Pizza frisch aus dem Backofen
Autor: Thomas Dill
Bad Brückenau, Montag, 12. August 2013
Der Obst -und Gartenbauverein lud zu seinem traditionellen Backofenfest. Das zieht seit Jahren begeisterte Besucher an. Darüber hinwegtäuschen, dass auch die Gartenbauer Nachwuchsprobleme habe, kann es nicht.
von unserem Mitarbeiter Thomas Dill
Bad Brückenau — "Ja Wahnsinn!" so lautete das kurze, aber wirkungsvolle Zwischenresümee der Vorsitzenden Angelika Somaruga am Sonntagnachmittag beim traditionellen Backofenfest des Obst- und Gartenbauvereins. Das Fest zwischen Friedenskirche und Bauhof hat Tradition - seit 1995 der Backofen neu errichtet wurde; und die Vorsitzende ist fast rund um die Uhr überall dort zu finden, wo es klemmt oder eine Hand fehlt.
Entsprechend knapp ihre Antwort. Der Besucherandrang erfordert ihre Mitarbeit.
Monika Wiesner, ihre Stellvertreterin findet etwas mehr Zeit. "Das letzte funktionierende Backhaus im Stadtbereich stand bis November 1994 auf dem Hof der Familie Krug", informiert sie. Es musste der neuen Umgehungsstraße weichen. Die Männer des Vereins, eine Handvoll Bröggenäer, brachen das Haus ab und errichteten es auf dem städtischen Grundstück neben dem Bauhofgelände wieder. Im August 1995 konnte dort als Einweihung das erste Backofenfest gefeiert werden.
Heuer haben uns vor allem die Männer der Wernarzer und Rupbodener Feuerwehr mit ihren Zelten und beim Aufbau geholfen, alleine hätten wir das nicht geschafft", sagt Monika Wiesner. Und so hatte der kleine Kreis Aktiver drei Tage lang bis zur körperlichen Erschöpfung alle Hände voll zu tun.
Der Backofen musste vorbereitet, Sauerteig angesetzt und die Brote und Pflaumenkuchen für den Verkauf vorgebacken werden. Bratwurst im Brotteig, Pizza, vorgenannte Pflaumenkuchen und Zwieblplootz waren dann die Renner am Samstagabend und Sonntag.
In gemütlicher Biergartenatmosphäre schmeckten vor allem das Kreuzbergbier und Frankenwein zu den Köstlichkeiten aus dem Ofen. Eine Bereicherung des Festes dann am Sonntag wieder die Zusammenarbeit mit dem "Kunterbunten Kinderzelt" aus Schlüchtern, die mit Hüpfburg, Kinderschminken, Luftballonfiguren und verschiedenen Rasenspielen die Kinder beschäftigten, wie im Vorjahr wieder erfolgreich assistiert vom katholischen Urlaubspfarrer Akilan aus Indien. Sein Fundus an einfachen, aber kreativen Kinderspielen scheint unerschöpflich zu sein, denn den ganzen Nachmittag hing eine Traube Kinder an dem geistlichen.
Eine echte Herausforderung
Das Fest ist eine Heraussforderung für den Obst- und Gartenbauverein. Die die Zahl der Aktiven wird nicht größer. "Wie alle anderen Vereine haben auch wir Nachwuchsprobleme", betont Monika Wiesner. Der Verein habe noch 150 Mitglieder. Um wieder mehr Zuspruch zu erhalten hat sie sich hingesetzt und einen Flyer gestaltet, in der Hoffnung, den ein oder anderen auf den Verein aufmerksam zu machen. Auf sechs Seiten stellt sich der Verein in Text und Bild vor, so auch mit zwei Bildern der Abbruch und Wiederaufbau des Backhauses. Die Hoffnung bleibt, dass das Fest auch in diesem Sinne nachwirkt.