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Probleme mit Spielgemeinschaft


Autor: Doris Bauer

Waldfenster, Montag, 04. März 2013

Zu wenig Kicker stehen dem TSV Waldfenster für eine eigene erste Mannschaft zur Verfügung. Die Kooperation mit dem BSC Lauter stellen die Verantwortlichen aber in Frage.
BLSV-Ehrungen (von links): Timo Wolf und Frank Heckelmann mit BLSV-Sportabzeichen-Kreisreferent Wolfgang Illek


Es ist sehr selten, dass gleich sieben Mitglieder für 60-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt werden. Dem Vorsitzenden des TSV Waldfenster, Frank Heckelmann, wurde diese ehrenvolle Aufgabe nun zuteil. Eines der Mitglieder ist Aquilin Walter, der sich wie die anderen gerne für den Verein engagierte.

Der 78-Jährige erinnert sich noch genau, als er 1953 eingetreten ist: "Das war vier Jahre nach der Gründung." Er war nicht nur aktiver Fußballer, sondern als Vorsitzender neun Jahre lang tätig. In dieser Zeit wurde nicht nur der Bau des neuen Sportplatzes, der 1976 übergeben wurde, vorangetrieben. "1980 wurde mit dem Sportheimbau begonnen, das 1982 mit einem großen Fest eingeweiht wurde", sagt der Waldfensterer, der damals dafür Sorge tragen musste, dass die Finanzierung auf soliden Beinen stand. Zahlreiche Zuschüsse galt es zu beantragen, was allerlei administrativen Aufwand bedeutete.

Einst Nationalspieler zu Gast

"Wir haben viele Feste organisiert", erinnert sich der Beamte a. D., der besonders gerne an die Sportplatz-Einweihung 1976 zurückdenkt. Mehr als 40 Fußball-Mannschaften hatten dazu an einem Turnier teilgenommen. "Die AH-Mannschaft der Eintracht Frankfurt war ebenfalls Gast bei uns mit zahlreichen Nationalspielern. Da waren unzählige Gäste bei uns im Ort." So gaben sich Nationalspieler wie Kreß, Stein, Welbächer, Bäumler, Stinka und Solz die Ehre. Für seine Dienste erhielt Aquilin Walter 1999 die Verdienstnadel in Gold vom BLSV. Er ist seit zehn Jahren Ehrenmitglied im TSV und erhielt außerdem die Bürgermedaille für 30 Jahre Marktgemeinderat in Burkardroth. Auch jetzt ist er noch gern beim TSV Waldfenster und wünscht dem Verein, dass es mit der ersten Mannschaft endlich wieder aufwärts geht.

"Die erste Mannschaft ist unser Aushängeschild", gibt Vorsitzender Frank Heckelmann bekannt und auch, dass sie gleichzeitig das Problemkind ist. Frank Heckelmann erzählt emotional den Weg vom "größten Triumph" in der Saison 2008/2009, als der Aufstieg in die Kreisklasse gelang bis hin zur jetzigen Situation, dass die erste Mannschaft im Zusammenschluss mit dem BSC Lauter kämpft, weil in Waldfenster keine eigenes Team mehr zustande kam. "Jetzt spielen wir seit zwei Jahren als Spielgemeinschaft mit dem BSC Lauter zusammen, und ich muss gestehen, es funktioniert nicht", ärgert sich der Vorsitzende, der auch die Kosten im Blick haben muss. Zur Zeit sind gerade mal zwei Spieler in der ersten Mannschaft in der Kreisklasse aktiv sowie ein Spieler in der A-Klassen-Reserve. Potenzielle Spieler wurden angefragt, aber es reicht immer noch nicht, um eine eigene Mannschaft zu stellen.

"Einfach eine Katastrophe"

"Diese Saison ist einfach eine Katastrophe", stellt der Vorsitzende fest und auch, dass sich das ändern muss. Kryptisch gibt er bekannt, dass es Ideen gibt, wie es zukünftig weitergehen soll. Aber dazu müssen im Vorfeld Gespräche geführt werden, auch mit dem BSC Lauter. "Wichtig ist, dass wir diese Saison mit Anstand zu Ende bekommen."

Der Vorsitzende spricht auch von einem Verzicht auf den Spielbetrieb, was für ihn aber nur als allerletzte Lösung in Frage käme - zunächst sollen andere Möglichkeiten ausgelotet werden. Frank Heckelmann weiß jedoch, dass sich viele im Verein engagieren, auch für die Wiederbelebung einer eigenen ersten Mannschaft. Jugendleiter Manuel Vorndran sprach ein Lob an alle Trainer für die geleistete Arbeit aus, sagte aber auch, dass es in der vergangenen Runde noch an einem perfekten Zusammenspiel mit dem SG-Partner Stralsbach hapert.

Doch der TSV Waldfenster bietet nicht nur Fußball, sondern wartet auch mit zahlreichen anderen Sportarten auf. Die Finanzen sind aufgrund eines fehlenden eigenen Spielbetriebes etwas geschmolzen, wozu Kassierer Lars Grom anmerkte, dass sich das zukünftig ändern soll. Dass der Verein trotzdem nach vorne blickt, ist durch die vielen geplanten Aktivitäten ersichtlich, auch die Homepage soll überarbeitet und ein Flyer erstellt werden.