Riesen Zulauf bei der Hausener Wehr
Autor: Bernd Czelustek
Hausen bei Bad Kissingen, Montag, 27. März 2017
Was die Anzahl der Neueintritte angeht, zählen die letzten beiden Jahre zu den erfolgreichsten in der 147-jährigen Vereinsgeschichte der Feuerwehr Hausen.
Grund für den Mitgliederzuwachs - rund 50 Mitglieder kamen 2015 und 2016 neu hinzu - bei der Hausener Wehr war unter anderem die Gründung einer Kinderfeuerwehr. 17 Einsätze hatten die Aktiven zu meistern, und dank eines regen Vereinslebens zeigt sich die Hausener Wehr als große Familie. Neue Wege beschreitet man in der Zusammenarbeit mit der Nachbarwehr aus Kleinbrach.
Der stellvertretende Vorsitzende Jochen Nürnberger konnte 67 Mitglieder zur Jahreshauptversammlung begrüßen. Nürnberger gab einen Überblick über die Vereinsaktivitäten, vom Grillfest über den "Fronleichnamsdämmerschoppen" bis hin zur Herbstwanderung mit Spanferkelessen.
Der Bericht von Kassenwart Ralf Schemmel zeigte, dass der Feuerwehrverein auch in diesem Jahr die Aktive Truppe beträchtlich unterstützte: Über 4000 Euro wurden in eine Wärmebildkamera investiert, wobei rund die Hälfte als staatliche Förderung zurückfließen wird. Ein neuer Grill für 700 Euro sorgt für den gemütlichen Teil nach Übungen.
Viele junge Wehrler
Schriftführer Martin Müller hatte wichtige Kennzahlen der Wehr grafisch aufbereitet und präsentierte sie nicht ohne Stolz: Mit 225 Mitgliedern hat der Verein einen historischen Höchststand erreicht. 51 davon leisten aktiven Feuerwehrdienst. Hinzu kommen neun Jugendliche und 34 Kinder in der Kinderfeuerwehr. Optimistisch stimmt die Altersstruktur: 38 Prozent der Aktiven sind zwischen 18 und 30 Jahren alt.Wer die Gründe für die positive Entwicklung suchte, der konnte sie gleich in den Berichten von Lisa Metz (Leiterin Kinderfeuerwehr) und Annika Lutz (Jugendwartin) finden. Darin zeigte sich, welch großen Stellenwert die Nachwuchsarbeit in Hausen genießt. Dabei stehen nicht nur Übungen und Ausbildungsveranstaltungen, sondern auch Gemeinschaftsaktionen und Ausflüge auf dem Programm. Beispielhaft sind ein Grillnachmittag der Kinder und Kart-Fahren der Jugendlichen.
Nach den Worten von Atemschutzwart Dominik Reichert, verfügt die Wehr über 14 einsatzfähige Atemschutzgeräteträger. Es sei hier aber durchaus noch "Luft nach oben". Zweimal wurden diese im vergangenen Jahr bei Ernstfällen eingesetzt.
Stellvertretende Kommandantin Alexandra Müller berichtete von 17 Einsätzen, darunter sechs Brände, acht technische Hilfeleistungen, zwei sonstige Tätigkeiten und eine Sicherheitswache. Als Partner anderer Vereine und Organisationen habe sich die Wehr durch Absicherungen bei Kreuzbergwallfahrt, Martinszug und Rimini-Cup gezeigt.
Kommandant Bernd Czelustek war voll des Lobes für seine Aktiven. Die Übungsbeteiligung sei außerordentlich erfreulich. Die Bereitschaft sich fortzubilden sei hoch. Auch bei Einsätzen sei man immer sehr gut vertreten gewesen. Neue Wege der intensiven Zusammenarbeit gehe man mit der Nachbarwehr aus Kleinbrach. So bilde man bereits jetzt eine Ausrückegemeinschaft. Alle Übungen und Ausbildungen erfolgten gemeinsam und auch Großgeräte würden gemeinsam genutzt.
Neues Löschfahrzeug
Dies gälte auch für das neue Löschfahrzeug, das laut städtischer Finanzplanung das 29 Jahre alte derzeitige Modell im kommenden Jahr ablösen soll. Beide Wehren profitieren von dieser intensiven Partnerschaft, so Czelustek. Ziel sei es unter Beibehaltung der Selbstständigkeit beider Wehren Synergien zu nutzen und gemeinsam eine schlagkräftige Truppe zu bilden.Auch Kleinbrachs Kommandant unterstrich anschließend die gute Zusammenarbeit. Von Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) und Kreisbrandrat Benno Metz ernteten die Wehren Anerkennung dafür, dass sie sich auf den gemeinsamen Weg begeben. Gleiches gelte für die Kinderfeuerwehr, die ein herausragendes Merkmal der Hausener Floriansjünger sei.
Blankenburg unterstrich dass vieles im gesellschaftlichen und kulturellen Leben ohne das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehren undenkbar sei. Er führte als Beispiele die Sicherheitswachen bei Konzerten und die Sicherungsmaßnehmen beim Rakoczyfest an.
Ehrungen
Weiterhin standen Neuaufnahmen, Beförderungen, Ehrungen und eine Satzungsänderung auf der Tagesordnung: Neu unter den Aktiven sind Florian Scheuer, Michael Pahl und Dominik Zehe. In die Jugendgruppe wurden Jannik Schießer und Tom Zirkenbach aufgenommen. Stefan Czelustek und Stanislav Nuschdin wurden zum "Feuerwehrmann" befördert, Sarah Metz trägt nun den Dienstgrad des "Oberfeuerwehrmannes" und Annika Lutz den des "Hauptfeuerwehrmannes". Für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft wurden Stefan Heuring und Manfred Kleinhenz geehrt. Paul Beck, Bernhard Englert, Norbert Feineis, Helmut Kleinhenz und Siegfried Werner sind jeweils 50 Jahre dabei und Gerhard Meder sowie Georg Metz gehören seit 60 Jahren dem Feuerwehrverein an.
Die Satzung wurde dahingehend der Mustersatzung des Landesfeuerwehrverbandes angeglichen, dass nunmehr der Vorsitzende und der Stellvertretende Vorsitzende jeweils alleinvertetungsberechtigt sind und nicht - wie bisher - nur zusammen mit einem weiteren Mitglied des Vorstandes.