Pflanzen der Kuranlage halten noch Winterschlaf
Autor: Thomas Mäuser
Bad Kissingen, Dienstag, 26. März 2013
Der lange Winter und der frühe Oster-Termin sorgen in diesem Jahr dafür, dass bis zum Fest nicht alles in den Bad Kissinger Kuranlagen blüht. In der Kurgärtnerei warten rund 12.000 Pflanzen auf den Frühling.
Es sind nur noch ein paar Tage bis Ostern, doch draußen herrscht Väterchen Frost. Helmut Krampert, kommissarischer Leiter der Kurgärtnerei, greift einen Brocken Erde aus dem Beet: "Total gefroren", sagt er. "Man kann nicht erwarten, dass bis Ostern alles blüht", ist sich Krampert mit dem Chef des Servicebetriebes, Jürgen Kober, einig.
Der Winter hat die Kuranlagen nach wie vor fest im Griff, dennoch: "Wir sind bemüht, Bad Kissingen in ansehbarem Zustand zu halten", versichert Kober und verweist unter anderem auf die Pflanzkübel in der Fußgängerzone, die schon mit Blümchen aufwarten.
Boden noch tiefgefroren
Doch auf der Europa-Wiese und in anderen Bereichen der Kuranlagen ist noch die Winterbepflanzung drin. Der Boden ist tiefgefroren. Hier geht noch nichts, obwohl rund 12.000 Pflanzen darauf warten, ins Freie entlassen zu werden. "Die kommen aus dem Gewächshaus und sind nichts gewöhnt, aber nächste Woche soll es ja milder werden", hofft Helmut Krampert.
Immerhin: Im Kurgarten sind die Kurgärtner gerade dabei, etwas Farbe reinbringen, auch die Pflanzpyramiden werden vor Ostern noch aufgestellt. Auch die ersten Bänke stehen schon - sehnlichst erwartet. "Die Leute sind dem Bänke-Transportwagen nachgelaufen und haben sich gleich gesetzt", schmunzelt Krampert.
Rosen müssen noch warten
Im Rosengarten hat der Frühling noch nicht Einzug gehalten. "Nachts ist noch Frost, tagsüber scheint die Sonne, da besteht immer die Gefahr, dass Spätfröste Schäden anrichten", sagt Krampert und kontrolliert, ob eines der noch verhüllten Rosenstöckchen schaden genommen hat. Noch warten in der Kurgärtnerei rund 3500 Rosen, schön abgedeckt, auf ihren Umzug in den Rosengarten.
Die lange Frostperiode hat bisher auch die Arbeiten am Springbrunnen im Rosengarten unmöglich gemacht. Das Hochwasser hat Teile der Umfassung zerstört. Betonarbeiten und das anschließende Auflegen der Platten hat das Wetter bisher verhindert. Krampert und Kober hoffen dennoch, dass die Wasserspiele in etwa drei Wochen wieder laufen - wenn das Wetter mitspielt.
Viel mehr Räum-Einsätze
Kober hat denn auch einige Zahlen parat, die deutlich machen, wie streng der Winter wirklich war. "Letzten Winter hatten wir an 40 Tagen Schneeräumeinsätze bei einem Salzverbrauch von 160 Tonnen, diesmal waren es gut 800 Tonnen an 84 Tagen."
Auch der Luitpoldpark präsentiert sich noch nicht im Entente-Florale-Format. Der Bau der neuen Stromleitungen für die Beleuchtung durch das Staatliche Bauamt hat sich wegen des Frostes ebenfalls verzögert. Dennoch sollen rechtzeitig bis Ostern die meisten Wege begehbar sei, "aber da, wo noch gebaut wird, wird es noch etwas dauern", sagt Krampert, dessen Leute derzeit auch noch den Bad Bockleter Kurpark herrichten müssen. Apropos Wege, auch der Weg der Salinenpromenade wird demnächst komplett erneuert, versichert Krampert.
Nicht alles ist möglich
Dass sich der Frost auch außerhalb der Kuranlagen bemerkbar macht, weiß Jürgen Kober. Es wird noch etwas dauern, bis alle Wasserleitungen in den Friedhöfen aufgedreht, bis alle städtischen Brunnen hergerichtet werden können. "Auch da werden wir nicht alles bis Ostern schaffen", sagt er.