Die Pläne für den Anschluss von Burkardrother Ortsteilen an die Kläranlage Großenbrach sind fertig. Aber erst 2015 rücken die Bauarbeiter an.
Seit dem Herbst laufen die Vorbereitungen zum Anschluss der Burkardrother Ortsteile Katzenbach, Lauter und Waldfenster an die Kläranlage in Großenbrach. Jetzt stellte der vom Abwasserzweckverband Aschach-Saale beauftragte Ingenieur Hugo Barthel (ProTerra, Knetzgau-Zell) den Verbandsmitgliedern aus den Gemeinden Burkardroth und Bad Bocklet seine Pläne vor. Anschließend wurde er einstimmig mit der Fortführung noch ausstehender Aufgaben beauftragt.
Erste Überlegungen, in welche Kläranlage die Abwässer der drei Burkardrother Ortsteile künftig abgeleitet werden sollen, gab es schon vor zehn Jahren. Doch erst im Sommer 2012 hatte sich Burkardroth für die Erweiterung seiner Mitgliedschaft im Abwasserzweckverband Aschach-Saale und den Anschluss auch von Katzenbach, Lauter und Waldfenster an die Kläranlage in Großenbrach entschieden. Diese Entscheidung war deshalb notwendig geworden, da die bisherige Anlage in Katzenbach nicht mehr den behördlichen Anforderungen genügt und aufgelassen wird.
Eine Möglichkeit wäre die Zuleitung der Abwässer an die Hammelburger Kläranlage gewesen. Doch grobe Kostenschätzungen hatten eine Investition von knapp vier Millionen Euro und jährlichen Betriebskosten von etwa 70 000 Euro ergeben. Dies wäre aufwändiger gewesen als der technisch einfachere Anschluss an die Großenbracher Kläranlage mit einer einmaligen Investition von nur 2,1 Millionen Euro und jährlichen Betriebskosten von knapp 85 000 Euro.
Überheben nach Stralsbach Hugo Barthel erläuterte nun dem Verbandsgremium unter Vorsitz von stellvertretendem Landrat Emil Müller und im Beisein der Bürgermeister Waldemar Bug (Burkardroth) und Wolfgang Back (Bad Bocklet) die technischen Notwendigkeiten, errechnet aus dem zu erwartenden zusätzlichen Schmutzwasser- und Regenwasseraufkommen der drei Ortsteile mit knapp 2000 Einwohnern.
Erforderlich für den Anschluss an die Großenbracher Kläranlage ist der Bau einer zweigeschossigen Pumpstation mit angeschlossenem Durchlaufbecken und Rückhaltebecken am Ortsrand von Katzenbach. Barthel: "Es wird für die Anwohner keine Geruchsbelästigung geben." Von dort soll das Abwasser durch eine Rohrleitung über eine höher gelegene Ebene, auf der ein Gewerbegebiet angedacht ist, nach Stralsbach gepumpt und dort in das bereits vorhandene Abwassersystem eingeleitet werden.
Die zum Bau der Pumpstation und zur Verlegung der Rohrleitung erforderlichen Grundstücksverhandlungen seien zum Großteil erfolgreich abgeschlossen, informierte Vorsitzender Emil Müller. Nur Einzelheiten in der genauen Streckenführung seien noch zu klären, was ergänzende Verhandlungen erfordere. Auch Gespräche mit der Naturschutzbehörde seien geführt worden, da die Leitung zwei Feuchtgebiete durchqueren soll.
Die Verbandsmitglieder beauftragten ProTerra mit der Fortsetzung der Arbeit. Dazu gehören noch die Erstellung von Baugrundgutachten, die Klärung der Grundstücksfrage für den Bau eines Regenrückhaltebeckens in Waldfenster und Abstimmungsgespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt.
Die Vorlage des endgültigen Bauentwurfs kündigte ProTerra für das kommende Frühjahr an. Baubeginn werde allerdings erst 2015 sein können, dämpfte Emil Müller allzu hohe Erwartungen. "Wir wollen mit der gebotenen Ordentlichkeit und Pünktlichkeit weitermachen, aber ohne unnötigen Zeitdruck."