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Plootz, Brot und mehr


Autor: Stefan Geiger

Ebenhausen, Dienstag, 07. Oktober 2014

Der Verein hat heuer auf das Hammelfest verzichtet und dafür das Backhausfest erstmals größer aufgezogen.
An der Ecke Hennebergstraße/Pfarrgasse richtete der Faschingsclub über zwei Tage sein Backhausfest aus. Vor allem die Köstlichkeiten aus dem Backofen lockten viele Besucher aus Ebenhausen und Umgebung. Andreas Ostermiller präsentiert hier einen Zwiebelplootz, Sascha Greubel ein Holzbackofenbrot und Lena Klüspies ein Blech mit Rosinenbrötchen. Foto: Stefan Geiger


"Mit der Abwicklung und dem Besuch unseres Backhausfestes sind wir recht zufrieden", so fasste Vorsitzende Jutta Markert die beiden Tage, die der Faschingsclub "Selbsthilfe" im Altort arrangierte, zusammen. Die zahlreichen Gäste aus Ebenhausen und Umgebung genossen die Köstlichkeiten aus dem Backofen und die frohe Stimmung.
Im Sommer hatten die Vereinsverantwortlichen auf das traditionelle Hammelfest verzichtet. "Der Aufwand mit Zelt und Kapellen war einfach zu groß. Schlechtes Wetter und rückläufige Besucherzahlen in den letzten Jahren beeinträchtigten den Erfolg. Zudem ist es nicht einfach, für die Großveranstaltung genügend Helfer zu finden", begründete die Vorsitzende die Entscheidung, die im Vorstand und Ausschuss eingehend überlegt wurde. "So konnten wir uns ganz auf das Backhausfest konzentrieren. Der Schritt war richtig", ergänzte sie.
Die vielen Details im Vorfeld steckte vornehmlich 2. Vorsitzender Andreas Back ab. "Vor allem unsere jungen Leute packten in Aufbau und Verkauf toll mit an. Selbstverständlich integrierten sich unsere bewährten Mitglieder", lobte er. Die Multifunktionshalle bewährte sich einmal mehr für die einzelnen Verzehrstände, während sich die Gäste in Zelt und Freiplatz entspannen konnten. Am Abend sorgten die Alleinunterhalter "Urbi" aus Niederwerrn und Fred Mantel aus Ramsthal für den musikalischen Rahmen.

100 Kilogramm Brotteig

Viel Arbeit steckten die Helfer in die Backvorbereitungen. Das Team um Sascha Greubel und Andreas Ostermiller war rund 12 Stunden gefordert, um 100 kg Brotteig vorzubereiten und als Laib bzw. Stollen im Holzbackofen zu backen. Im Vorbereitungsraum im hinteren Teil des Backhäuschens widmeten sich Sandra Greubel, Susanne Winter sowie Susanne und Lena Klüspies dem Zwiebel-, Käse- und Streuselplootz. "100 kg Zwiebeln haben wir geschält, fein geschnitten und gedünstet. Sechs Kilo Teig haben wir an beiden Tagen auf die Bleche ausgerollt und jeweils belegt, nämlich 35 mit Zwiebeln, 25 mit Käse und 6 mit Streuseln. Nur mit so viel Eigenleistung können wir unseren Gästen günstige Preise bieten", versicherte Sandra Greubel. Eine tolle Idee hatte Lena Klüspies, nachdem etwas Brotteig übrig geblieben war. Sie besorgte Rosinen für 100 Brötchen, die als Zugabe beim Brotkauf verschenkt wurden.
Erstmals gab es beim Backhausfest ein Sonntagmittagessen. Michael Weinelt und Kevin Linsner bereiteten einen Lammbraten zu. Der Zuspruch belohnte die Köche.
Wie immer öffnete das Heimatmuseum seine Pforten. Einige Gäste nutzten die Möglichkeit Einblicke in das einstige dörfliche Leben mit seinen Handwerkern und seinen Wohnverhältnissen zu gewinnen. Auf Fragen zu den zahlreichen Exponaten gingen die Museumsführer Bernhard Wahler, Albrecht Schreck und Peter Deisinger ein. Das angegliederte John-Bauer-Museum lockte einige Kinder, die sich in die nordische Sagenwelt entführen ließen.
"Ich bin stolz auf alle unsere Helfer", würdigte Vorsitzende Jutta Markert und resümierte: "Die Lösung, das Backhausfest etwas größer aufzuziehen, hat sich bewährt. Vor allem viele Gäste von auswärts kamen zu uns. Mit den Anwohnern des Festgeländes gab es keinerlei Probleme, zumal wir die Auflagen konsequent einhielten. Der Erlös ist wichtig, ja unverzichtbar, um die Vereinsarbeit wie für Gardegruppen und Geräteinventar zu finanzieren. Allein Nebenkosten für Gema, Wasser, Abwasser und Strom verschlingen im Jahr über 10 000 Euro. Der Spielmannszug regelt seine Aufwendungen selbst." Das Gesamtergebnis werde im Vorstand und Ausschuss noch bewertet. Vieles deute daraufhin, das Backhausfest in dieser Form beizubehalten.