Druckartikel: Pilgern mit dem Traktor

Pilgern mit dem Traktor


Autor: Marion Eckert

Klosterkreuzberg, Dienstag, 21. Juni 2016

Pater Stanislaus segnete die über 50 Schlepper, die auf den Kreuzberg gekommen waren. Die Wallfahrt ist mittlerweile zum Selbstläufer geworden.
Pater Stanislaus segnete die Traktoren, die mit ihren Besitzern auf den Kreuzberg gepilgert waren. Foto: Eckert


Über 50 Oldtimer und Traktoren kamen zur Traktorenwallfahrt auf dem Kreuzberg zusammen. Es ist das sechste Jahr in Folge, dass die Traktorenfreunde aus Hofbieber zur Wallfahrt zum heiligen Berg der Franken einladen. Organisator Werner Hosenfeld und Annerose Hosenfeld freuen sich über die zunehmende Beliebtheit dieser Wallfahrt. Auch Pater Stanislaus Wentowski, der Gaurdian des Klosters, freute sich, dass die Oldtimer- und Traktoren-Liebhaber Wert auf Gottes Segen legen. "Irgendwie ist diese Wallfahrt auch mein Baby, ich war auch von Anfang an mit dabei."
Am frühen Samstag Morgen war der Konvoi in Hofbieber gestartet. Unterwegs schlossen sich weitere Freunde mit ihren Traktoren der Gruppe an. "Jeder ist uns willkommen", sagte Annerose Hosenfeld. Mittlerweile sei die Traktoren-Wallfahrt ein Selbstläufer geworden, auch ohne vorherige Anmeldung stoßen Traktoren- und Oldtimerfreude am Kreuzberg mit dazu.


Fest im Wallfahrtsplan

"Ich wurde von manchem schon Anfang des Jahres angerufen und gefragt, wann wir uns wieder treffen", so Hosenfeld. Aus der hessischen und bayerischen Rhön waren die Teilnehmer zusammen gekommen. Annerose und Werner Hosenfeld freuen sich, dass sie mit ihrer Wallfahrt mittlerweile ein fester Bestandteil im Wallfahrtsplan des Kreuzbergs sind. Heuer stellten sie die Wallfahrt unter den Begriff "Glück", denn unfallfreie Fahrten, Gesundheit an Leib und Seele sowie die harmonische Gemeinschaft empfinden sie als Glück. Dafür gelte es, Gott Danke zu sagen und um eine weitere glückliche Zukunft zu bitten.
Pater Stanislaus, der mit den Oldtimer- und Traktoren-Freunden eine kleine Andacht auf dem Freialtar vor der Klosterkirche feierte, verwies auf die Bedeutung von Gottes Segen. Gott sei es, der die Menschen auf ihren Wegen begleitet. Was als Glück empfunden werde, das könne auch als Segen Gottes verstanden werden.


Oldtimer

"Alles was älter als 25 Jahre ist, ist ein Oldtimer", verkündete Pater Stanislaus, musste sich dann aber schnell korrigieren, beziehungsweise ergänzte schmunzelnd: "Ich meine bei den Maschinen." Viel Zeit sei vergangen, seit diese Oldtimer gebaut wurden. "Mancher Traktor hat mehr Jahre auf dem Buckel als ich." Viel Arbeit hätten sie geleistet, viele Wege seien sie gefahren. Sie seien einmal angeschafft worden, um Arbeit auf dem Feld oder im Wald zu verrichten. Heute seien sie im "Ruhestand" und dürfen Ausflüge unternehmen oder an Wallfahrten zum Kreuzberg teilnehmen.
Pater Stanislaus lud die Wallfahrer ein, sich Zeit zu nehmen, die Atmosphäre auf dem Kreuzberg zu genießen und die Heilige Pforte bewusst und im Glauben zu durchschreiten. "Egal wie dein Leben aussieht, er, der liebende Gott, stärkt die Hoffnung."


Fürbitten

Werner Hosenfeld ging in den Fürbitten in launiger Weise auf die Oldtimerfahrer ein, die die Welt mit alten Fahrzeugen bereisen und in Zigeunerwagen, sonstigen Anhängern und Zelten schlafen und bat darum, dass Gott seine schützende Hand weiter über alle halte.


Unterstützung von oben

Pater Stanislaus bedachte die Fahrzeuge und ihre Besitzer mit reichlich Weihwasser. Unterstützung erhielt er von oben, denn mit einem Mal ging ein heftiger Schauer auf den Kreuzberg nieder, der der Andacht ein jähes Ende bereitete.