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Pilzsammler findet Panzermine in Bad Kissingen


Autor: Peter Rauch

Bad Kissingen, Freitag, 12. Sept. 2014

Der Mann stieß im Wald zwischen Garitz und Wittershausen auf eine gefährliche militärische Hinterlassenschaft. Schon früher wurde dort alte Munition gefunden.
Statt Steinpilz und Pfifferlingen fand ein Pilzsucher diese schon etwas älterte Panzermine. Ob von der Bundeswehr oder noch älter wird das Sprengkommando klären. Anfassen sollte man das tortengroße Teil auf keinen Fall, denn explosiv könnte es auch heute noch sein.  Foto: Peter Rauch


Eine alte Panzer- bzw. Tellermine hat am Freitagnachmittag ein aufmerksamer Spaziergänger in der "Sauleite", einem größeren Waldstück zwischen Garitz und Wittershausen entdeckt.
Michael Fenn aus Elfershausen nutzte die letzten Sonnenstrahlen dieses Sommers zu einem kurzen Spaziergang und sah sich dabei natürlich auch nach Pilzen um.

Keine zehn Meter vom Wegesrand entdeckte er dann einen stark bemoosten, runden und tortengroßen Gegenstand der hellblau aus dem Unterholz schimmerte. "Mein Gott was is denn des, war mein erster Gedanke", sagt er. Langsam ging er auf den Gegenstand zu und war sich bald darüber im Klaren, dass das was Militärisches sein müsse - eine Mine oder so.

Er informierte daraufhin unmittelbar die Polizeiinspektion Bad Kissingen und die Heimatzeitung von seinem Fund. Die Polizei sperrte das Gelände um den Fundkörper mit Flatterband ab und informierte dann den Munitionsräumdienst.

Selbst wenn es sich bei dem gut tortenbodengroßen Sprengkörper "nur" um eine vor Jahren vergessene Übungsmine der Bundeswehr handeln sollte, worauf die noch erkennbaren Buchstaben "PZ" hindeuten, geht von dem bemoosten Teil dennoch eine Gefahr aus, da auch diese Übungsmunition zur Darstellung eine geringe Menge von Spreng- und Farbstoff enthielt. Sollten also Spaziergänger oder Pilzsammler zufällig an der durch Flatterband gekennzeichneten Stelle vorbei kommen, so sollten sie diese Stelle zur eigenen Sicherheit meiden.
Beim befürchteten "Endkampf" um Garitz und Bad Kissingen vor nunmehr fast 70 Jahren hatte sich dort in der Nähe Volkssturmtruppen eingeigelt und neben mehreren Deckungslöchern auch einiges an Material hinterlassen, was heute noch explosiv sein kann.

So wurde vor allem in den sechziger Jahren in den Wäldern oberhalb von Garitz immer wieder Fundmunition entdeckt und entsorgt.