftigte zu dieser Zeit 20 ausgelernte Fachkräfte und acht Lehrlinge.
Schon bald aber kamen durch die Gesundheitsreform auch in Bad Kissingen gewaltige Umstellungen für den Einzelhandel. Kurgastzahlen gingen zurück. Gleichzeitig siedelten sich in der Peripherie Großmärkte an, und so entschloss sich das Familienunternehmen Schmitt nach längerem Überlegungen sämtliche Filialen abzugeben. Es blieb noch der Betrieb mit Laden in der Erhardstraße. Er wurde dann im Jahr 2000 geschlossen.
Als Hobby und "Spaß an der Freud" werkelt Robert Schmitt immer noch in seiner Metzgerei, unterhält einen Party- und Cateringservice und ist seit 2000 Obermeister der Fleischerinnung, "es macht ja sonst niemand mehr was". Schon seit 1980 ist er Prüfungsvorsitzender und Leiter der Überbetrieblichen Ausbildung bei den Metzgern und Aufsichtsratsvorsitzender der Evgedem. "Hauptberuflich könnte er eigentlich auf die Jagd in Sulthal gehen", sagen einige gute Bekannte über ihn, denn dort hat er auch seine Jagdhütte und seinen Garten mit Schafen und Hühnern. Metzgermeister Robert Schmitt ist zudem seit längerem Hegegemeinschaftsleiter des Jagdreviers 588.
Gefeiert wird am 8. November im BRK-Schulungsraum im Steingraben, und neben den Familienangehörigen mit Kindern und Enkelkindern werden auch viele Metzgerkollegen und Jäger erwartet.