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Realistische Szenarien für Lauterer Jugendwehr


Autor: Gerd Schaar

Lauter, Sonntag, 08. Oktober 2017

Vom Wohnhaus- bis zum Flächenbrand. 80 Jugendliche der Jugendwehren aus Lauter, Stralsbach, Waldfenster und Oehrberg waren am Wochenende im Einsatz.
Wasser Marsch bei der Übung der Jugendfeuerwehren aus Lauter,  Stralsbach, Waldfenster und Oehrberg. Foto: Gerd Schaar


Die Jugendfeuerwehren aus Lauter, Stralsbach, Waldfenster und Oehrberg hatten am Wochenende kaum Langeweile. Den ganzen Samstag lang waren Übungseinsätze angesagt. Es ging in den Szenarien um Personenrettung, Wohnhaus- und Flächenbrände. Knapp 80 Jugendliche konnten ihre Fertigkeiten als Einsatzkräfte beweisen und den Gemeinschaftssinn pflegen.

Kommandant Matthias Nürnberger aus Lauter begleitete das Übungsgeschehen. "Wir sind zufrieden mit den Szenarien, die wir den Jugendlichen bieten können", sagt er. Wasser schöpfen aus der angestauten Lauter, Hydranten anzapfen, das Erlebnis Atemschutz vermitteln, abgestürzte und vermisste Personen retten, die Einsatzstellen absichern und den Straßenverkehr um diese herum dirigieren, das sind einige der Aufgaben, die es zu meistern galt.

Neben dem alten Feuerwehrhaus in Stralsbach wird ein brennendes Wohnhaus für die Übung inszeniert. "Bei diesem Wohnhausbrand gibt es noch vermisste Personen, nach denen gesucht werden muss", kommentiert der dortige Gruppenführer Thomas Müller. Die Rauchentwicklung durch die Nebelmaschine wirkt ziemlich realistisch. Das Löschwasser wird vom See abgepumpt. Die Atemschutzgeräte sind so präpariert, dass sie ein jugendgerechtes Gewicht erhielten. Zum Einsatz kämen eh nur die älteren Jugendlichen, die schon über eine Grundausbildung verfügen, sagt Müller.
Deren Kenntnisse würden jetzt durch die Übungseinsätze vertieft.

"Ich finde diese Übung ganz cool", zeigt sich ein Jugendlicher im Feuerwehrhaus Waldfenster begeistert. Seine Kameraden nicken. Jugendwart Jonas Urschel weiß: "Die Gemeinschaft in der Wehr motiviert unsere Jugend". Und der stellvertretende Kommandant Stefan Schade bestätigt: "Jugendarbeit ist wichtig, denn dann ist für die Zukunft gesorgt, wenn Aktive aus Altersgründen eines Tages ausscheiden". Das Szenario für Waldfenster sieht einen Brand in der ehemaligen Bäckerei vor. Hier sind Personen in Form von lebensgroßen Puppen zu retten. Doch bevor das Feuerwehrauto los fährt, muss es erst von der nassen Wiese geschleppt werden, wo es sich fest gefahren hatte.

Waren die Jugendwehren an den verschiedenen Einsatzorten bislang getrennt angetreten, so gibt es am frühen Samstagnachmittag in Lauter einen gemeinsamen Einsatz für alle. Ein Flächenbrand am Ortsausgang von Lauter in Richtung Poppenroth ist das Szenario. Lange Schlauchstrecken werden gelegt, Hydranten und Gewässer angezapft. Schließlich gilt es, Leben zu retten und mit dem Wasserstrahl das Feuer wirksam zu bekämpfen. Schnell sehen die jungen Leute, wie hilfreich es ist, wenn man weiß, wo welches Gerät im Feuerwehrauto zu finden ist. Und den Anweisungen des kundigen Gruppenführers zu folgen, das erspart eine Menge kostbarer Zeit und Mühen.

Übernachtet wurde in den großen Feuerwehrhäusern von Lauter und Waldfenster. Am Sonntag gab es keine Übungseinsätze sondern entspannende Geschicklichkeitsspiele zur Erholung. "Toll ist es, dass sich so viele Jugendliche an einem Wochenende engagieren", lobte Daniel Wehner (WG Gefäll), stellvertretender Bürgermeister von Burkardroth. Darüber hinaus festige so ein Übungsereignis die Verbundenheit der beteiligten Orte und den Gemeinschaftssinn.