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Rhönallianz präsentiert sich im Internet


Autor: Ulrike Müller

Bad Brückenau, Mittwoch, 07. August 2013

Der Altlandkreis Bad Brückenau macht gemeinsame Sache in der Kommunalpolitik und nun auch im Internet. Eine neue Website stellt das Bündnis vor. Aber ist die Allianz bei den Bürgern überhaupt angekommen?
Sie sammeln sich um den Bildschirm: Die Bürgermeister des Altlandkreises Bad Brückenau präsentieren den neuen Internetauftritt der Rhönallianz. Foto: Ulrike Müller


Sie sind jetzt auch online unterwegs. Stolz präsentieren die Bürgermeister der Brückenauer Rhönallianz den neuen Internetauftritt ihres Bündnisses. "Es war eine interessante Reise bis hierher", sagt Wilhelm Friedrich (CSU), der seine Kollegen nach Zeitlofs geladen hatte. Und dann klickt Jochen Vogel (CSU), Bürgermeister in Motten, sich durch die neue Seite, die seit dieser Woche online zu finden ist.

Viele Bürger sind ratlos

Seit eineinhalb Jahren arbeiten die acht Kommunen des Altlandkreises Bad Brückenau nun zusammen. Ihr wichtigstes Projekt heißt ILEK und steht für "integriertes ländliches Entwicklungskonzept". "Wir sind einzeln einfach zu schwach", erklärt die Bad Brückenauer Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU). Zusammen mit dem Planungsbüro "Baader Konzept" entwickeln die Kommunen konkrete Ziele, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen: Demografischer Wandel, Ärztemangel, Leerstand in den Ortskernen.

Diese Themen treffen. Doch das Konstrukt, die Brückenauer Rhönallianz, ist bei vielen Bürgern noch nicht angekommen. Acht von zehn Menschen haben noch nie davon gehört - so das nicht repräsentative Ergebnis einer Umfrage in Zeitlofs. "Das ist nicht für uns. Das ist für die Naturschützer", vermutet ein Bauer, der gerade die Ernte einfährt. "Keine Ahnung", sagt auch Ute Holletzek, die in der Apotheke arbeitet. Aber als sie die Anliegen hört, sagt sie spontan: "Das finde ich schon wichtig."

Arbeitskreise mäßig besucht

Als die Brückenauer Rhönallianz mit dem ILEK startete, kamen 120 Bürger in die Georgi-Halle. Das ist eine ganze Menge. In sechs Arbeitskreisen wurde im Winter über die wichtigsten Themen diskutiert. Erneuerbare Energien, Tourismus und Schulentwicklung waren nur einige Schwerpunkte. "Verglichen mit anderen Regionen war die Teilnahme an den Arbeitskreisen eher mager", sagt Sabine Müller-Herbers, Projektleiterin bei "Baader Konzept". Zur Zeit wertet ihr Büro die Ergebnisse aus. Am 26. November werden die Leitziele für die Region und Vorschläger zur konkreten Umsetzung vorgestellt.

Holger Hereth findet, dass die Rhönallian mehr Werbung für ihre Anliegen machen sollte. "Die Sache ist richtig gut", sagt der 1. Vorsitzender der Zeitlofser Wehr. Dass die Rhönallianz auf Facebook eine eigenen Seite hat, findet er zeitgemäß. 48 Mitglieder hat sie schon. Aber der gute, alte Schaukasten im Ort hat für Hereth auch noch eine wichtige Funktion. Auch da könne die Rhönallianz doch über ihre Projekte informieren. "Viele ältere Menschen schauen sich das an."

Haus Waldenfels ist das erstes Projekt

Auf der Website sind die Menüpunkte "Aktuelles" und "Konzept/Projekte" noch nicht mit Inhalt gefüllt. "Wir stecken noch in den Kinderschuhen", sagt Jochen Vogel. In Zukunft will die Stadtverwaltung die Seite auf den aktuellsten Stand bringen. Ein konkretes Projekt gibt es allerdings jetzt schon. "Es ist gar nicht so bekannt, dass wir alle zugestimmt haben, damit das Haus Waldenfels gebaut werden kann", sagt der Bürgermeister von Oberleichtersbach Walter Müller (CSU).

Und genau dafür ist die Brückenauer Rhönallianz wichtig. Manche Förderzusagen hängen an der kommunalen Zusammenarbeit. Außerdem können große Themen - wie etwa die Vernetzung der Ärzte - nur als Gemeinschaftswerk angepackt werden. "Ilek ist erst der erste Schritt im Prozess der interkommunalen Zusammenarbeit", sagt Müller-Herbers. Für all das braucht es aber einen Mitspieler. Die Bürger.