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Quellenkönigin für Rakoczy ernannt


Autor: Thomas Ahnert

Bad Kissingen, Donnerstag, 14. März 2013

Die Kissingerin Giulia Klimt ist die Herrscherin über das diesjährige Fest.
Die Kissingerin Giulia Klimt ist die Quellenkönigin des Rakoczyfestes 2013. Foto: Thomas Ahnert


!" Fast auf die Minute genau 24 Stunden, nachdem Kardinalprotodiakon Jean-Louis Tauran auf dem Benediktionsbalkon des Petersdoms in Rom den neuen Papst ausgerufen hatte, hatte auch Peter Krug, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer Rakoczy-Fest, im Kurgartencafé eine große Ankündigung zu machen: "Wir haben eine neue Quellenkönigin!" Die Rakoczy-Freunde mussten allerdings nicht eine Stunde warten, denn Majestät saß bereits - fast unerkannt - mitten unter den Menschen.
Giulia Klimt (20) ist die neue Königin, die der Quellenköniginnenexperte Hubertus Wehner für das Rakoczyfest 2013 ausgewählt hat. Sie ist Kissingerin, besuchte die Anton-Kliegl-Grundschule und das Jack-Steinberger-Gymnasium, wo sie 2011 ihr Abitur ablegte. Dann ging sie ein halbes Jahr nach Berlin und arbeitete im Freiwilligen Sozialen Dienst. Seit letztem Jahr studiert sie in München Internationale Betriebswirtschaftslehre.

Traum seit der Kindheit

"Ich habe schon als kleines Mädchen davon geträumt, eines Tages die Quellenkönigin zu sein", gesteht Giulia Klimt. Und sie hat diesen Traum nie losgelassen. Jedes Jahr ist sie beim Umzug in "Sisis Hofstaat" mitgelaufen. Und als der 2010 aufgelöst wurde, brach bei ihr die große Trauer aus.
Aber es hat ja schließlich geklappt. Allmählich werden sie ihre Amtspflichten immer mehr mit Beschlag belegen. Als nächstes wird sie königlich eingekleidet und rausgeputzt. Und dann folgt die öffentliche Vorstellung. Denn bisher haben sie ja nur die Mitglieder des Fördervereins gesehen.

Jetzt eilt's mit der Kleidbestellung

Dass sie die designierte Quellenkönigin 2013 ist, hat Hubertus Wehner ihr schon im Januar telefonisch mitgeteilt. Natürlich war sie das überrascht: "Aber ich habe mich riesig gefreut." Fast noch überraschter war sie bei der Mitgliederversammlung, als sie unter Tagesordnungspunkt 7 von Peter Krug als neue Quellenkönigin vorgestellt wurde. "Ich dachte, da muss ich von der Versammlung noch gewählt werden. Ich wusste gar nicht, dass die Entscheidung schon gefallen war."
Nicht zuletzt wegen dieses Irrtums hat sie sich Zeit gelassen mit dem Aussuchen eines Kleides. "Ein paar habe ich mir schon angeschaut, aber jetzt muss die Entscheidung fallen, schon wegen der langen Bestellzeit", sagt Giulia Klimt. Der Juli ist schneller da, als man meint.
Dass eine stressige Zeit auf sie zukommt, weiß die neue Quellenkönigin. Sie hat ja schließlich auch ihre Vorgängerinnen aus unmittelbarer Nähe beobachten können. Natürlich ist das Rakoczyfest die Hochzeit der Amtsführung. aber bei Bedarf können noch weitere Repräsentationstermine dazu kommen, wenn de Quellenkönigin angefordert wird und sie auch Zeit hat. Die Rosenkönigin ist in dieser Hinsicht freilich wesentlich stärker gefordert.

Auf Zuruf und Empfehlung

Wie findet Hubertus Wehner eigentlich immer seine Quellenköniginnen? "Das geht auf Zuruf und Empfehlungen von anderen, manche bewerben sich mündlich oder schriftlich." Und dann kennt er natürlich auch ein paar junge Damen, die in Frage kommen. "Die schaue ich mir dann von außen an, bemustere sie sozusagen." Und er geht mit ihnen Kaffee trinken.
Wehner geht da ganz auf Nummer sicher, denn "man hat nicht immer den glücklichsten Griff gehabt. Und es gibt immer jemanden, der an der Auswahl etwas auszusetzen hat. Und man möchte niemanden vor den Kopf stoßen, denn dann wird immer nachgetackert."
Die Kandidatinnen sollten nicht älter als 25 sein, allein schon deshalb, weil es dann mit den Terminen schwierig wird. "Giulia ist zwar erst 20, aber sie hat schon das nötige Selbstbewusstsein. Das hat man bei ihrer Vorstellung gemerkt."

Hinweis von der Lehrerin

Dass er Giulia Klimt auf den Schirm bekommen hat, verdankt Hubertus Wehner einer Lehrerin. "Das ist schon länger her, aber ich habe mir den Namen notiert." Eigentlich hätte sie schon im letzten Jahr zum Zuge kommen sollen, aber da ging es aus Termingründen nicht. Und außerdem hatte der Förderverein das Wahlverfahren verändert: Bis dahin präsentierte Wehner drei Kandidatinnen zur Auswahl: "Da sind dann immer zwei frustriert rumgestanden, weil sie es nicht geschafft hatten. Das wollten wir ihnen ersparen." Aber natürlich werden die Bewerbungen im Vorstand besprochen, hinter verschlossenen Türen - wie in Rom.

Rakoczy muss draußen bleiben

Einer darf bei der Auswahl überhaupt nicht mitreden: Fürst Rakoczy. Wehner: "Der muss nehmen, was kommt." Schließlich sind der Fürst und die Quellenkönigin kein Paar, sondern eigenständige Figuren. "Das geht manchmal besser, manchmal weniger gut." Giulia Klimt ist optimistisch: "Ich habe den Timo Baier heute auch persönlich kennen gelernt, und wir haben uns sehr gut unterhalten."