Premichs Feuerwehr streckt sich zur Decke
Autor: Kathrin Kupka-Hahn
Premich, Montag, 16. Januar 2017
Die Premicher Feuerwehrleute wurden 2016 nicht immer verständigt, obwohl sie näher am Geschehen waren. Das sorgte in der Jahresversammlung für Kritik.
Das vergangene war ein ruhiges Jahr. Lediglich zu vier Einsätzen wurden die Premicher Floriansjünger gerufen. Davon berichtete Kommandant Frank Ziegler in der Jahresversammlung, die am vergangenen Samstag stattfand. "Wir haben einen Baum, der auf die Straße nach Steinach gekippt war, und eine Ölspur beseitigt sowie zwei Verkehrsabsicherungen erledigt", resümierte der Kommandant. Was nun aber nicht heißen soll, dass die 32 Feuerwehrmänner und drei Feuerwehrfrauen der Premicher Wehr 2016 untätig geblieben sind. Insgesamt acht Übungen haben sie absolviert und dabei 144 Stunden aufgewendet.
Mehr Übungsstunden
2017 werden es vermutlich deutlich mehr sein. Denn der Fokus wird heuer auf der Ausbildung der Floriansjünger liegen. Dabei sollen die Aktiven erstmals gemeinsam mit den acht jugendlichen Feuerwehr-Anwärtern trainieren. "Damit wir den Nachwuchs besser in unseren Dienst integrieren können", betont Ziegler. Deshalb haben er und seine Mitstreiter ein neues Übungskonzept erstellt, das nun umgesetzt wird. Zudem ist im Herbst ein Erste-Hilfe-Kurs geplant. Doch der Kommandant äußerte auch Kritik. Beispielsweise darüber, dass die Premicher Feuerwehr bei zwei Notfällen nicht verständigt wurde. "Obwohl wir doch nebendran lagen", sagte er. So gab es einen Einsatz in Gefäll, zu dem stattdessen die Stralsbacher Wehr gerufen worden war, und einen Unfall auf der Staatsstraße nach Steinach, bei dem sogar die Münnerstädter anrückten. "Wie sollen wir unsere Leute motivieren? Wie sollen wir den Einkauf von Fahrzeugen und Geräten rechtfertigen, wenn sie nicht zum Einsatz kommen?", fragte Ziegler in die Runde.
Viele Anschaffungen
Schließlich habe er erst für dieses Jahr die Anschaffung verschiedener Gerätschaften im Wert von rund 1000 Euro bei der Gemeinde angemeldet, darunter auch ein Halligan-Tool, ein Brech- und Hebelwerkzeug.Kreisbrandmeister Klaus Preißendörfer, der auch die Kreisfeuerwehrführung in der Versammlung vertrat, reagierte in seinem Grußwort auf die vorgebrachte Kritik. So habe beim Einsatz in Gefäll ein Übertragungsfehler dafür gesorgt, dass die Premicher nicht verständigt worden seien. Das sei inzwischen mit der Integrierten Leitstelle (ILS) geklärt. Zudem forderte er dazu auf, dass die Wehren ihre Einsatzmittel regelmäßig melden, damit die Mitarbeiter der ILS die Ausstattungsdatei immer wieder aktualisieren können. "Aber für Premich trifft das nicht zu", so der Kreisbrandmeister.