Druckartikel: Premich: Schüler beim Umweltschutz ganz vorn

Premich: Schüler beim Umweltschutz ganz vorn


Autor: Sigismund von Dobschütz

Premich, Freitag, 01. März 2019

Zum 10. Mal in Folge ist die Grundschule Burkardroth als "Umweltschule in Europa" ausgezeichnet worden.
Mit dem Hissen der Umweltfahne feierte die Umweltgruppe der Grundschule Burkardroth gemeinsam mit Schulleiterin Claudia Klaas und Bürgermeister Waldemar Bug (beide rechts hinten) das zehnjährige Jubiläum als "Umweltschule in Europa". Foto: Sigismund von Dobschütz


Zum zehnten Mal in Folge wurde die Grundschule Burkardroth auch für das Schuljahr 2017/2018 vom bayerischen Umweltministerium als "Umweltschule in Europa" ausgezeichnet. Nach einem fröhlichen Festakt mit musikalischer Umrahmung der Schulband und Lobesworten von Schulleiterin Claudia Klaas sowie Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) hissten die Mitglieder der Umweltgruppe die kürzlich verliehene Umweltfahne.

Seit 25 Jahren gibt es das von der internationalen Stiftung für Umwelterziehung, in Deutschland vertreten durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU), verliehene Prädikat "Umweltschule in Europa / Internationale Agenda 21-Schule", für das sich alle Schulen bewerben können, die im abgelaufenen Schuljahr mindestens zwei Projekte zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit durchgeführt, dokumentiert und einer Jury präsentiert haben. In Bayern waren dies im Schuljahr 2017/2018 insgesamt 375 schulische Einrichtungen, berichtete Schulleiterin Claudia Klaas ihrer in der Premicher Sporthalle zur Feierstunde versammelten Schülerschar. "Das sind 27 Schulen mehr als im Jahr zuvor." Sie würdigte das zehnjährige und unverändert erfolgreiche Engagement der Burkardrother Grundschüler und nannte nur einige Beispiele für umweltbewusstes Verhalten an ihrer Schule. So wird seit Jahren der Müll getrennt und auf gesunde Ernährung geachtet, auf die Gefährdung der Meere durch Plastikstoffe hingewiesen und den Schülerinnen und Schülern bei Spaziergängen mit dem Förster die Vielfalt sogar exotischer Baum- und Pflanzenarten im heimischen Wald aufgezeigt.

Klaas ermunterte die Grundschüler mit einem Zitat des Schriftstellers Stefan Zweig, im Alltagsleben auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu achten: "Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern."

Aktuelle Beispiele aus der Arbeit der im vergangenen Jahr gegründeten Umweltgruppe zeigte deren Sprecherin Laura Friedel mit einigen Mitstreiterinnen anhand selbst gemalter Poster auf. So sollte n für Einkäufe statt Plastiktüten besser Behältnisse aus Stoff oder Papier verwendet werden und die Getränke sollten nicht in Plastik-, sondern in Glasflaschen gekauft werden. Mit dem Bau eines Bienenhotels kann das Überleben der Insekten gesichert werden.

Mit dem Vorschlag, Nistkästen für heimische Vogelarten zu bauen, setzten Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b die Liste der Verbesserungsvorschläge fort. Doch nicht Theoretisches, auch Praktisches zum Erhalt ihrer Umwelt hatte die Klasse im vergangenen Schuljahr unternommen. So gab es eine Waldsäuberungsaktion: "Wir haben sogar ein Plastikplanschbecken gefunden." Umweltschutz ist für die Schülerinnen und Schüler nach eigener Aussage auch, Lebensmittel aus regionaler Herstellung zu schätzen, was sie anhand von Gemüse aus dem eigenen Schulgarten bewiesen. Auch auf ausreichende Lebensbedingungen für heimische Tiere sollte nach Überzeugung der Grundschüler unbedingt geachtet werden, wozu sie auch die Winterfütterung zählen.

Bürgermeister Waldemar Bug war von der Bandbreite der aufgezählten Aktivitäten und Vorschläge der Grundschüler beeindruckt und verwies auf die 16-jährige Schülerin Greta Thunberg in Schweden, die immer freitags in Schulstreik tritt, um auf die Umweltproblematik aufmerksam zu machen. "Erwachsene behaupten immer, etwas für die Umwelt zu tun, doch die Regierungen machen zu wenig", ärgerte sich der ödp-Politiker. Im März werde es wohl auch im Landkreis Bad Kissingen zu einem solchen Schulstreik kommen, kündigte Bug an. "Wenn wir im Februar schon 20 Grad haben, dann ist das nicht normal", sah Bug als Beweis für die Erderwärmung. Er ermunterte die Grundschüler, auch weiterhin für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu arbeiten. "Wie sieht denn die Welt in 20 Jahren aus, wenn wir heute nichts ändern?"