Rhöner Leut' aufs Maul geschaut
Autor: Peter Klopf
Bad Kissingen, Mittwoch, 09. März 2016
Der Fränkische Heimatabend erinnerte an seinen Mentor Ludwig Moritz. Vorgetragen wurden ausschließlich Stücke, die Moritz bearbeitet hatte.
Seit über drei Jahrzehnten ist der monatliche Fränkische Heimatabend im Rossini-Saal fester Bestandteil im Veranstaltungskalender von Bad Kissingen und - wie man im Neudeutschen sagt - "Kult" geworden. "Der heutige Fränkische Heimatabend ist ein ganz Besonderer. Wir widmen ihn einem ganz besonderen Mann. Der Mann, der diese Veranstaltung vor über 30 Jahren ins Leben gerufen, organisiert und moderiert hat, war Ludwig Moritz - er verstarb am 30. Januar 2016 - vor seinem 80.
Geburtstag", so seine Nachfolgerin und jetzige Organisatorin Gabi Kanz bei der Begrüßung. "Das fränkische Liedgut - den Rhöner Leut aufs Maul geguggt - ständig auf der Suche nach verloren gegangenen Noten- und Liedschätzen, das lag Ludwig Moritz am Herzen."
Laienkünstler aus der Region
Von 1980 bis Ende 2010 organisierte, plante und realisierte der ehemalige Gefäller Schulmeister Ludwig Moritz die
Veranstaltungen und ließ das Publikum dabei immer den "Franggn" aufs Maul und in die Seele "guggen". Blech-, Holzmusik, dreierlei Gesang, Mundart und Tanz waren das Geheimnis seines Erfolgs, wie Moritz einmal sagte. Meist kamen die Laienkünstler aus der Region Main-Rhön, aber es wurden auch Freunde aus der hessischen oder thüringischen Rhön eingeladen.
Bei seinen Moderationen konnten die vielen auswärtigen Gäste der Stadt auch immer etwas über die Geschichte, die Kultur oder die Eigenheiten der Franken von Ludwig Moritz erfahren. Die Rhön, ihre Kultur und ihre Musik standen an erster Stelle in seinem Leben. Früher musizierte er bei den "Rhöner Schulmeistern" mit. Nebenbei sammelte er alte Volksmusiknoten, arrangierte Musikstücke für Musikgruppen oder -kapellen und setzte auch alte fränkische Volkslieder für mehrstimmige Chöre. Nebenbei hat er 19 Gesangbücher mit über 1000 Liedern unter dem Titel "Lieder aus Franken" herausgegeben.