Riesenkreisel für Langendorfer-Kreuzung
Autor: Benedikt Borst
Bad Kissingen, Dienstag, 08. Dezember 2015
Der Kreisverkehr an der Langendorfer-Kreuzung kommt. Nach dem Wegfall des Gewerbegebiets ist er zwar nur noch mit drei Ästen geplant, trotzdem wird er der größte im Landkreis.
An der Langendorfer-Kreuzung soll der größte Kreisverkehr des Landkreises entstehen. 50 Meter Durchmesser, sieben Meter breite Fahrbahn, geschätzte Kosten von 750 000 Euro. Seine Aufgabe: Den Verkehr ausbremsen und so mehr Sicherheit schaffen. "Es geht um die Beseitigung eines Unfallschwerpunktes an der Autobahnauffahrt", betonte Landrat Thomas Bold (CSU) in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses. Der Umbau der Kreuzung wurde so von einer Unfall-Kommission empfohlen.
Unfallschwerpunkt entschärfen
Der Kreisel ist an der Einmündung der Kreisstraße 37 in die Bundesstraße 287 geplant. Er liegt zwischen der Autobahnauffahrt Hammelburg auf die A7 und der Einmündung der Kreisstraße 42, die zum Steinbruch Schmitt führt. Seit Jahren häufen sich in dem Bereich Unfälle: Schwerlastverkehr zum Steinbruch trifft auf die Brummis, die ins Westheimer Gewerbegebiet rollen und auf den normalen Bundesstraßenverkehr, der auf der Hauptroute zwischen Bad Kissingen und Hammelburg unterwegs ist. Der Landkreis übernimmt die Planung und die Umsetzung der Baumaßnahme. Der Bund hält sich raus, übernimmt aber rund 75 Prozent der Kosten. Der Kreisausschuss hat jetzt mit 11:1 Stimmen beschlossen, dass eine entsprechende Vereinbarung mit dem Staatlichen Bauamt in Schweinfurt getroffen wird. "Es ist sinnvoll, von einem Träger alles komplett durchführen zu lassen", sagt Jürgen Dobler. Der Kreis-Tiefbauchef ist für den Langendorfer Riesenkreisel verantwortlich. "Es kommt eine größere Dimension zur Anwendung, damit wir die Fahrspuren nicht noch verjüngen müssen", erklärt er. Sprich: Weil B 287 und KG 37 im Kreuzungsbereich sehr breit sind, fällt der Kreisverkehr entsprechend größer aus. Für die Anbindung ans Gewerbegebiet Westheim bietet das Vorteile. "Der Kreisverkehr ist auch für Gigaliner geeignet, die die ansässigen Unternehmen anfahren", sagt Dobler. Solche Lastwagen können bis zu 25 Meter lang und bis zu 60 Tonnen schwer sein. Bisher fahren solche Gigaliner den Landkreis nicht an. "Es ist aber zu erwarten, dass Anfragen am ehesten in dem Bereich auflaufen."
Drei statt vier Ausfahrten
Ursprünglich waren vier Äste an dem Kreisverkehr vorgesehen. Der Markt Elfershausen hatte bei Langendorf ein Gewerbegebiet geplant, das über den Kreisverkehr an die B287 angebunden werden sollte. Weil aus der Bevölkerung großer Widerstand kam, wurden die Pläne aber fallen gelassen. Dobler: "Deshalb planen wir den Kreisverkehr mit drei anstelle von vier Ästen." Der ehemalige Maßbacher Bürgermeister Johannes Wegner (Grüne) sprach sich gegen den Bau des Kreisverkehrs aus. "Ich bin der Meinung, dass es ihn nicht braucht. Die Verkehrssicherheit könnte man auch preisgünstiger umsetzen", kritisierte er. CSU-Fraktionssprecher Siegfried Erhard hielt dagegen. "Der Kreisel tut das, was er soll: Den Verkehrsfluss bremsen", entgegnete er. Laut Tiefbauchef Dobler hat die Unfall-Kommission unlängst noch einmal bestätigt, dass der Bau des Kreisverkehrs sinnvoll ist.
Freistaat gibt Straße ab
In derselben Sitzung beschäftigte sich der Kreisausschuss noch mit einem weiteren Verkehrsthema: Der Staatsstraße 2281 von Althausen durch Poppenlauer bis zur Abzweigung in Richtung Maßbach soll zur Kreisstraße herabgestuft werden. "Die Verkehrsbedeutung hat sich geändert", sagt Dobler. Die Staatsstraße 2281 wurde vor einigen Jahren als Zubringer zur A71 ausgebaut. In dem zusammenhang wurde beschlossen, dass die Teilstrecke nach Althausen an den Landkreis geht. "Die Abstufung ist im Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Unterfranken von April 2000 verfügt", erläutert er den Sachverhalt. Der Freistaat Bayern übergibt die Straße zum April 2016. Bis Ende diesen Jahres werden noch Arbeiten an der Straße ausgeführt. Wie Dobler berichtet, ist der die Straße im Hinblick auf ihren Zustand übernahmefähig.