Druckartikel: Rhöner Tourismus soll gebündelt werden

Rhöner Tourismus soll gebündelt werden


Autor: Benedikt Borst

Bad Kissingen, Dienstag, 28. Juli 2015

Die regionale Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön soll komplett umgekrempelt und in eine neue Rhön GmbH umgewandelt werden.
Der fünf Rhön-Landkreise wollen, dass in der Rhön in Sachen Tourismus künftig enger miteinander kooperiert wird.  Foto: Archiv/Uwe Zucchi


So sieht es das Beratungsbüro BTE aus Berlin vor. BTE war von der ARGE beauftragt worden, ein neues Tourismus-Konzept für die Rhön zu erarbeiten. Die ersten Vorschläge wurden jetzt im Bad Kissinger Kreistag vorgestellt.

"Wir haben uns seit Jahren mit der Neustrukturierung beschäftigt", erklärte Landrat Thomas Bold (CSU) vorab.

Die ARGE habe sich dynamisch entwickelt und in den letzten Jahren viele Dinge vorangebracht, angefangen beim Premiumwanderweg Hochrhöner, über neue Wanderhütten bis hin zur regionalen Vermarktung in der Dachmarke Rhön. Aber es bestehe ein enormer Reformbedarf, um sich auch in Zukunft weiter entwickeln zu können.

"Wir haben festgestellt, dass einiges in der Rhön positiv entwickelt ist", sagte BTE-Geschäftsführer Alexander Schuler. Die Kooperation in der ARGE habe sich bisher ausgezahlt. Bei der Analyse sei jedoch aufgefallen, dass beispielsweise klare strategische Grundlagen fehlten. Außerdem seien die Verantwortlichkeiten unklar und die interne Kommunikation und Abstimmung unzureichend. Der Status quo ist nicht genug, um eine der führenden Mittelgebirgsregionen touristisch zu managen. Schulers Fazit: "Es braucht ein neues Modell, um die Arbeit zu optimieren."

Ein Chef für alle

Die ARGE ist bisher ein uneinheitliches Konstrukt, in dem die fünf Rhönlandkreise Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Fulda, Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis beteiligt sind sowie die Tourismus GmbH Bayerische Rhön, die Dachmarke Rhön und weitere touristische Institutionen. Die Tourismusorganisationen sollen nach Schulers Vorschlag in einer einzigen Gesellschaft, der Rhön GmbH, zusammengefasst werden. Die Landkreise wären im Aufsichtsrat vertreten. Aus der losen Zusammenarbeit soll so ein professionell und zentral geführtes Unternehmen werden. "Die Grundherausforderung wird sein, dass man einen Geschäftsführer findet, der alles steuert. Ehrenamtlich ist das nicht zu machen", sagt Schuler.

Bold berichtete, dass der Wirtschaftsausschuss das Konzept vor einer Woche im nichtöffentlichen Teil der Sitzung empfohlen hat. Die Vorschläge sind bereits vom Kreistag Rhön-Grabfeld abgesegnet worden und würden bei den übrigen Partnern gut ankommen.

Der Bad Kissinger Kreistag befürwortete die Neustrukturierung fraktionsübergreifend. "Es ist notwendig und wichtig, die Strategie anzugehen", sagte der ehemalige Hammelburger Bürgermeister Ernst Stross (SPD). Walter Guttmann (CSU) pflichtete bei. Die Weichenstellung sei schwer, aber notwendig: "Es wird eine Herkulesaufgabe sein", meinte Guttmann.

Kosten noch unklar

Bedenken äußerten einige Räte wegen der Kosten. Die neue Rhön GmbH dürfe den kommunalen Trägern im Unterhalt nicht teurer kommen, als die bisher schon bestehenden Tourismuseinrichtungen. Planer Alexander Schuler antwortete, dass die Finanzierung bisher noch nicht umfassend betrachtet wurde. Vorgabe sei aber, nicht teurer zu werden. Der Kreistag befürwortete das vorgestellte Konzept und damit die Schaffung der Rhön GmbH. Es wurde der rhönweiten Bündelung der kommunalen Tourismusaktivitäten zugestimmt.