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Pro- und Contra Stimmen zum Thema Biosphärenreservat


Autor: Ralf Ruppert

Bad Kissingen, Mittwoch, 31. Juli 2013

Am Rand der Unterzeichnung des Erweiterungsantrages haben wir Stimmen zum Thema Biosphärenreservat gesammelt.
Obwohl Prof. Peter Deeg im Stadtrat gegen die Erweiterung stimmte, unterschrieb er als 2. Bürgermeister den Erweiterungsantrag in Vertretung des Oberbürgermeisters. Fotos: Ralf Ruppert


"Ich hoffe, dass unsere Gäste die Aufnahme ins Biosphärenreservat dankbar annehmen", sagt der Bad Bockleter Bürgermeister Wolfgang Back. Er und der Bad Bockleter Gemeinderat hätten von Anfang an hinter dem Antrag gestanden, deshalb sei es auch kein Thema gewesen, Kernzonen einzubringen. "Wir hätten sogar noch mehr eingelegt, wenn wir hätten tauschen können, aber das ging zeitlich nicht mehr", berichtet Back.

Er erhofft sich von dem Prädikat positive Impulse für den Fremdenverkehr: "Wir werben ja mit Gesundheit und Natur."

"Ich persönlich habe der Erweiterung nicht zugestimmt", sagte der 2. Bad Kissinger Bürgermeister Prof. Peter Deeg, der den Oberbürgermeister vertrat. Aber: Vor einer Woche habe der Stadtrat trotzdem mit Mehrheit zugestimmt. "Insofern war jetzt die Unterschrift zu leisten", beugte er sich diesem Beschluss. "Es gibt eben unterschiedliche Vorstellungen, wie man für die Natur etwas machen kann und die Entwicklung der Region voran bringen kann", begründet Deeg seine persönliche Ablehnung.

"Die Kollegen haben ordentliche Überstundenkonten", berichtet Betram Eidel, in dessen Sachgebiet in der Regierung von Unterfranken die Schutzgebietsverordnung für die Kernzonen ausgearbeitet wurde. Am Wochenende und in Nachtschichten seien die Einwände eingearbeitet worden. "Noch sind wir nicht ganz fertig", sagt Eidel. Auch die Anmerkung des Zeitlofser Bürgermeisters werde noch gewürdigt: "Das haben wir zu respektieren, aber ich sehe das nicht als Bedingung, sondern nur als Hinweis."

"Die Idee zur Erweiterung entstand am 31. Mai 2002 bei meinem Antrittsbesuch beim neu gewählten Landrat Thomas Bold", erinnert sich Michael Geier. Er habe damals nur vorgeschlagen, noch einmal die Gemeinde Schondra zu fragen, ob sie nicht doch mitmachen will. Darauf habe Bold die Erweiterung auf den Naturpark vorgeschlagen. "Da habe ich schon mal geschluckt", sagt Geier heute lachend. Dass das viel Arbeit bedeutet, sei ihm klar gewesen, aber: "Ich dachte nicht, dass es so lange dauern wird."